Burning Gears 2010
Burning Gears 2010
Burning Gears 2010

Samstag, 27. März 2010

» Registrieren / Anmelden

Kein weiches Nest für heimische Eier

Ein Drittel von Burgenlands Eier-Produzenten hat den Umstieg auf die Bodenhaltung nicht überlebt.

Huhn Seit 2009 ist in Österreich die Käfighaltung verboten. DruckenSendenLeserbrief
kommentieren Bookmark and Share
In Sieggraben war der Osterhase schon freigiebig. Meister Lampe hat den Kindergartenkindern bunte Eier aus dem Burgenland ins Nest gelegt. Doch nicht immer versteckt der Osterhase auch Eier von österreichischen Hennen. "Wer auf heimische Produkte setzt, sollte auf das AMA-Gütesiegel oder das AMA-Biozeichen schauen, damit er nicht Kuckuckseier kauft", sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Stefan Hautzinger. Seit 2004 müssen Eier gekennzeichnet sein. Auf jedem Ei ist mittels Stempel die Haltungsform der Legehennen, das Herkunftsland und der Betriebscode angegeben.

Rund 50 Millionen Ostereier essen die Österreicher jedes Jahr. Zwei Drittel davon werden über den Lebensmittelhandel verkauft. Wer österreichische Eier kauft, sagt Agrar-Landesrat Werner Falb-Meixner, kann sicher sein, dass er keine Produkte aus Käfighaltung bekommt. Österreich verbietet das nämlich per Gesetz seit 2009 und damit drei Jahre früher als die EU.

Bodenhaltung

Doch der Umstieg auf die Bodenhaltung ist nicht allen Eier-Produzenten leicht gefallen. Etwa ein Drittel der burgenländischen Betriebe hat das Handtuch geworfen.

Nicht so Familie Werkovits vom gleichnamigen Eierhof in Draßmarkt. "Wir haben viel in die Bodenhaltung investiert. Dadurch haben wir um 30 Prozent weniger Hennen und daher auch weniger Einnahmen", sagt Gerlinde Werkovits im Gespräch mit dem KURIER. Um zwei bis drei Cent sind die Kosten seit der vorgeschriebenen Bodenhaltung gestiegen. Auch die Futterkosten für die rund 11.000 Hühner seien in die Höhe geschnellt. Zwar habe man auch Kunden verloren, die jetzt lieber die - günstigeren - Eier aus ausländischer Käfighaltung beziehen. "Aber wir haben viel investiert und unser Sohn übernimmt den Betrieb."


Eigenbedarf

Während früher die meisten Landwirte für den Eigenbedarf und auch als kleinen Nebenverdienst selbst Legehennen hielten, gibt es heute nur noch wenige, die selbst Hühner halten. "Wir sind jetzt in Pension und wollen unabhängig sein", sagt eine pensionierte Landwirtin aus dem Mittelburgenland.
Vinzenz Jobst, Bürgermeister in Sieggraben, hingegen will nicht auf Eier aus der eigener Haltung verzichten. "Meine 13 Hennen leben auf 400 m² und legen bis zu zehn Eier pro Tag", sagt Jobst. Freunden gibt er sie um 20 Cent pro Stück weiter. "Damit habe ich gerade die Futterkosten gedeckt."

Artikel vom 25.03.2010 10:11 | KURIER | Claudia Koglbauer


Kommentare werden geladen...