Dossier
Abgezockt
Die Immobilienfalle
Anfang der 90er Jahre begann eine gigantische Abzock-Maschinerie anzulaufen: Mit Hilfe von gedrillten Vertriebsleuten und dubiosen Methoden brachte die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank Kredite von über 13 Milliarden Euro unters Volk und verdient bis heute prächtig an den Zinsen der mehr als 100.000 Kreditnehmer.
Nach intensiven Recherchen ist es den Autoren Michael Holthus und Hans-Michael Kassel gelungen, das "Netzwerk der Abzocke" zu beleuchten. Erstmals sprechen Bankmitarbeiter und Vermittler über ihre enge Zusammenarbeit, die letztlich nur ein einziges Ziel hatte: An das Geld gutgläubiger Kunden heranzukommen und sich an überhöhten Krediten zu bereichern.
Versprochen wurden ihnen Steuerersparnisse und Immobilien, die sich quasi von selbst finanzierten. Jetzt verfluchen die Anleger den Tag, an dem sie den Immobilienkredit unterschrieben. Der kam fast immer von bayerischen Hypobank. Wie zum Beispiel bei Harald Gmeiner.
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Irgendwo bei Potsdam steht das Haus von Sabine Wenz. Doch statt die versprochenen Früchte ihrer Investition zu ernten, musste die Hessin bislang reichlich Nerven und vor allem jede Menge Geld in den dahingepfuschten Bau stecken.
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Der Rechtsanwalt Klaus Kratzer glaubt nicht an unglückliche Einzelfälle. Er vermutet hinter den tausenden überhöhten Krediten einen systematischen Massenbetrug durch die Hypobank. Eine heiße Spur führt in die Schweiz.
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Über einen Wirtschaftsdetektiv wird der Kontakt zum früheren Kreditvermittler Wolfgang Unger hergestellt. Was er erzählt, klingt nach Monopoly - nur mit echtem Geld.
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Einen Prozess gegen die Hypobank ist der Kampf David gegen Goliath. Die Bank hat noch nie verloren. Bis jetzt. Denn nach monatelangen Verhandlungen kommt der Kreditvermittler Unger zurück nach Deutschland und packt aus.
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Immer deutlicher zeichnet sich der von ganz oben geplante, systematische Betrug ab. Interne Unterlagen und Aussagen von ehemaligen Insidern belegen, wie Bank und Vermittler auf der Jagd nach Anlegern Hand in Hand gearbeitet haben.
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Alle Immobilien überprüfte die Hypobank auf ihren Verkehrswert. Und pumpte dabei die Preise kräftig auf, berichten die Insider. Das gab mehr Zinsen. Vermittler, Bank und Notare arbeiteten dabei gut zusammen.
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Ein Gespräch mit einem Vertreter der Hypovereinsbank gerät zu einer grotesken Endlosschleife. Klare Worte kommen dagegen von Professor Schmelz in Darmstadt: Er glaubt, dass die Bank nur deshalb vor Gericht gewinnt, weil sie lügt.
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Wie konnte so etwas geschehen, fragte sich ein Opfer und schrieb an den Petitionsausschuss. Seitdem glaubt er nicht mehr an die Gerechtigkeit. Einige der Immobilien-Opfer hatten dagegen keine Kraft mehr, sich noch etwas zu fragen. Sie wollten nur noch, dass es vorbei ist.
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