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  01.03.2010, 11:46    

Bürosprache: Neues Futter für den Businesstalk

Ob beim Meeting im Büro oder beim Bier nach Feierabend: Im Geschäftsleben gibt es viele Begriffe, die man als angehender CEO kennen sollte. Das FTD-Businesstalk-Lexikon stellt diese Wörter vor. Neu diesmal: "on the bench", "Onboarding" und "schlaglichtartig".
Das Businesstalk-Lexikon erscheint jeden Montag in der gedruckten Ausgabe der FTD. Die gesammelten Begriffe sind online verfügbar. Damit die Liste zu einem umfassenden Glossar moderner Bürosprache gedeiht, sind auch Sie gefragt. Wenn Ihnen Begriffe aus dem alltäglichen Geschäfts-"Deutsch" einfallen, schicken Sie diese einfach an businesstalk@ftd.de.
Wir danken unseren Lesern für die eingereichten Ideen.
ab|bau|chen, dt; überflüssigen Aufwand reduzieren; (im weitesten Sinne) rationalisieren. Wird gerne zur Beurteilung von Projektplanungen oder Angeboten verwendet. "Dieses Projekt müssen Sie noch kräftig abbauchen!" bedeutet: "Ist ja schön und gut, was Sie da planen, aber es ist viel zu teuer." Merke: Projekte sind eigentlich immer zu teuer.

Aus|bau|be|reich, der, dt. hat nichts mit einem Dachboden oder so zu tun; Sparte oder Geschäft, auf das ein Unternehmen verstärkt setzen will. Bsp.: "Die Servicesparte in Indien ist ein wichtiger Ausbaubereich." Bedeutet: "Leute, wir machen unsere Kohle künftig in Indien. Haben Sie ruhig schon mal Angst um Ihre Jobs."

ab|ho|len, dt., in Kenntnis setzen. Bsp.: "Können Sie mich kurz abholen, wie der Stand zur Jahresplanung ist?" Oder wenn man wie immer das halbe Meeting verschlafen hat: "Könnt ihr mich kurz abholen, wo ihr gerade seid?" Aufpassen: Wer sich zu oft abholen lässt, kann bald nicht mehr aufholen.

A|gree|ment, das, engl.; Abkommen; meist eine auf gegenseitigem Vertrauen basierende mündliche Vereinbarung; Bsp.: "Wir hatten doch ein Agreement!" bedeutet: "Wir hatten das doch anders ausgemacht, und jetzt fallen Sie mir in den Rücken!"

An|nounce|ment, das, engl.; Ansage, Ankündigung, Bekanntgabe; Bsp.: "Da kann jederzeit ein Announcement kommen." Bedeutet: Etwas sehr Wichtiges wird bekannt gegeben. Merke: Chefs geben etwas bekannt, Chefs von Chefs machen A.s.

ab|so|lut, dt;
1. unbedingt; beliebter Ausdruck, der Führungsstärke und Entschlossenheit suggerieren soll;
2. bejahende Floskel, die immer passt, wenn man nicht zugehört hat oder keine Antwort hat; z.B. Kollege A: "Wir sollten investieren." Antwort: "Absolut". Kollege B: "Wir sollten nicht investieren." Antwort: "Absolut". Kollege C: "Was meinen Sie?" Antwort: "Absolut". Wichtig: Nur im Büro und nicht zu Hause im Gespräch mit dem Ehepartner einsetzen.

Ac|count|ing Noise, der; engl., "Buchhalterlärm"; wenn die Vorgaben der Finanzabteilung das operative Geschäft behindern. Mal wieder. Wie immer.

Achie|ver, der, engl.; erfolgreicher Leistungstyp, dem alles zu gelingen scheint; Achtung: Im Gegensatz zum High Potential hat man als A. bereits etw. erreicht. Was genau, ist allerdings egal; will sowieso keiner mehr wissen, sobald man als A. bekannt ist.

Ac|tion-Items, die, engl., Aufgaben, die dringend erledigt werden müssen

ac|tion tit|le, der, engl.; Überschrift auf der Seite einer Präsentation. Als Faustformel gilt: Je mehr A. und je größer die Schrift, desto unwichtiger das Thema.

Add-on, das, engl.; Zusatz, Erweiterung; ursprüngl. aus der IT, z.B. Erweiterungen für Computerprogramme; im Geschäftsleben: Zusatzleistung für Kunden. Bsp.: "Wenn Sie unsere Leistung für ein halbes Jahr kaufen, bekommen Sie als Add-on einen Monat gratis dazu." A.s sind im Gegensatz zu einem Goodie immer mit mehr Arbeit verbunden. Merke: Selbst wenn es sich eigentlich um ein Goodie handelt, sprechen Sie gegenüber dem Kunden stets von A.s!

ad|res|sie|ren, dt., etwas angehen; Bsp.: "Das Issue ist noch nicht adressiert"; bedeutet: "Ich habe auch keine Lust, mich darum zu kümmern, wollte aber zeigen, dass ich es auf dem Radar habe"

aga|bu, dt., Abk. für "alles ganz anders bei uns". Standardargument von Managern, aber auch Betriebsräten, um neue Ideen und Reformen zu verhindern und so ihre Pfründe zu erhalten.

agreed, engl.; einverstanden; taucht immer häufiger in E-Mails oder Meetings auf. Gilt als völlig gaga.

Air|time, die, engl.; Zeit, die man mit Menschen von ganz oben verbringt, z. B. mit C-Levels oder Auftraggebern; nicht verwechseln mit Facetime

aka|de|misch, dt., 1. an einer Hochschule erworben/üblich; 2. wissenschaftlich; 3. in Unternehmen: weltfremd, kompliziert. Beispiel: Der Chef sagt nach Ihrem Vorschlag: "Das erscheint mir etwas akademisch." Sie denken: "Der ist zu dumm, um meine wohldurchdachte Idee zu verstehen." Er meint aber: "Vergessen Sie es. Das hat keine Chance, umgesetzt zu werden." Er hätte auch sagen können: "Was für ein Geschwätz." Achtung: Bezeichnet Ihr Chef Ihre Vorschläge öfter als a., sollten Sie sich einen neuen Job suchen. Zum Beispiel an der Uni oder so.

Ak|ti|en, die; dt.; Bsp.: "Ich habe da keine Aktien drin." Bedeutet: 1. "Ich habe mit dem Projekt nichts zu tun." Insbesondere dann wichtig, wenn etwas schiefläuft; 2. "Mir ist das Projekt total egal." Vgl. leidenschaftslos

All Hands Event, das, engl.; offizielle Mitarbeiterversammlung, die locker sein oder eine Krise verdrängen soll. Wird mit Präsentationen und Powerpoint-Folien bis zum Abwinken garniert. Kann zum Dead by Powerpoint führen.

all-time high, das, engl..; Rekordergebnis; Begriff, dessen Antonym ( "all-time low") erstaunlich selten benutzt wird.

an|den|ken, dt.; 1. sich mit etw. beschäftigen, ohne ein Ergebnis zu haben: "Das habe ich schon angedacht"; Floskel, die gern vor dem Chef benutzt wird. 2. "Vielleicht sollte man mal Folgendes andenken." Wichtigtuer-Floskel in Meetings

an|flan|schen, dt.; verbinden, anhängen, ergänzen; auch verwendet als "dranflanschen", v. a. in Verbindung mit Präsentationen. "An die Präse müssen wir nur noch eben den anderen Teil dranflanschen, und dann passt die Brause." Klingt wie eine schnell gemachte Sache und ist in der Regel höllisch viel Arbeit.

an|pin|gen, dt.; jem. möglichst schnell per Telefon oder E-Mail kontaktieren; vgl. Ping

an|re|gen, dt.; vorschlagen, empfehlen, anspornen; Achtung: Sagt der Chef: "Ich möchte anregen, dass wir das so machen", ist dies kein Vorschlag, sondern bedeutet: "Das wird jetzt so gemacht, basta! Und fangen Sie gefälligst sofort damit an."

any|way, engl., sowieso, wie auch immer. Begriff für elegante Überleitungen. Bsp.: "Wir haben bei dem Projekt noch keine Ergebnisse ... anyway ... wie läuft denn das Asienprojekt an?" Wichtig: Das, was vor einem "anyway" gesagt wird, mitschreiben; das danach nicht unbedingt.

Am En|de des Ta|ges, dt.; letztlich, letzten Endes; Floskel für Meetings; oft, um Diskussionen abzuwürgen. Am besten mit einem Seufzer vorbringen. Wer ganz cool ist, sagt: "At the end of the day ..."

asap, engl., Abk. für as soon as possible, dt.: so bald wie möglich;
1. "Erledigen Sie das asap": Ansage des Chefs; bedeutet: "Tun Sie das sofort"; 2. "Ich melde mich asap": Trick, um jmd. hinzuhalten, wenn man noch kein Ergebnis hat

asapst, Steigerung von asap, der Abk. für "as soon as possible", dt.: so bald wie möglich; Im Vergleich zu asap ist die Sache noch dringlicher. Wenn jemand sagt: "Erledigen Sie das asapst", sollte man wirklich sofort loslegen. Es könnte sonst die letzte Tätigkeit sein.

as|pire, engl., anstreben; wird bei der Definition von Unternehmenszielen (targets) verwendet. Dabei lässt man sich gerne von Science-Fiction oder Grimms Märchen inspirieren.

auf Sicht flie|gen, dt., etwas ohne konzeptuellen Überbau umsetzen. Bsp.: "Wir fliegen bei dem Projekt voll auf Sicht." Bedeutet: "Wir haben keine Strategie. Aber irgendwie wird es schon gehen."

auf|bee|fen, dt./engl., verbessern, anreichern, mit Substanz versehen; s. a. haufhübschen und haufbohren. Bsp.: "Wir müssen unseren Vorschlag noch aufbeefen." Bedeutet: "Unsere Idee ist so windig, dass es mir selbst peinlich ist."

auf|boh|ren, dt.; Aufforderung nach Meetings oder Zuruf durch den Chef: "Wir müssen das tiefer a.!" In der Regel ist den Beteiligten klar, dass sie irgendetwas anders machen müssen. Ihnen ist bloß ein Rätsel, was das genau sein kann.

auf|ge|stellt sein, dt.; Verb, das die Position im Markt und Lage eines Unternehmens beschreibt. Beliebte Wendungen: "Wir sind gut aufgestellt" oder "Wir müssen uns breiter aufstellen".

auf|glei|sen, etw., dt.; etw. auf die Gleise setzen; bedeutet: etw. anfangen, vorbereiten, veranlassen; in der Geschäftswelt werden Projekte, Maßnahmen, Strategien aufgegleist, also alles, was man schon längst hätte tun können, bisher aber nicht gemacht hat; nicht verwechseln mit: jem. in die Spur bringen

auf|hüb|schen, dt.; etw. verbessern; "Bitte aufhübschen!" ist eine klassische Anweisung in E-Mails von Vorgesetzten. Vorteil: Der Begriff lässt vergessen, wie schlecht das Ergebnis bisher war.

auf|set|zen, dt.; etw. vorbereiten, anfangen; Bsp.: "Du kannst da ja schon mal etwas aufsetzen." I.d.R. überflüssige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und Ausdruck von Aktionismus. Bedeutet: Mach schon mal irgendwas, Hauptsache, es sieht nach Arbeit aus; vgl. aufgleisen.
Au|gen|hö|he, die, dt.; Position der Augen, Statusgefühl; auf gleicher Augenhöhe verhandeln: gleichberechtigt mit jmd. anderem verhandeln; Bsp.: "Ich möchte, dass wir uns auf gleicher Augenhöhe unterhalten." Bedeutet: "Nehmen Sie mich endlich ernst."

aus|ca|shen, dt./engl., sich auszahlen lassen; von engl. cash-out: Abgang; Bsp.: "Ich lass mich auscashen!", bedeutet: "Ich habe mir Jahre lang den Hintern aufgerissen, nun werde ich abserviert. Das wird teuer!"; Begriff gilt auch für Investoren, die sich von Projekten verdrücken.

Back|up, das, engl.; Absicherung, zweite Lösung; Bsp.: "Wir brauchen unbedingt noch eine Backup-Lösung". Bedeutet: "Wir wissen, dass unser Plan in die Hose geht, also setzt euch schon mal hin und überlegt eine Alternative! Oder zumindest eine gute Ausrede." Vgl. Plan B

Banalysis, die, dt./engl.; banale Analyse
bau|en, dt.; konstruieren, erstellen. Bsp. "eine Präse b."; eine Präse mithilfe von Powerpoint zusammenstellen; Hauptbeschäftigung von Berufsanfängern, Assistenten und Beratern.

be|hind, engl.; rückständig, blöd; von gestern; Bsp.: "Das ist ja so behind." Im Gegensatz zu "das ist out" ist b. eleganter und arroganter; besonders geeignet für High Potentials, Alphatiere und die Chefs von morgen (als Chef darf man dann wieder "scheiße" sagen).

Bench|mark, die; engl.; Maßstab, Richtwert; die B. ist mal dies, mal das, mal die Konkurrenz (die ansonsten schlechter ist), mal irgendeine Zahl, mal der Vorjahreswert. Je nach Lust und Laune.

be|fruch|ten, dt.; 1. urspr. aus der Biologie: Verschmelzen von männlicher Samen- und weiblicher Eizelle; 2. im Büro meist: sich gegenseitig b.; bedeutet: voneinander lernen; vgl. brainstormen

below-the-line, engl.; unter der Linie; 1. Marketingbegriff für alle nicht klassischen Werbemaßnahmen, z. B. Sponsoring, Dirketmarketing. Ursprung vermutl. in der Schifffahrt: Alles, was unterhalb der Wasserlinie eines Schiffes liegt, ist nur für den erkennbar, der darauf aufmerksam gemacht wird; 2. "Das ist ja total below-the-line!" bedeutet: "Das ist ja total unterirdisch!"
Be|rei|che|rung, die, dt.; Bezeichnung, die auf Mitarbeiter angewendet wird. Bsp.: "Herr Meier ist/war eine große Bereicherung für unser Team." Wichtig ist das Tempus: 1. Steht der Satz im Präsens, steht der Rausschmiss unmittelbar bevor. 2. Steht er im Präteritum, ist der Mitarbeiter bereits entlassen. Ob er wirklich eine Bereicherung war, ist unwichtig. Man weiß ja, wie das mit Nachrufen ist.
bespaßen, jem. dt.; jem. unterhalten, entertainen; 1. den Chef b.: dem Chef das Gefühl vermitteln, dass er bei einem Projekt ganz besonders wichtig und sein persönlicher Beitrag erfolgsentscheidend ist. 2. den Kunden b.: den Kunden davon ablenken, dass man mit der Präsentation, die seit mehreren Minuten laufen soll, noch gar nicht fertig ist; Bsp.: "Geh den mal bespaßen, ich bin noch nicht so weit"; bedeutet: "Denk dir was auch, sprich über das Wetter, über dein Leben - nur halt uns den Typen vom Leib, bis ich hier fertig bin."
Best, engl.; Abschiedsformel in E-Mails; wurde lange nur von First Movern benutzt; inzwischen ein Massenphänomen; löst "Liebe Grüße" und "Lg" als beliebteste Abschiedsfloskel in E-Mails ab. Als nächstes kommt statt "Best" dann "B.", Bsp.: "B., Peter" oder "B., P."
bi|la|te|ral, lat., zweiseitig, früher i.d.R. zwischen Staaten (bilaterale Verträge); im Büro: "Wir klären das b.". Ansage auf Konferenzen oder Meetings; bedeutet:
1. Zwei Kollegen besprechen etwas Wichtiges, und nicht alle dürfen zuhören.
2. Es gibt Anschiss vom Chef.
3. Eine Variante des Duells. Meinungsverschiedenheiten werden später ausgefochten.

big pic|ture, engl., das große Bild, der große Zusammenhang; Bsp.: "Du musst da mal das big picture sehen." Bedeutet: "Sie haben einen Tunnelblick" bzw. "Ey, Alter, biste blind oder was?"; wird oft vom Management eingefordert, das selbst keinen Durchblick hat.

Big Shot Se|ni|or, der, engl.; Senior einer Investmentbank mit einem exzellenten Ruf, für den alle Berufsanfänger sich gern halb totarbeiten. Problem ist: Sie müssen sich auch dann halb totarbeiten, wenn der Senior eine Flasche ist.

bil|len, engl./dt.; abrechnen; Bsp.: Stunden b. (billable hours): Zeit, die man für seine Arbeit beim Kunden abrechnen kann; wirklich gut im Geschäft ist, wer mindestens 14 Stunden pro Tag billt; Merke: Quantität geht über Qualität
Bio-Break, der, engl.; Pinkelpause.

bit|ter, dt.; schlimm, schlecht, scheiße. Bsp.: "Das ist bitter." Elegante Wendung, um Versagen darzustellen und gleichzeitig Emotionen zu wecken. Es empfiehlt sich, dabei ein wenig den Kopf zu schütteln. Steigerung: "Ich bin enttäuscht ." Wichtig: Anschließend betonen: "Aber wir sind auf einem guten Weg!"

blame|stor|men, engl.; Mischung aus to blame (beschuldigen) und brainstormen; im Team mit Kollegen den Kopf zerbrechen und diskutieren, warum ein Ziel nicht erreicht wurde - und den Schuldigen suchen.

Blee|ding Cash, das, engl.; "blutendes Geld"; Kapital, das in einem Unternehmen ausgegeben wird, ohne dass man weiß, wofür. Also: Spesen, Dienstreisen, Strategie-Meetings, Teambuilding-Seminare, Fortbildungen, Geschäftsessen, Incentives, Beraterhonorare - und bei manchen Mitarbeitern auch das Gehalt.

Blend|gra|na|te, die, dt.; 1. Granate, die mit lautem Knall und sehr hellem Licht explodiert. Personen werden dabei kurzzeitig orientierungslos.
2. Redeschwall während eines Meetings. Die Wirkung ist die gleiche wie bei der Waffe. Brutale Form von bullshitten
blue sky thin|king, engl. Synonym zu brainstorming; erfreut sich in der Krise zunehmender Beliebtheit, weil "storm" (Sturm) negative Assoziationen weckt. Wichtig: B. s. t. ist auch ohne Einnahme von Drogen möglich.

Boot, das, dt.; "jmnd. ins Boot holen"; Bsp.: "Wir haben für das Projekt jetzt eine Agentur ins Boot geholt." Bedeutet: "Wir haben das alleine nicht gebacken bekommen und lassen die anderen jetzt die Arbeit machen." Die Neuen werden dann so begrüßt: "Schön, dass Sie an Bord sind." Selbst wenn das Schiff bereits sinkt.

boot|strapp|en, von engl. bootstrap, Stiefelschlaufe, "bootstrapping" entspricht der deutschen Metapher "sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf herausziehen". Steht für einen Prozess ohne fremde Hilfe, z. B. Restrukturierung, Sanierung, aber auch Startup gründen ohne Venture Capital. Bsp.: "Wir haben das Unternehmen anfangs mit 10.000 Euro gebootstrapped und machen inzwischen 100 Mio. Euro Umsatz." Bedeutet: "Ihr wollt den Laden kaufen? Das wird teuer."

Bord|mit|tel, die, dt.; alles, was innerhalb des Unternehmens (Personal, Technik, Geld) zur Verfügung steht; Bsp.: "Das müssen Sie mit Bordmitteln machen." Bedeutet: "Sie bekommen wie immer kein Geld, um sich Personal oder externe Hilfe einzukaufen, sondern schaffen das gefälligst selbst." Merke: Die B. werden im Lauf der Jahre weniger, die Aufgaben nehmen zu.

boss-spasming, engl.; wörtl.: einen spastischen Anfall vor dem Chef bekommen; bedeutet: so tun, als ob man sehr viel arbeitet, und sehr busy sein, wenn der Chef das Zimmer betritt

brain|stor|men, dt.; in einem Meeting miteinander reden, in der Hoffnung, sich gegenseitig zu befruchten, damit endlich etwas Neues entsteht; endet oft in gut gemeinten Absichtserklärungen, die nicht umgesetzt werden; außer jemand schreibt ein Protokoll

Braut, die, dt., Bsp.: "Die Braut wird hübsch gemacht." Prozess im Vorfeld von Mergers oder Übernahmen, bei dem unrentable Sparten abgestoßen und Mitarbeiter entlassen werden, um die Attraktivität des Unternehmens zu steigern. Deshalb heißt es ja auch: Schönheit kommt von innen.
briefen, dt.; von engl. brief: kurz; jmdn. b.: jmdn. informieren, damit dieser seinen Job machen kann; hat oft nichts mehr mit dem eigentlichen Ursprung des Wortes (kurz) zu tun.

Bull|shit, der, engl./dt.; dummes Zeug, Unsinn; Ausdruck, um Gesprächspartner zu unterbrechen und ihnen überheblich über den Mund zu fahren: "Was Sie behaupten, ist absoluter B."

bull|shit|ten, engl.; möglichst viele Business-Talk-Begriffe benutzen, also Gesprächspartner/-runde mit Fachbegriffen überhäufen, um den Eindruck zu erwecken, man sei ein Experte im Thema

Bu|si|ness Case, der; engl.; wörtl.: Geschäftsfall; Werkzeug, mit dessen Hilfe überprüft wird, ob ein Vorhaben rentabel ist. Bsp.: "Was genau ist der Business Case dieser Web-2.0-Idee?" Bedeutet: "Wirklich eine nette Idee. Aber im Gegensatz zum Jahr 2000 überlegen wir uns inzwischen, ob man damit Geld verdienen kann bzw. wie wir sie schnell und überteuert verkaufen können."

busy, engl.; beschäftigt, fleißig, arbeitsreich; Bsp. 1. "Bin gerade total busy, rufe zurück!"; bedeutet: "Ich bin wichtig, arbeite viel und mache Karriere." In der Regel hat der Angerufene allerdings mal wieder nur eine Deadline verschlafen. 2."Hier ist es total busy."; bedeutet: "Um mich rum sind alle Leute hektisch, die Stimmung ist angespannt. Ich bin natürlich die Ruhe selbst."

BuR, dt., Abk. für "Bitte um Rücksprache". Anweisung in E-Mails o. Ä. Meist hat man Mist gebaut und muss es nun dem Chef erläutern.
bu|si|ness casual, engl.; dem Business angemessene Kleidung, also Anzug. Wichtig: den Begriff "casual" ignorieren; im Prinzip handelt es sich bei b. c. um das tägliche Bürooutfit - nur den Schlips darf man manchmal auslassen; nicht verwechseln mit smart casual
C-Le|vel, das, engl.; Office-Olymp, Ebene des Topmanagements; leitet sich ab von der engl. Bezeichnung für Vorstandsmitglieder: CEO (Chief Executive Officer), CFO (Chief Financial Officer) etc. Die Geschäftswelt teilt sich in zwei Gruppen: Die eine ist Teil des C., die andere sammelt Visitenkarten des C. und sortiert sie in der Economyclass.
ca|gy, von engl. cage, Käfig; verschlossen, schweigsam. Bsp.: "Das Unternehmen ist da cagy!" Oder: "Da kann ich nichts zu sagen, wir sind da eher cagy." Als Gründe für die Verschwiegenheit gelten: allgemeine Diskretion (gegenüber Kunden), Wettbewerb, Ad-hoc-Pflichten, Loyalität. Merke: Die größten Plappermäuler geben sich gerne cagy.
Call, der, engl.; 1. Anruf; 2. Form des Meeting, oft mit Freisprecheinrichtung in voller Lautstärke, damit alle mithören können; 3. gängige Ausrede: "Habe noch einen C., mache den von zu Hause"
can|celn, dt./engl.; absagen, abblasen, abbrechen; c. ist das Signalwort für dicke Luft, denn nachdem es gefallen ist, folgt oft Ärger. Bsp.: "Der Flug ist gecancelt", "Der Termin ist gecancelt" oder: "Die Gehaltsrunde wurde gecancelt".
cc, von engl. carbon copy, Kohlepapierdurchschlag, wird im E-Mail-Verkehr für weitere Empfänger verwendet. Bsp. "Ich setze Dich da gern in cc!" Oder: "Ich wusste von der Entscheidung nichts. Ich war da schon lange nicht mehr in cc." Merke: Wer in cc ist, ist wichtig, aber auch mit verantwortlich. Trotzdem kann man öfters auch mal froh sein, nicht in cc zu sein. Über die Bedeutung von cc-Zeilen und auch bcc (blind carbon copy) lassen sich ganze Bücher schreiben. Merke: Mit cc wird Politik gemacht!

Change-Pro|zess, engl./dt.; jeder Prozess, der Veränderungen mit sich bringt, also: Entlassungen, Einsparungen, Verkauf von Geschäftsfeldern. C. klingt besser, die Programme brauchen aber tolle Namen (Start2020/Forward2015/Next Step)

Chan|nel, der, engl.; Bedeutung unklar; was immer auf dem Weg vom Hersteller oder Verkäufer zum Kunden schiefgehen kann, wird dem C. zugeschrieben.
Chan|nel Ca|pa|bi|li|ty As|sess|ment, das, engl.; wenn gar nichts anderes mehr hilft, hilft in jedem Falle das.
Cha|peau, frz. Ausruf der Anerkennung: "Hut ab! Respekt!" Ein Wort, mit dem sich sogar die ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Jutta Limbach, beschäftigt hat. In einem Buch über eingewanderte Wörter schreibt sie: Der Ausdruck zeige "echte Freude und Anerkennung gegenüber einer anderen Person und ihrer Leistung (...) und drückt damit Überraschung aus, aber eben kein Erstaunen". Im Gegensatz zu "Respekt" impliziere es Würde und Stolz, nicht Unterwürfigkeit. Dieser Definition können wir nichts hinzufügen. Chapeau!

chal|len|gen, engl./dt.; prüfen, hinterfragen, anzweifeln. Bsp.: "Wir müssen unseren Partner bei dem Projekt mehr challengen." Bedeutet: "Irgendwie tanzt uns unser Partner auf der Nase herum."
Charme, der, frz. Anmut, Liebreiz, gewinnendes Wesen; in Unternehmen oft bezogen auf neue Ideen. Bsp.: "Der Vorschlag von Herrn Meier hat durchaus Charme." Bedeutet: 1. "Der Meier ist doch gar nicht so blöd, wie ich dachte." 2. "Wär mal was anderes als die 08/15-Lösung, die wir sonst immer wählen." Aber auch: "Das klingt clever, aus dieser Idee ließe sich vielleicht etwas machen. Aber falls es schiefgeht, will ich nicht schuld sein."

che|cken, engl./dt.; 1. etw. prüfen; Bps.: "Können Sie bitte mal checken, ob die Zahlen wirklich stimmen?" Bedeutet: "Die Zahlen sind falsch. Aber ich weiß nicht, in welche der 50 Excel-Tabellen sich der Fehler eingeschlichen hat." 2. E-Mails checken: E-Mails abrufen und möglichst viele ungelesen löschen. 3. kapieren; Bsp.: "Unser Teamleiter checkt gar nichts." Bedeutet: "Die hätten mich zum Leiter machen sollen." Merke: Auch wer nichts checkt, wird oft beauftragt, etwas zu checken.

Cher|ry pick|ing, engl., sich die Rosinen rauspicken. Gehört zu der täglichen Kernarbeit bei der Aufgabenverteilung. Die Kunst besteht darin, die Rosinen als große Bürde darzustellen.
Close of Play, der, engl.; Abk.: COP; wie End of Business (EOB) eine Bezeichnung für den Termin, bis zu dem eine Sache erledigt werden muss, klingt aber weitaus sportlicher und frischer; wird vor allem bei Lieferterminen verwendet: Abgabe der Präsentation am 25. 8. 2008, 18 Uhr, COP

clo|sen, von engl. to close: schließen; Verhandlungen zum Abschluss bringen. Bsp.: "einen Deal closen"; i.d.R. nachts, am Wochenende und zwei Wochen, nachdem das erste Mal darüber in der Zeitung berichtet wurde

Clusterfuck, der, engl.; Chaos, Durcheinander; Bündel von Problemen, die so verwoben sind, dass die Lösung des einen die des anderen behindert; ursprüngl. militär. Gebrauch: C. ist eine chaotische Operation mit vielen Opfern (vgl. "Charlie Foxtrot"), hervorgerufen u. a. durch schlechte Planungen und Entscheidungen zu vieler unfähiger Offiziere. Was diese Analogie fürs Büro bedeutet, sollte wohl jedem klar sein.

Cli|ent-Fa|cing, das, engl.; Kundentermin; stets lästig und anstrengend: früh aufstehen, müde sein, reisen, freundlich sein, präsentieren, Abfuhr kriegen, schmeicheln, Zugeständnisse machen, Arbeit bekommen, erst mal ohne Honorar, vielleicht beim nächsten Mal, gefrustet nach Hause reisen, müde sein, Ausrede für Chef überlegen, nicht schlafen können, müde sein, früh aufstehen.

Change-Agent, der, engl.; Mitarbeiter, der helfen soll, Veränderungsprozesse im Unternehmen durchzusetzen. Unter diesem Vorwand werden C. auf Projekte gesetzt, um ihnen dann die ganze Arbeit aufzulasten. Wichtig: Am Ende bekommt der C. den Anschiss von den Kollegen für die lauen Projektergebnisse.
chil|len, von engl. to chill; entspannen, abhängen, z.B. in der Kantine; nach einem Bio-Breakauf der Toilette; vor dem Flug in der Lounge; im Gegensatz zum Relaxen (Abspannen, Ausruhen) geht dem C. keine körperliche oder geistige Anstrengung voraus

Com|mit|ment, das, engl.;
1. Bekenntnis zu einer Aufgabe, die man erledigen muss; vgl. committen, Over-Commitment;
2. Bekenntnis zum eigenen Unternehmen. Wird genutzt, um Einsatz und Motivation zu unterstreichen; z.B. durch die Beteiligung am eigenen Unternehmen oder das Tragen einer Krawattennadel im Firmendesign
com|mit|ten, sich, engl./dt.; wird verwendet, um in Konferenzen das gerade besprochene Thema zu beenden und Entscheidungen auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Bsp.: "... dazu muss sich erst das Management committen."

Con|nec|ti|vi|ty, die; engl.; Anschlussfähigkeit, Erreichbarkeit. Bsp.: "Ich war am Wochenende leider ohne C." Im Klartext: "Ich war am Wochenende auf meinem Blackberry nicht erreichbar." Da dies zu den Todsünden zählt, sollte eine gute Begründung geliefert werden. "Kein Empfang" oder "Akku leer" gilt kaum noch; besser: "Hatte eine kurze Schweinegrippe" oder "Meine Frau hat mich verlassen. Sie will mein Haus, mein Auto - und den Blackberry."

Core busi|ness, das, engl.; Kerngeschäft; Geschäftsfeld, in dem die Hauptkompetenz sitzt, und das wesentlich zum Erlös beiträgt. Bsp.: "Leute, wir müssen uns auf unser Kerngeschäft konzentrieren." Bedeutet: 1."Schluss mit den ganzen Abenteuern, die in den vergangenen Jahren nur Geld gefressen haben." 2."Vergesst alles, was wir euch in der Vergangenheit über Wachstum und Strategien erzählt haben" 3."Weiß zufällig einer noch, wofür dieses Unternehmen einmal stand?"

core cool, engl.; "kerncool"; Steigerung von cool; ursprüngl. Wortschöpfung aus dem Marketing, wenn etwas cool für bestimmte Zielgruppen ist, vor allem aus der Fun-/Extremsportszene. Man benutzt das Wort so: "Das ist nicht cool. Das ist core cool!" Danach gibt es eigentlich keine Widerworte mehr.

Con|fe|rence Call, der, engl.; Abk. Conf Call; Callmit mehr als zwei Teilnehmern

con|gra|tu|la|tions, engl., Glückwunsch; Lobruf für einen Mitarbeiter, wenn dieser einen Erfolg vermeldet. Achtung: Schützt nicht vor Anschiss vom Chef! (s. target)

Cover Your Ass, engl.; Abk.: CYA; sich nicht angreifbar machen; die Regel für jeden, der mit mehr als zwei Kollegen zusammenarbeitet; vgl. CYA-Mail

Cross|check, engl.,
1. Gegenprobe; gegenseitige Überprüfung der Arbeit unter Kollegen; geeignetes Instrument, wenn beide von ihrer Materie keine Ahnung haben.
2. Kontrollinstrument; heimliche Überprüfung der Arbeit des Kollegen.
3. Foul beim Eishockey; Gegner wird mit Stock geschlagen.

crun|chen, dt.; von engl. to crunch: zerknacken, zermahlen; 1. in der IT bedeutet Daten c.: Daten komprimieren; 2. ein Thema c.: sich intensiv mit einem Thema beschäftigen und auf das Wesentliche konzentrieren; Bsp.: "Lass uns das erst mal ordentlich crunchen." Bedeutet: "Das ist so viel Zeug, da fehlt mir bislang der Durchblick. Lass es uns erstmal in die Mangel nehmen - und bitte fang schon mal damit an."

cus|to|mize, engl.; etw. individuell an Kundenwünsche anpassen, z. B. Betriebssoftware. Wird dem Kunden als besonderer Service verkauft; dient aber vor allem dazu, mehr Geld zu verdienen, Folgeaufträge für Wartung usw. zu bekommen und den Kunden abhängig von dem Produkt zu machen. Der Vorgang wird am besten mit Wörtern wie "speziell" und "maßgeschneidert" unterlegt.

CYA-Mail, die, engl.; vgl.: Cover Your Ass; E-Mail mit sehr vielen und z. T. vollkommen unbeteiligten Personen in der CC-Zeile, um sich - nachdem alles schiefgelaufen ist - darauf herausreden zu können, dass es doch jeder hätte wissen können, wenn nicht sogar müssen.

d'ac|cord, frz., einverstanden; gehört zu der Gruppe alberner Versatzstücke aus fremden Sprachen in der täglichen Konversation (agreed, cheers, best, bueno, chapeau). Bsp.: "Ich bin da völlig d'accord." Bedeutet: "Ich bin da völlig Ihrer Meinung." Der anschließende Relativsatz wird nur gedacht: 1. "... obwohl es Käse ist. Aber Sie sind der Chef." 2. "... obwohl es ein Fehler ist. Aber ich lasse Sie voll ins offene Messer laufen." 3. "... denn ich habe keine Meinung dazu, weil es mir egal ist, und deshalb bin ich einverstanden." Merke: Wenn am Ende einer E-Mail steht: "D'accord?", ist es eine Aufforderung, keine Frage. Wer cool ist, antwortet kurz mit: "Agreed!!"
Dai|ly, engl., tägliche Veröffentlichung z.B. von Analysten einer Bank (entsprechend: Weekly, Monthly usw.). Als Faustregel gilt: Je öfter, desto bla.

Day|light Fi|ni|sher, der, engl., Kollege, der sich erlaubt, auch mal vor Sonnenuntergang das Büro zu verlassen; Begriff, der vor allem im Sommer fällt; im Zweifel ein Dead Body, in jedem Fall aber ein Underperformer, der nicht begriffen hat, wie wichtig Face Time für die Karriere ist.

DAU, der, dt.; Abk. für dümmster anzunehmender User; merke: D. ist der Maßstab aller Websites. Wenn er das Internetangebot versteht, verstehen es alle.
day off, der, engl.; freier Arbeitstag; Bsp.: "Ich nehm morgen mal einen day off." Beliebter Satz bei Leuten, die immer ihren Jahresurlaub verfallen lassen und nie länger als einen Tag freinehmen
Dead Wood, engl.; wörtl. totes Holz; Mitarbeiter, die dem Unternehmen überhaupt nichts mehr bringen. Bsp.: "Die ganze Abteilung ist doch nur noch D. W." Bedeutet: "Die können gar nichts, am besten alle rausschmeißen!" vgl. Dead Mind Body
Dead|line, die, engl.; Abgabetermin; der Auftrag geht i.d.R. in der Nacht vor der D. raus. Das Arbeitsleben besteht fast nur aus Deadlines, vor allem wenn Kollegen ein Bier trinken gehen wollen ("Kann nicht, habe heute Abend D."). Wichtig: Es war nie witzig, auf die Frage "Wann ist Deadline?" zu antworten: "Gestern."
Dead Mind Bo|dy, der, engl.; Hirntoter, Bsp.: "Kollege X ist nur noch ein Dead Mind Body!" Bedeutet: "Kollege X ist nur noch körperlich anwesend. Er hat weder Ideen, noch setzt er Impulse." (Vgl. auch Zombie); übersteigt die Anzahl der D. M. B. die Schwelle von 50 Prozent, wird die Abteilung gerne "restrukturiert".
Death, engl.; Tod, der; D. by Powerpoint: Tod durch Powerpoint; der Augenblick, in dem man einer langweiligen, schon Stunden dauernden Präsentation nicht mehr zuhören kann und folgen will; unbedingt lautes Gähnen vermeiden.
de|le|gie|ren, dt.; eine Aufgabe an einen Mitarbeiter abgeben, um sich zu entlasten; Beschäftigung von Chefs, deren Karriere davon abhängt, wie gut sie d. können; die Annahme ist: Durch das D. von Aufgaben werden Mitarbeiter motiviert, steigern ihre Leistung; Richtig ist: Mitarbeiter sind länger im Büro
De|li|ver|ables, die, engl.; Ergebnisse; alles, was man abliefern muss; Bsp.: "Wo bleiben Ihre Deliverables?" Falls Sie nix zu delivern haben, tun Sie so, als hätten Sie es nicht verstanden. Wirkt bei einem Wort wie "dlvrbls" sehr überzeugend. Zur Not bereiten Sie eine Präse vor, in der Sie erklären, warum Sie im Ergebnis zu keinem Ergebnis gekommen sind.
de|li|vern, dt./engl.; abliefern, abgeben. Merke: Sie können diese Tätigkeit etwa durch Brainstorming, Meetings oder Präsentationen gut in die Länge ziehen. Doch irgendwann muss jeder d.; etwa so sicher wie das Amen in der Kirche.

Delta, das, dt., 1. Buchstabe im griechischen Alphabet 2. geologische Struktur im Mündungsgebiet von Flüssen 3. im Unternehmen: nicht erledigte Aufgaben (im Verhältnis zur prognostizierten Arbeitsmenge). Bsp.: "Wir haben in diesem Monat noch ein Delta offen." Bedeutet: "Leute, wir sind hoffnungslos im Rückstand. Und das holen wir auch nicht mehr auf!" Der Begriff Delta klingt nicht so hart und nach Versäumnis. Es klingt kompliziert. Was ja nie schaden kann.

dif|fi|zil, von frz., difficile; schwierig, kompliziert; in vielen Unternehmen ist inzwischen immer seltener etwas schwer oder schwierig, meist ist alles sofort d.; Bsp. "Die Lösung des IT-Problems gestaltet sich leider diffizil." Das Wort suggeriert, dass die Aufgabe eigentlich unlösbar ist und es nicht an der Inkompetenz des Mitarbeiters liegt. Wer gegenhalten will, sagt Folgendes: "Kommt Leute, das ist jetzt wirklich keine rocket science."

dou|ble|che|cken, engl./dt.; erneut prüfen; i. d. R. von einer zweiten Person; ist notwendig, wenn man sich nicht sicher ist oder ein Null-Checker geprüft hat - also fast immer; vgl. crosschecken
Dou|ble Twen|ty-Four, der, engl.;
1. eine ununterbrochene Arbeitszeit von zwei mal 24 Stunden; beginnt sehr oft am Freitagabend; Steigerung des Wholenighters; ein D. wird notwendig, wenn man den Tag vertrödelt hat und plötzlich merkt, dass man nicht fertig wird;
2. Ausrede für eine durchzechte Nacht; Bsp.: "Du siehst müde aus." - "Habe einen Double Twenty-Four hinter mir."

down|si|zen, engl./dt.; schrumpfen, verkleinern; kann für überdimensionierte Projekte genauso benutzt werden wie für Abteilungen und Unternehmen. Merke: Egal, was die Betroffenen sagen: D. geht immer. Klingt auch besser als rausschmeißen oder plattmachen

Down|turn, engl. Rückgang, Abschwung; wichtig: 1. Kann jedem mal passieren. Auch Unternehmen, die eigentlich gut aufgestelltsind. 2. Wenn er eintrifft, gibt man sich überrascht - und gleichzeitig h überzeugt, dass bald alles besser wird. 3. Falls ein Quartal später der D. anhält, die Rhetorik verschärfen: "Wir sind auf einem guten Weg." Zur Not Events mit Freibier organisieren.
Drum|beat, der, engl.; 1. Paukenschlag; 2. Taktschlag, der eingehalten werden muss, um ein Projekt mit Erfolg durchzuführen. Geht etwas schief, wird der D. erhöht, seltener der Way forward. Als Faustregel gilt: Je höher der Taktschlag, desto eher steht das Projekt auf der Kippe. Je niedriger der Taktschlag, desto eher steht die Firma auf der Kippe.
dry run, der, engl.; Trockenübung, Einüben von Präsentationen; wichtig, damit die Zuhörer nicht nach fünf Minuten abschalten (Death by Powerpoint) und der Chef den Käse glaubt, den man erzählt.

Ego In|volve|ment, das, engl.; persönliches Interesse an einer Angelegenheit; eigentlich ein Pleonasmus ("weißer Schimmel"). Denn wenn wir ehrlich sind, hat Engagement immer nur ein Ziel: die eigene Karriere.
ea|sy, engl., leicht, einfach. Bsp.: "Diese Aufgabe ist echt easy." Bedeutet: "Diesen Job kann jeder Idiot machen. Also genau das Richtige für Sie." 2. "Diese Aufgabe war echt easy." Bedeutet: "Ich war bei dem Job unterfordert und fühle mich, wie seit dem ersten Tag in dieser Firma, zu Höherem berufen."

emo|ti|o|nal, dt., Bsp.: 1. "Die Verabschiedung von Herrn Müller war schon emotional." Bedeutet: "Für eine Sekunde tat es mir irgendwie leid, wie wir Herrn Müller hier rausgeekelt haben." 2. "Die letzte Vorstandssitzung war schon emotional." Bedeutet: "Bei der letzten Vorstandssitzung flogen die Fetzen." Wichtig: Wenn Sie eigentlich ein ganz harter Hund sind, signalisieren Sie Ihren Mitarbeitern mit diesem Begriff, dass Ihnen angeblich etwas nahegeht.

Ei|gen|dy|na|mik, die, dt.; Weiterentwicklung, die ohne eigenes Zutun geschieht; Bsp.: "Die Angelegenheit hat eine gewissen Eigendynamik entwickelt." Bedeutet: "Mist, Mist, Mist, jetzt geht alles schief, und wir können nichts machen."

ein|flie|gen, dt., in Kenntnis setzen, gleiche Bedeutung wie abholen, wird jedoch eher für Chefs gebraucht: "Wir sollten unbedingt noch Herrn Müller einfliegen, bevor wir mit dem Thema ins Management-Board gehen." Bedeutet: "Wir müssen unserem abgehobenen Chef die Wahrheit beichten."

ein|pfle|gen, dt.; insbes.: "Daten e."; ersetzt ältere Formen wie das umgangssprachliche "Daten reinhacken". Wertet stupide Arbeit auf (vgl. Raumpflegerin) und motiviert; hebt diskret das Selbstwertgefühl des betroffenen Mitarbeiters - ein Muss für das zeitgemäße Absetzen von Arbeitsaufträgen.
ein|stie|len, dt.; etw. planen, organisieren, vorbereiten, in Gang setzen; (ursprgl. aus dem Handwerk: man spricht von e., wenn etwa Äxte einen neuen Stiel bekommen); Bsp.: "Den Deal haben wir perfekt eingestielt." Bedeutet: "Der Deal ist so gut vorbereitet, das klappt sicher!"

ein Stück weit, dt.; unklare Einheit; urspr. "ein wenig"; für Leute, die sich nicht festlegen wollen. Bsp.: "Damit kann ich mich ein Stück weit identifizieren." Später kann man alles sagen: "Ich hatte ja von Anfang an meine Zweifel." Oder: "Ich war von Anfang an dafür."
ein|tüt|en, dt.; etw. festzurren, beschließen. Bsp.: "Lass uns das Projekt am Montag eintüten." Ist in der realen Welt vergleichbar mit "eine Frau klarmachen".
Emo|tion|al bag|gage, das, engl., "emotionales Gepäck"; Personal, das entlassen werden soll. Daher kommt wohl auch der Begriff "Gepäck aufgeben".
End of Busi|ness, das, engl.; Abk. EOB; Bsp.: "Ich brauche die Vorlage bis morgen, End of Business." Drückt im Gegensatz zu asap aus, dass der Chef eine Aufgabe dringend erledigt sehen will. Wer den Begriff hört, sollte zu Hause anrufen, dass er die Nacht im Büro bleibt.
ent|täuscht, dt.; "Ich bin enttäuscht." Emotionale Aussage , die dosiert eingesetzt werden sollte. Funktion: s. bitter

EoM, engl.; 1. Abk. für End of Message: Ende der Nachricht; steht meist in der Betreffzeile einer ansonsten leeren E-Mail; Bsp.: "Meeting um 15.00, Gruß, EoM"; könnte aber auch bei vielen E-Mails mit Inhalt stehen.

es|ka|lie|ren, dt.; eine Entscheidung auf die nächsthöhere Hierarchieebene abgeben, wenn auf der unteren Ebene keine Einigung möglich ist; Beispiel: "Wir werden noch einmal mit den Kollegen reden. Sollte das nichts bringen, eskalieren wir"; etw. zu e. ist die einzige Möglichkeit, etwas an den Vorgesetzten zu delegieren; Achtung: Etw. bis zum Vorstand zu e. sollte die Ausnahme bleiben

ETA, engl.; Abk. für den aus der Luftfahrtsprache entlehnten Ausdruck "estimated time of arrival"; dt.: voraussichtliche Ankunft. Wird gern von Zuspätkommern bei Meetings verwendet, um ihr Erscheinen anzukündigen, meist per SMS; Bsp.: "Bin zu spät, ETA 1620"

ex|pen|ses, die, engl.; Kosten - sind grundsätzlich zu hoch
Face-to-Face, das, engl.; persönlich; Face-to-Face-Treffen: persönliches Treffen; vgl. Lifecontact; Bsp.: "Das müssen wir Face-to-Face besprechen" bedeutet: "Ich will in Ihre Augen schauen und Ihre Gestik beobachten - um zu sehen, ob Sie mich anlügen und über den Tisch ziehen wollen."

Face|time; engl., Zeit, die man im Büro verbringt, obwohl man nicht da sein muss, nichts zu tun hat, nicht gebraucht wird - nur um zu zeigen, wie engagiert man ist; F. fällt i. d. R. ab 19 Uhr und am Wochenende an; F. wird oft genutzt zum Surfen, Runterladen von Liedern auf den iPod und Drucken von Präsentationen.

fa|cen, engl./dt.; Verb, das verkündet, das jmdm. etwas bevorsteht bzw. jmd. etw. Wichtiges machen muss. Bsp. "Wir facen einen Pitch am Montag." Mit dem Ausdruck wird gezielt Dramatik und Endzeitstimmung verbreitet; f. kaschiert, was der Mitarbeiter eigentlich machen muss: seinen verdammten Job.

Fall|back-Op|ti|on, die, engl.; Plan B

fan|cy, engl.; ausgefallen, originell. Bsp.: "Das neue Produkt ist total fancy." Wird benutzt, wenn es eben nicht originell ist. Sonst hätte man originell gesagt.

Fat Cat, die, engl., Bezeichnung für Manager, die sich ungeniert selbst bedienen. Die Gattung stammt ursprünglich aus den USA, hat sich inzwischen aber auch in Deutschland prächtig vermehrt.

Feed|back, das, engl.; Rückmeldung; i. d. R. Kritik; falls Lob, ist es meist nicht ernst gemeint. Der Adressat ist in jedem Fall "dankbar" für das F. und bittet alle auch in Zukunft darum (auch wenn es ihn nicht interessiert). Gibt es irgendwo Probleme, fordert man "mehr F."

Feed|back|run|de, die, dt./engl.; am Ende von Meetings von jedem Teilnehmer eingeholtes Feedback. Für Teilnehmer die Gelegenheit, sich beim Chef einzuschleimen oder den Kollegen zu zeigen, was man für tolle Ideen gehabt hätte; Die F. geht nicht ins Protokoll ein und ist am nächsten Tag wieder vergessen

fein|tu|nen, dt./engl.; etw. f.; etw. den letzten Schliff geben; Bsp.: "Ich muss meine Präse noch f." Bedeutet: "Ich bin mal wieder nicht fertig geworden, weil mir das Thema zu komplex ist."

fi|na|li|sie|ren, dt.; verklausuliert für "etwas fast fertig machen"; Bsp.: "Wir müssen die Präsentation f." Man tut so, als vollende man die Aufgabe, weil man nicht weiß, wie, oder keine Lust dazu hat.

fine, engl.; fein, schön, ausgezeichnet; typischer Satz: "Fine with me." Klingt eleganter und weltläufiger als "Okay"; passt zum Luncham Freitag.

First Mo|ver, der, engl.; Unternehmen oder Person, das/die etwas als erstes macht, darum ganz weit vorne ist und so einen Trend setzt. Nicht zu verwechseln mit Beamten-Mikado: Wer sich zuerst bewegt, hat verloren

flat, die, engl.; (Miet)wohnung; adj. flach, "Wir sind bei den Buchungen f." Bedeutet: "Wir haben keine neuen Kunden gewonnen, geben das aber nicht zu."; f. rate, die; Pauschale zur Nutzung von Dienstleistungen (Telefon, Internet, Ausschank alkoholischer Getränke)

fliegen, dt.; 1. sich in der Luft fortbewegen; häufig genutzte Form der Fortbewegung auf Geschäftsreisen; positive Nebeneffekte: Man sammelt Meilen, bekommt eine Frequent Traveller Card zum Angeben und darf endlich auch in eine Loungeam Flughafen; 2. etw. zum F. bringen; bedeutet: etw. erfolgreich umsetzen; damit etwa ein Projekt f., muss man es richtig aufgleisen; Vorsicht: Nicht selbst dabei abheben!

floor, der, engl.; Boden, Flur, Etage; meist verwendet als "The floor is yours", bedeutet: "Sie sind dran, übernehmen Sie." Markiert den Punkt, an dem der Chef seine wortreiche, aber weitgehend inhaltslose Einleitung eines Meetings beendet hat, weil ihm nichts weiter zum Thema einfällt - und er das Wort an einen Mitarbeiter in der Runde übergibt. Schlecht, wenn dieser dann nicht prepared ist. Merke: Wer seinen Mitarbeiter noch mehr unter Druck setzen will, sagt: "The stage is yours" ( "Die Bühne gehört Ihnen, toben Sie sich aus!").

Flug|hö|he, die, dt.; Bezeichnung für den Erfolg eines Projekts; Bsp.: "Das Projekt hat die richtige Flughöhe noch nicht erreicht." Bedeutet: "Anstrengen, Leute, das läuft hier noch alles andere als rund."

fo|kus|sie|ren; dt.; alle Energie und Aufmerksamkeit auf etwas Wichtiges richten. Bsp.: "Wir müssen uns auf den Vertrieb f." Bedeutet: "Bisher haben wir im Vertrieb geschlafen." Da vieles lange ohne Resultat im Fokus bleiben kann, kann man den Satz lange benutzen. Danach folgt die "absolute Fokussierung".

fore|cast, engl. Vorhersage (z.B. Wetter). In Unternehmen Prognose, welche Ziele erreicht werden sollen. Wird oft aus dem Bauch heraus gemacht. (zu den Folgen für die eigene Karriere s. target).

Fra|ge, dt.; nur in Verbindung mit dem Ausruf "Gute F.!" Siehe aufbohren

freu|en, sich, dt.; froh sein, genießen. In der Geschäftswelt i.d.R. ein Euphemismus bzw. eine Lüge. Bsp.: "Ich freue mich auf Ihr h Feedback" bedeutet "Ich hoffe, Sie meckern nicht wie immer sofort rum"; Bsp.: "Ich freue mich über Ihre Einladung" bedeutet "Ich habe keine Lust zu kommen, muss aber, weil Sie mein wichtigster Kunde sind".

FTE, engl.; Abk. für "full time equivalent"; dt.: Vollzeitarbeitskraft. Vor allem in Personalabteilungen verwendet; Mitarbeiterzahl wird in FTEs umgerechnet, um einen Vergleichswert zu haben. (Bsp.: Zwei Mitarbeiter mit einer halben Stelle ergeben ein FTE). Der Begriff FTE erleichtert Personalern den Stellenabbau: 1. Mitarbeiter verstehen nicht, wie viele Menschen rausfliegen 2. Personaler müssen nicht darüber nachdenken, dass sie Menschen in die Arbeitslosigkeit schicken. 3. Die Entlassung eines FTE kann mehrere Abschiedspartys nach sich ziehen

Fubar, von Technikern verwendete Abkürzung für "Fucked up beyond all repair", wenn jemand etwas endgültig zerstört oder beschädigt hat. Bsp.: "Was ist mit dem Server?" "Fubar!" Gilt auch für Projekte oder das Verhältnis zum Chef.

Fuck-up, der, engl.; wer einen F. hat, hat irgendetwas verbockt, Mist gebaut. Besonders ärgerlich ist ein F. in einem komplizierten Excel-Modell; hat zur Folge, dass man bisweilen nächtelang (vgl. Wholenighter) nach dem Minuszeichen sucht, das nicht dazugehört.

Fuck-up Po|ten|tial, engl.; Bsp.: "Das Projekt hat ein hohes Fuck-up Potential"; "Das Projekt kann leicht in die Hose gehen." Merke: Dieses böse Wort nur benutzen, wenn man cool ist! (Wenn man also so gut ist, dass man es sich leisten kann, ein Projekt in den Sand zu setzen.)

FYA, engl.; Abk. für "for your amusement", die am Anfang von weitergeleiteten E-Mails steht; wird meist von Kollegen benutzt, die sich völlig zu Unrecht für witzig halten und dementsprechend unwitzige Ketten-E-Mails versenden. Tipp: FYA-E-Mails am besten sofort löschen.

FYI Abkürzung für "for your information", die am Anfang von (weitergeleiteten) E-Mails oder Memos steht. Frei übersetzt bedeutet es:
1. "Lesen Sie das bitte durch. Ich verstehe es nicht."
2. "Erledigen Sie das! Ich habe keine Lust dazu."
Get-to|geth|er, das, engl.; lockeres Beisammensein unter Kollegen, auf das die Hälfte der Anwesenden keine Lust hat; die andere Hälfte betrinkt sich

Go, das, engl.; "das G. geben": Erlaubnis oder "grünes Licht" geben; wird bei der Entscheidungsfindung prophylaktisch eingesetzt: Falls etwas schiefgeht, ist der G.-Geber schuld. Das G. wird deshalb für die spätere Beweisführung am besten immer schriftlich, z. B. per E-Mail, eingeholt.

Goo|die, das, engl.; Geschenk; Bsp.: Goodie-Bag (Tüte mit Werbegeschenken) für potenzielle Kunden oder auf Messen; bewegt sich gerade so unterhalb der Grenze zur Bestechung.

grün, dt.; Bsp.: "Alles im grünen Bereich." Wer betont, dass alles in Ordnung ist, dem steht i. d. R. das Wasser bis zum Hals. Insofern gilt also eher: Alarmstufe Rot.

Ha|ken, der, dt.; Bsp. "Da kannst du einen H. dranmachen"; Wendung, die in ihrer Coolness genau zwischen "abhaken" und "abschminken" liegt. Wird gerne von Chefs verwendet, die ihre Macht auskosten, aber dennoch kumpelhaft klingen wollen
hän|deln, dt./engl., unklare Mischform zwischen "handhaben", "handeln" und "to handle". Beispiel: "Ich kann das händeln." Soll heißen: "Ich bekomme das in den Griff." Bedeutet: "Ich habe Mist gebaut, weiß nicht, was ich tun soll, werde aber alles in meiner Macht stehende tun, um nicht meinen Job zu verlieren."
Hand|over, das, engl., Übergabe; Bsp.: "Wir müssen am Freitag noch das Handover für das Projekt machen." Bedeutet: "Ich habe bei dem Projekt noch nichts gemacht, was mir aber egal ist, denn ab Freitag werden Sie den Scheiß machen." Merke: Je ausführlicher die Übergabe, desto weniger wurde bisher getan. Eine besondere Form ist die Übergabe per E-Mail (vulgo: "Übergabemail"). Da wird fünf Minuten vor Urlaubsbeginn möglichst viel möglichst schnell reingehackt.
hands-on, engl., praktisch; Begriff aus dem Personalwesen, der oft in Stellenanzeigen verwendet wird; Fähigkeit, Projekte und Ideen praktisch umsetzen (also "anpacken") zu können. Ungeklärt ist bisher die Frage, welches Unternehmen denn Leute sucht und einstellt, die nicht hands-on sind. Wichtig: H. hat nichts mit Grapschen zu tun!
haus|ge|macht, dt.; 1. selbst hergestellt; Bsp.; h.e Marmelade; 2. selbst verschuldet; B.: h.e Probleme. Merke: erste Bedeutung: "Mmmh, lecker!", zweite Bedeutung: "Oh shit!"

Head, engl., der Kopf; Head of etw. sein: den Hut aufhaben, Chef von etw. sein; Bsp.: "Wer ist bei dem Projekt Head of?"; nicht zu verwechseln mit: "Wem haut's bei dem Projekt den Head off?" (was bedeutet: "Wer wird bei dem Projekt einen Kopf kürzer gemacht?")
Headcount, der, engl.; Personalbestand, Anzahl der Mitarbeiter, Belegschaft; einfache Regel: Der H. kann sich reduzieren (H.-Reduction) oder vergrößern. Unabhängig davon gilt es, möglichst viel Dead Wood loszuwerden und die Anzahl der Warm Bodies zu erhalten oder zu vergrößern. Kurz gesagt: immer schön warm bleiben.
hid|den agen|da, die, engl., Dinge und Projekte (auch Intrigen), die man heimlich vorantreibt, mit dem Ziel, dass man selbst gut und Kollegen schlecht dastehen. Nimmt i.d.R. drei bis vier Arbeitstage pro Woche in Anspruch.

High Potential, der, engl.; Abk. HP; Nachwuchsmanager, der glaubt, alles zu wissen und zu können; typischer Nichtentscheider, Jasager, Umfaller und Mit-dem-Vorstand-Esser; gibt gern die Arbeit und Gedanken Dritter als eigene Schaffenskraft aus; ist daher bei Vorgesetzten sehr beliebt; Neider übersetzen HP mit "Halbprofi" oder "Hohlpfosten"
he|li|cop|ter view, der, engl.; Gesamtüberblick, generelle Zusammenfassung eines Projekts/einer Situation. Bsp.: "Wir müssen den Vorgang mal aus dem h. v. betrachten." Bedeutet: "Wir haben wie immer keinen Durchblick." Merke: Je komplizierter die Details und je größer die Probleme, desto öfter sollte man mal alles aus dem h. v. betrachten.
hoch|fah|ren, dt.; 1. den Computer h.: den Computer anschalten; 2. sich h.: Unmengen Kaffee in sich hineinschütten; 3. die Aktivität h.: endlich mal zu arbeiten anfangen, Voraussetzungen dafür: siehe 1. und 2.
home turf, der, engl.: Heimatrasen, eigenes Spielfeld; Hauptmarkt für das core business.; Bsp.: "Wir sind als Global Player gut aufgestellt, jetzt müssen wir aber den h. t. besser gegen die Konkurrenz sichern!" Bedeutet: "Wir haben vor lauter Expansion unseren wichtigsten Markt vergessen"; vgl. turf
HR, engl.; Abk. von Human Resources: Personalabteilung; wörtliche Übersetzung: menschliche Rohstoffe - was nahelegt, dass HR auch nur eine beschönigende Umschreibung für das von der Gesellschaft für deutsche Sprache gewählte Unwort des 20. Jahrhunderts ist: Menschenmaterial
hu|deln, dt./schwäb./österr.; etw. schnell, ungenau machen. "Nur nicht hudeln." Aufforderung, etw. mit Ruhe zu erledigen; nicht verwechseln mit Huddle
Hudd|le, der, engl.; Haufen, Wirrwarr; "einen H. abhalten": die Köpfe zusammenstecken, um sich kurz zu bereden; dauert in der Regel ca. 5 Min., sollte 10 Min. nicht überschreiten; nicht verwechseln mit hudeln
Hut, der, dt., "den Hut für etw. aufhaben"; für etw. verantwortlich sein; meist ein Ritterschlag, weil jeder gern die Leitung übernommen hätte. ("Bei dem Projekt hat XY den Hut auf.") Versagt derjenige, der den H. aufhat, muss er rechtzeitig deutlich machen, wofür er sich den Schuh anzieht und wofür nicht.
hy|per|ven|ti|lie|ren, dt.; durchdrehen, nervös sein, abheben; Achtung: exakte Bedeutung kontext- und typabhängig! Bsp.: "Der Chef ist kurz vorm Hyperventilieren." Bedeutet entweder "der Chef bekommt gleich einen Nervenzusammenbruch" oder "der Chef bekommt gleich einen cholerischen Anfall".
In|te|g|ra|ti|on, die, dt., Prozess zur Einbindung von neuen Sparten in das Gesamtunternehmen, i. d. R. nach Übernahmen. Die I. wird mit aller Kraft h vorangetrieben, bis sie als gelungen gilt. Mit anderen Worten: Die Mitarbeiter werden auf Linie gebracht und alles vereinheitlicht. Ziel: Alle sollen die schwerfälligen Prozesse, die überalterte Software und überkommene Strukturen verinnerlichen.

IMO, Abk. f. engl. "in my opinion"/"meiner Meinung nach"; ursprüngl. Netzjargon, der in Foren und Chats verwendet wird. Bsp.: "IMO ist die Lösung falsch." Klingt gleich viel bedeutender.

IMHO, Abk. f. "in my humble/honest opinion"/"meiner bescheidenen/unmaßgeblichen/ehrlichen Meinung nach"; devote o. ironische Variante v. IMO.

IMNSHO Abk. f. "in my not so humble/honest opinion"/"meiner nicht ganz unmaßgeblichen/ehrlichen Meinung nach"; Bedeutung sehr kontextabhängig. Am besten abwarten und nichts tun.

in charge sein, engl./dt., in Verantwortung sein, etw. leiten; Bsp.: "Wer war da eigentlich in charge?" Bedeutet: "Wer war für den Haufen Mist eigentlich zuständig und hat es versemmelt?" Merke: Bei einem geglückten Projekt nicht fragen. Da war natürlich der Chef in charge.

In|put, der, engl.;
Eingabe, jegliche Form der Weitergabe von Ideen und Informationen. Bsp.: "Ich brauche von euch mehr Input." Entscheidend ist beim I. die Hierarchie: I.d.R. muss der I. von unten kommen. Vorgesetzte geben hFeedback. (I. geben verhält sich umgekehrt proportional zur Hierarchieebene.)

Is|sue, das; engl., Problem, Angelegenheit, Thema; die Geschäftswelt ist voll I.s: je mehr es gibt, desto besser. Die Kunst besteht nicht darin, das Problem anzupacken und zu lösen, sondern immer neue I.s zu benennen.

ite|ra|tiv, dt.;
wiederholend; i. d. Sprachwiss.: Verb, das eine stete Wiederholung von Vorgängen ausdrückt. In Unternehmen ist oft von "iterativen Prozessen" die Rede. Bedeutet: Wir werden das schon irgendwie hinbekommen. Kann man auch verwenden, wenn einem gerade kein anderes Adjektiv einfällt.

Jour fixe, der, frz./dt.; in regelmäßigen Intervallen stattfindendes Meeting eines kleinen Teams zu einem fest vereinbarten Termin; äußerst lästig, da der Chef auf dem J. F. stets Ergebnisse präsentiert und neue Ideen entwickelt haben will; für den Chef hingegen sehr angenehm, er muss nur Ergebnisse abfragen, zuhören und motivieren; weil ihm der J. F. darum so viel Spaß macht, neigt er dazu, an den J. F. mit (in seinen Augen lustigen) E-Mails zu erinnern, Bsp.: "Nicht vergessen: Treffen uns morgen Abend, 19 Uhr, wieder zum Schampustrinken ohne Schampus :-)"

just in time, engl., gerade noch rechtzeitig; ursprüngl. Begriff aus Produktion und Vertrieb für zeitoptimale Prozesse; allgem. eher negativer Ausdruck für Aufgaben, die auf den letzten Drücker erledigt wurden - also so ziemlich alle. Der Chef sagt dann: "Das war aber j. i. t.!" Der Untergebene nickt, gelobt Besserung und schneidet beim Rausgehen eine Fratze
Kick-off, der, engl./dt.;
1. Anstoß beim Fußball; 2. Start eines Projekts, meist eingeleitet mit einem sog. Kick-off-Meeting; zu dem Zeitpunkt herrschen noch Euphorie und Optimismus, die bald Stress und Resignation weichen

Kos|ten|brem|se, die, dt., Metapher für Einsparmaßnahmen und Kostensenkungen, die angeblich unausweichlich sind. Denn es heißt irgendwie immer: "Wir müssen auf die Kostenbremse treten." Niemand sagt "wir wollen" oder "wir dürfen". Also muss das ja stimmen, dass das unausweichlich ist.

Kil|ler|ap|pli|ka|ti|on, die, dt., ein Produkt oder Merkmal eines Produkts, das es einzigartig macht, darum großen Erfolg verspricht – und für die Konkurrenz "tödlich" sein kann; Vorsicht: 99 Prozent aller angeblichen K.en sind keine.

Kil|ler|phra|se, die, dt., Spruch, der Ideen und Vorschläge kaputt machen soll; Bsp.: "Das haben wir noch nie so gemacht." Merke: Je größer die Verantwortung, desto mehr K.n sind nötig.

kiss, engl.; Abk. für keep it small and simple: Halte es klein und einfach; Bsp: "Lass uns das Projekt kiss angehen", also möglichst ohne großen Aufwand und auf jeden Fall ohne hohe Kosten.
kind re|gards, engl., freundliche Grüße; dann lieber gleich "mfg" schreiben, denn dafür gibt es eine Autovervollständigung in Word/Outlook.
Know|bie, der, engl.; von to know: wissen; gehört zur Gattung der Klugscheißer; jemand, der glaubt, sich mit allem auszukennen, zu allem etwas sagt und seine Kollegen ständig auf Fehler hinweist; wichtig: Nicht verwechseln mit dem Chef! Bei dem gehört das zum Job.
Know-how, das, engl., "wissen, wie"; Bezeichnung für spezielle Kenntnisse und Wissen bei der Herstellung, Verarbeitung oder dem Vertrieb von Produkten. Beispiel: "Unsere Firma hat in dem Bereich ein ausgezeichnetes Know-how." Bedeutet: "Unsere Freaks in der Forschung haben jede Menge Ideen. Wir bräuchten aber Ihr Geld, damit wir endlich Produkte entwickeln können."
kom|mu|ni|zie|ren, dt., 1. ursprüngl. sich verständigen, mitteilen; in Unternehmen wird generell nur kommuniziert, d. h. es wird gar nicht oder aneinander vorbeigesprochen. Wenn ein Fehler auftritt, wird alles noch einmal kommuniziert bzw. "besser kommuniziert". Typische Wendungen: "Das nächste mal werden ich das früher k."; "Ich dachte, ich hätte das klar k."

kon|tri|bu|tier|en, dt., beitragen. Bsp.: "Wollen Sie noch etwas für unser Daily kontributieren?"; klingt doch gleich viel spannender und anspruchsvoller (und eindringlicher; Beitrag ist erwünscht!)
kri|tisch, dt.;
1. missbilligend; 2. bedenklich; 3. entscheidend; bei einem Meeting den Vorschlag des Kollegen "k. hinterfragen": ihn lächerlich machen
Kuh, die; dt.; "die Kuh vom Eis holen", einen Missstand in Ordnung bringen, für den selbstverständlich jemand anderes verantwortlich ist; Metapher, die gern von Vorgesetzten (unter Stöhnen) hervorgebracht wird: "Tja, da müssen wir wohl die Kuh vom Eis holen."

last but not least, engl.; sinngem. zuletzt, aber nicht am wenigsten wichtig; bei Ansprachen Hinweis, dass der Redner nun mit dem zweiten, längeren Teil beginnt

La-Pa|lo|ma-Slide, dt., Slide , das bunte Bilder zeigt und Urlaubserinnerungen weckt, allerdings völlig inhaltsleer ist.

laun|chen, engl.; Gründung einer Firma, Einführung eines Produkts; nicht zu verwechseln mit loungenund lunchen

Lea|der|ship Style, der, engl., Führungsstil; L. S. wird benutzt, weil es sich cooler als der deutsche Begriff anhört; geht aber nicht einher mit Führungsstärke.

Lear|ning by Ear|ning, engl.; Jobs annehmen, von denen man keine Ahnung hat

le|ve|ra|gen, dt.; von engl. to leverage sth.: etw. aushebeln, einsetzen; bedeutet: 1. Deal l.: fremdfinanzieren 2. Arbeit l.: abwälzen von unangenehmen Aufgaben auf Untergebene (und als verantwortungsvollen Job verkaufen); 3. Wissen l.: erlernte Tricks beim nächsten Mal gekonnt anwenden

lei|den|schafts|los, dt.; "Ich bin da leidenschaftslos"; im Gegensatz zum "Okay" oder finehat der Kollege zuvor jede Menge Stress und sich selbst wichtig gemacht, bis er gemerkt hat, dass er auf verlorenem Posten steht.
Live|con|tact, der, engl.; persönliches Treffen; auch: Face-to-Face-Treffen; wird von E-Mail- und Telefonkontakten benutzt; Bsp.: "Freue mich auf unseren ersten Livecontact morgen" bedeutet: "Freue mich, dass wir uns morgen persönlich kennenlernen"; L. klingt wie schmieriges Ringelpietz-mit-Anfassen, darum besser nicht benutzen
loose can|non, die, engl.; eine unberechenbare Person, die für andere gefährlich werden kann, wenn sie nicht unter Kontrolle gebracht wird; wörtl.: lockere Kanone (Kanonen, die an Deck nicht festgebunden waren, verletzten oder töteten beim Abfeuern die Besatzung und beschädigten das Schiff); Bsp.: "Achtung, Kollege X ist eine loose cannon." Bedeutet: "Kann bitte irgendjemand Kollege X unter Kontrolle bringen, sonst gehen wir nämlich alle unter."
loun|gen, von engl. lounge. Zeitvertreib auf Flughäfen in einem exklusiven Bereich (Business-L.) der Fluglinie. Nur für Frequent Traveller; (vgl. chillen)

Lol|ly|gag|ging, engl.; am Arbeitsplatz herumsitzen und nichts tun, trödeln - also das, womit die meisten Mitarbeiter ihre Zeit im Büro eben so verbringen: zwischendurch mal das Fenster aufmachen, im Internet surfen, mal wieder aufräumen, das Fenster zumachen, auf den Bildschirm starren, Ketten-E-Mails weiterleiten, träumen, Kaffee holen - und sich vornehmen, danach mit der Arbeit anzufangen.

Low Brai|ner, der, engl., 1. Aufgabe, die mit geringer geistiger Anstrengung zu bewerkstelligen ist. 2. Ergebnis, das zu einfach erscheint und sich deshalb schlecht verkaufen lässt.

Low-Hang|ing Fruits, die, engl.; einfacher Deal, leicht erreichbare Ziele; solche süßen Früchte zu ernten bleibt jedoch meist ein Traum: hängen oft so niedrig, dass sie schon geerntet sind; Achtung: Nie angeben mit dem Ernten von L.-H. F.! Das ist keine Leistung; jeder Praktikant kann das; vgl. Quick Wins
low-key, engl.; maßvoll, schwach, unauffällig; etw. l.-k. halten: etw. herunterspielen, kein Aufheben um eine Sache machen; Bsp.: "Hoffentlich merkt keiner den Fehler, lass uns das Ganze l.-k. halten." Bedeutet: "Mist! Wir haben nicht mal eine Fallback-Option. Lass uns die Sache wie immer verschleiern."

lun|chen, von engl. lunch; Mittagessen; in der Regel ausgiebig und gemütlich (eilig geholte Sandwichs für 4,70 Euro vom Bäcker zählen nicht zum L.); Wichtig: Höchstens einmal pro Woche l. gehen, sonst als (Meeting) deklarieren
Man|po|wer, die, engl.; Arbeitskraft, die zur Erledigung einer Aufgabe zur Verfügung steht; Bsp.: "Dafür bräuchten wir mehr Manpower." Bedeutet: "Wir haben keinen blassen Schimmer, was wir machen sollen. Aber vielleicht hat ja jemand Neues eine Idee." Merke: Es gibt eigentlich nie genug Manpower.

mail|den, sich, dt.; sich per E-Mail melden

match, engl. 1. passen, übereinstimmen 2. abgleichen. I. d. R. matcht etwas nicht, weshalb z. B. Projekte reschedultwerden müssen. Gute Überleitung in solchen Situationen: Anyway...

mea|ten, dt./engl.; sich in einem Meeting zerfleischen

mee|ten, dt./engl.; sich zu einem Meeting treffen; Hauptbeschäftigung eines jeden Arbeitstages, aber auch anstrengendste Beschäftigung: Man steht unter ständiger Beobachtung von Kollegen und Kunden; zudem besteht Gefahr sich mit Kollegen und Kunden zu meaten; nicht zu verwechseln mit mieten

Mee|ting, das, engl.; Treffen, Besprechung, Konferenz; wird genutzt, um sich gegenüber dem Chef mit schlauen Bemerkungen zu profilieren, Kollegen vorzuführen und Kunden übers Ohr zu hauen

Mei|len|stein, der, dt.; Zielvorgabe innerhalb eines Projekts, die man in einem bestimmten Zeitraum erreichen muss. Klappt das nicht, verschiebt man den M. nach hinten, was keine Folgen nach sich zieht. Verpasst man allerdings einen M., der gleichzeitig Deadline ist, hat man ein Problem. Abhilfe: Wholenighter oder Double-Twenty-Four

Mer|ger, der, engl., Fusion, i. d. R. zwischen Unternehmen. Ziel des M. ist offiziell eine Verbesserung der Marktposition, in jedem Fall aber eine Vision des Managements, wo das neue Unternehmen in zehn oder 20 Jahren steht (i. d. R. "an der Spitze"). Zur Vorbereitung des M. holt sich das Management viele Berater und Investmentbanker ins Haus, die vorrechnen, warum der Plan so toll ist. Der Vollzug des M. wird groß gefeiert, viele Menschen bekommen als Belohnung hohe Prämien, Mitarbeiter werden entlassen, und die kommenden Jahre ist das fusionierte Unternehmen hauptsächlich mit sich selbst und der Integration beschäftigt. Die Integration wird so lange vorangetrieben, bis sie als gelungen gilt. Sonst muss das Management einen neuen M. planen oder den M. von vor zehn Jahren rückgängig machen. Für diesen Schritt werden wieder Berater und Investmentbanker geholt. Gefeiert wird meist nicht, Prämien und Entlassungen darf es aber durchaus geben.

mit der Hand am Arm, dt., im positiven Sinne etw. pragmatisch umsetzen, ohne zu prozesslastig vorzugehen. Bsp.: "Wir haben das Projektganz mit der Hand am Arm umgesetzt, um die Kosten nicht unnötig zu treiben." Bedeutet: "Wir haben keine Ahnung, was wir da tun. Aber wenigstens achten wir aufs Geld."

mi|ti|gie|ren, von lat. mitigare: lindern, mildern. Bsp.:"Wie können wir die Negativmerkmale des Deals mitigieren?" (Oft auch: "Wir haben folgende Mitigants.") Bedeutet: "Wie können wir vertuschen, dass der Deal doch nicht so toll war, wie wir erzählt haben?"

mis|sion state|ment, das, engl.; Leitsatz, der Werte und Ziele eines Unternehmens formuliert, i. d. R. mit Begriffen wie "Vision", "Kunden", "global" und "Erfolg". Ach ja, der "Mensch" muss dabei "im Vordergrund" stehen. Sämtliche Leitsätze lassen sich mit folgendem Spruch zusammenfassen: "Lebe lustig, lebe froh wie der Mops im Haferstroh."
mie|ten, dt.; Produkte oder Dienstleistungen zeitlich nutzen und dafür zahlen; Bsp.: Auto m. (vgl. Rental), Zimmer m.
nach|hal|tig, dt.; langfristig, dauerhaft; wird in letzter Zeit wegen der Klimadebatte inflationär genutzt, weil sich der Begriff schön modern und sauber anhört; Bsp. "Wir müssen das Projekt mit dem Kunden nachhaltig angehen" bedeutet "Ich will, dass sich ausnahmsweise alle mit vollem Einsatz um den Kunden kümmern, damit er auch noch in zehn Jahren unsere Produkte kauft".
nach Hau|se be|kom|men, etw., dt.; etw., das man in Aussicht hat, erhalten. Bsp.: "Den Auftrag müssen wir unbedingt nach Hause bekommen." Bedeutet: "Leute, ausnahmsweise mal anstrengen! Diesen Auftrag brauchen wir!" Durch das Bild "nach Hause" wird Geborgenheit suggeriert und das Wirgefühl gestärkt.

Near|sho|ring, das, engl., Auslagerung von Arbeitsplätzen. Ah, klingt schon besser. Siehe auch: Offshoring, Rightshoring

near miss, der, engl. Beinaheunfall; etwas, das fast in die Hose gegangen ist; Gegensatz von "nice try"
News|let|ter, der, engl.; Rundschreiben, i.d.R. in Form einer E-Mail; oft von der Geschäftsführung. Er soll den schlechten Draht von oben nach unten verbergen; Forum, um den Mitarbeitern Märchen ("Wir sind gut aufgestellt") oder unangenehme Wahrheiten mitzuteilen.

nice try, engl.; netter Versuch; etw., das nicht geklappt hat; Gegenteil von h near miss; Bsp.: "Nice try!". Bedeutung von Kontext und Ton abhängig; 1. Ton abweisend, angriffslustig: "So leicht lass ich mich von Ihnen nicht hinters Licht führen, Freundchen." 2. Ton anerkennend, aufmunternd: "Wenigstens haben Sie es versucht. Aber versagt haben Sie halt trotzdem."

Ninja, engl.; Abk. für No income, no job and assets: kein Einkommen, keine Arbeit und kein Vermögen; 1. in der Finanzwelt Bez. für die ungünstigste Art von Kreditnehmern, also alle potenziellen Subprime-Kunden.

No-Brai|ner, engl.;
1. Person, die auch nach dem dritten Erklärungsversuch nicht kapiert, worum es geht;
2. Aufgabe, die ohne Anstrengung und ohne nachzudenken zu bewerkstelligen ist.
Non-event, das, engl., Ereignis, dass keiner weiteren Worte oder Diskussion mehr bedarf, z. B. gilt unter Investmentbankern die Verlegung des Arbeitsplatzes nach London durch das Senior Management als N. Die Zahl der N.s sollte im Laufe der Karriere stetig zunehmen.

No-Go, das; engl., inakzeptable Tatsache bzw. Entscheidung. Ein N. ist meistens absolut ("Das ist ein absolutes N.!").

Num|ber crun|cher, der, engl., Zahlenfetischist, der die Spreadsheets in Excel immer und immer wieder penetriert und damit seine Kollegen nervt.

Off|sho|ring, das, engl., Auslagerung von Arbeitsplätzen. Siehe auch: Nearshoring, Rightshoring

on the bench, engl.; auf der Bank; wer im Beratungsgeschäft o. t. b. ist, ist nicht auf einem Projekt und hat nichts zu tun. Merke: Es ist wie im Fußball - wer nur auf der Bank sitzt und nicht eingewechselt wird, ist auf Dauer zu teuer und muss den Verein bald verlassen.

On|boar|ding, engl.; 1. das Einstellen und Integrieren von Mitarbeitern, 2. das Informieren von anderen. Bsp.: "Dazu sollten wir schnellstmöglich einen Onboarding-Termin mit dem Chef ansetzen" Bedeutet: 1. "Lass uns den Chef damit belämmern." 2. "Wir können das nicht mehr lange geheim halten."

over|de|li|vern, engl./dt., mehr tun, als erwartet wird; vgl. overachieven; typische Vorgehensweise von Streberkollegen. Nicht immer positiv, denn manchmal denkt der Chef: "Warum verschwenden Sie Ihre Zeit mit diesem Mist?"

Off-Site, engl. Besprechung/Veranstaltung außerhalb des Firmengeländes. Auch wenn es so klingt, muss es nicht unbedingt konspirativ sein. Für manche aber evtl. ein willkommener Anlass, einen anderen Ort als das Büro/zu Hause in der Stadt kennenzulernen, in der sie seit zwei Jahren arbeiten.
off the shelf, engl.; von der Stange, auf Lager, etw., das man nicht erst anfertigen muss, sondern nur aus der Schublade ziehen muss, z. B.: Excel-Listen, Präsentationen etc. Bsp.: "Da muss ich mal schauen, ob wir etwas o. t. s. liefern können." Bedeutet: "Du kriegst nur was, wenn es mich keine Extraarbeit kostet."

One-pa|ger, der, engl., hochkomprimierte Zusammenfassung von entscheidungsrelevanten Daten auf einer DIN-A4-Seite, oft im Powerpoint-Format. Wird eingefordert, wenn hochrangige Manager keine Zeit oder Lust haben, sich mit den Details zu beschäftigen. Beliebte Taktik, um Zeit zu gewinnen, denn der Mitarbeiter muss mit seinem umfangreichen Report wieder an die Arbeit.

on track sein, dt./engl.; auf dem richtigen Weg sein; damit ein Projekt o. t. s. kann, muss man es richtig aufgleisen

Openings/Job Openings, die, engl.; freie Stellen; Bsp.: "Openings? Was ist das? Gibt es bei uns schon lange nicht mehr."

Open Iss|ues, die, engl., Aufgaben, die nicht erledigt wurden, aber bitteschön endlich mal erledigt werden müssen. Alle O. I. kommen auf eine "O.-I.-List"

OTR, engl.; Abk. für off the record, vertraulich, unter uns gesagt, nicht für die Öffentlichkeit bestimmt; Bsp.: "Was ich Ihnen jetzt erzähle, ist aber OTR." Bedeutet: "Was ich Ihnen jetzt erzähle, ist geheim." Bedeutet: "Erzählen Sie es bitte unbedingt weiter. Ich will, dass es alle wissen. Und ich will, dass Sie wissen, wie wichtig ich bin. Nur sagen Sie niemandem, dass Sie es von mir haben!"

out of the box, engl.; wörtl: aus der Kiste; dt. Synonym: von der Stange; Produkte, die fertig aus der Kiste kommen

out|side the box, engl.; wörtl.: außerhalb der Kiste; Bsp.: "Lasst uns das mal outside the box denken." Bedeutet: "Lasst uns mal h brainstormen und ausnahmsweise nicht nach Schema F denken." Viele sagen fälschlicherweise h out-of-the-box. Und sie denken auch so.

Out|per|for|mer, der, engl.; 1. Wertpapier, das in einem bestimmten Zeitraum eine bessere Performance bringt als der Vergleichsindex; 2. Mitarbeiter, die mehr leisten als andere, vgl. High Potentials

over, engl.; aus, fertig, hinüber, vorbei; Bsp.: "Diese Idee ist ja so was von over." Bedeutet: "Diese Idee ist total von gestern, und zwar so was von gestern, dass sie nicht mal mehr behind ist." Subtext: "Sie sollten sich schämen, so etwas vorzuschlagen."

Over|achie|ver, der, engl.; Übererfüller, Ehrgeizling, jmd., der mehr erreicht, als man ihm zugetraut hätte. Vorsicht: O. sind nicht besonders begabt, sondern einfach nur sehr fleißig und verbissen, sprich: Streber.

over|all, engl; allumfassend, im Großen und Ganzen, alles in allem; Bsp.: "O. würde ich sagen, dass wir das anders machen müssen." Bedeutet: "Ich habe mir lange überlegt, dass wir etwas ändern müssen. Ich weiß zwar nicht, was, aber irgendwas muss anders." Merke: taugt als Füllwort immer, o. gesagt

Over-Com|mit|ment, das, engl.; die Übernahme zu vieler Aufgaben. Folge: völlige Überbelastung und ein deutlich geringeres Commitment

Over|head, der, engl./dt.; Gemeinkosten; zusätzliche Kosten, die nicht unmittelbar der Produktion dienen, sondern aufgewendet werden für Administration, Verwaltung, Vertrieb oder Management - sprich den Wasserkopf, der alles so teuer macht

Pace|ma|ker, engl.; Antreiber, Schrittmacher, (med.) Herzschrittmacher. Im Unternehmen i.d.R. die Nervensäge, die dauernd das Tempo vorgibt.

Poi|son Pill, die, engl., Giftpille. Bsp: "Die Sparte ist eine Poison Pill gegen feindliche Übernahmen." Bedeutet: Aus Sicht des Unternehmens ist die Sparte eine kleine Versicherung dagegen, übernommen zu werden; nicht zu verwechseln mit bitteren Pillen, die man auch hin und wieder schlucken muss.

par|ti|zi|pie|ren, dt.; Anteil haben, teilnehmen; oft in Bezug auf die Bezahlung; "Unsere Mitarbeiter sollen am Erfolg unseres Unternehmens partizipieren" bedeutet: "Okay Leute, gebt weiterhin alles und arbeitet euch halb tot. Sollten irgendwann mal ein paar Millionen übrig sein - die sich das Management nicht in die Tasche stopft oder die nicht als Sonderdividenden von Investoren rausgepresst werden -, könnte irgendwann mal ein kleiner Bonus rausspringen."
Per|for|mance, die, engl.; 1. Wertentwicklung eines Investments; 2. Form der Aktionskunst; 3. Leistung eines Mitarbeiters; Vorsicht: bei Underperformern ist die P. weniger Leistung, dafür mehr Aktionskunst: vgl. Boss-Spasming
Ping, engl.; 1. Computerbefehl, mit dem man prüft, ob ein anderer Rechner im Computernetzwerk erreichbar ist und wie lange es dauert, bis der andere Rechner antwortet; je schneller der Ping, desto besser die Verbindung; 2. P. machen; etwas begreifen; Bsp.: "Endlich hat es bei ihm Ping gemacht."
Pipe|line, die, engl.; Rohrleitung; etw. i.d.P. haben: 1. ordentlich Alkohol getrunken haben; 2. etw. in Vorbereitung haben; wird als Ausrede benutzt, wenn keine konkreten Ergebnisse vorliegen. Bsp.: Chef: "Was ist Ihre Idee?" Antwort: "Habe da einiges in der Pipeline."
Pitch, der, engl.; Verkaufsgespräch/-präsentation beim Kunden z.B. von Werbeagenturen (die für einen Auftrag p.). Früher sagte man mal "sich um etwas bewerben", aber das klingt noch langweiliger als die Kampagnen, die sich die Werbefuzzis ausgedacht haben.
plain va|nil|la, engl.; ganz einfach; auf Finanzmärkten: bezeichnet derivative Finanzinstrumente von geringer Komplexität. Im Alltag: "Das ist p. v.!" bedeutet 1. (vom Chef zu Untergebenen:) "Stellt euch nicht so an!" 2. (von Kollege zu Kollege:) "Spiel dich nicht so auf".
Plan, der, dt.; das Ergebnis einer ordentlichen Planung; Vorgehensweise; im besten Fall: Strategie; hin und wieder soll es vorkommen, dass Manager mit einem P. arbeiten; einen P. haben: 1. eine Strategie haben; Bsp.: "Unser Plan ist ..." Bedeutet: "Wir machen das erst mal so, mal schauen, was herauskommt." 2. von einer Sache etw. verstehen. Merke: Es kann also Leute geben, die einen Plan haben und trotzdem keinen Plan haben.
Plan B, der, dt.; geplante Vorgehensweise, falls der eigentliche Plan nicht aufgeht; weil Letzteres fast immer passiert, braucht man immer einen P. B; im besten Fall ist P. B noch besser als der Plan, im unangenehmsten Fall ist P. B eine gute Ausrede, im schlimmsten Fall existiert kein P. B.
Plausi-Check, der, engl./dt.; Diminutivform von Plausibilitätscheck; Versuch zu überprüfen, ob das, was man da gerade alles so macht, überhaupt sinnvoll und logisch ist. Nicht verwechseln mit Cross-Check, wo mindestens zwei Mitarbeiter verzweifelt sind
Point of Pain, der, engl.; Schwachstelle einer Präsentation, eines Restrukturierungskonzepts oder eines Geschäftsmodells; gegenüber dem Vorgesetzten sind P.s grundsätzlich zu verschleiern. Erkennt der Chef die Finte, kann man sich immer noch herausreden mit einem launigen: "No pain - no gain!"
Point of no Re|turn, der, engl.; Zeitpunkt, an dem eine Entscheidung nicht mehr rückgängig gemacht werden kann; erkennt man an folgenden Sätzen des Chefs: "Das müssen wir jetzt durchziehen" oder "Die Entscheidung von mir war absolut richtig". Achtung: Ein P. kann auch durch E-Mails eintreten (auch wenn man den Betreff "Ich kündige" bereut - es ist zu spät!).
Point tak|en, engl., "Ich hab's begriffen"; Floskel, um 1. geschwätzige Kollegen abzuwürgen 2. Auffassungsgabe gegenüber dem Chef mit etwas Coolness zu würzen. Ob man die Sache wirklich kapiert hat, bleibt genauso offen wie bei der deutschen Version.
Po|wer nap, der, engl. "Kraftnickerchen"; ein kurzer Mittagsschlaf im Unternehmen, der die Leistung fördert; i.d.R. 1-30 Minuten. Während es in Ländern wie den USA für P. sogar Ruheräume gibt, ist der Schlaf in Deutschland verpönt. Deshalb wird umso mehr heimlich geschlafen, z.B. während Präsentationen, Vorträgen oder auf dem Klo.
Prä|mis|se, die; dt.; Voraussetzung, Bedingung; Bsp.: "Wir können wegen unklarer Prämissen keine Bewertung für diesen Business Case machen." Bedeutet: 1. "Ich kann so nicht arbeiten!", 2. "Wir haben überhaupt keinen Plan."
Prä|se, die, dt; Abk. für Präsentation; auch Präsi genannt. In der Geschäftswelt wird sich mit Hilfe von P. verständigt. Zu diesem Zweck haben Softwarefirmen Computerprogramme (z.B. Powerpoint) erfunden, mit denen man bunte Grafiken und Schaubilder zeigen kann. Die P. gibt den Kollegen die Gelegenheit, einmal abzuschalten oder einen Power nap zu machen. Die Aufgabe des Chefs ist es, die P. anschließend zu zerpflücken. Es gilt folgende Regel: Je mehr Zahlen eine P. enthält, desto schlimmer ist die Lage des Unternehmens.
Prä|si, dt., Abk.; 1. der Präsi; Präsident, Bez. für Horst Köhler, George W. Bush und Mahmud Ahmadinedschad; 2. die Präsi; Präse, in die man viel Arbeit gesteckt hat; 3. das Präsi; Präservativ.
pre|pared, engl.; vorbereitet; Bsp.: "Sind Sie für das Meeting prepared?"; bedeutet: "Ich bin zwar Ihr Chef und habe den großen Überblick. Aber ich habe keine Ahnung von Details und erwarte, dass Sie alle möglichen Fragen beantworten können, damit ich nicht schlecht dastehe."

Po|ten|zi|al, das, dt.; Vermögen, Kraft; 1. physik. Maß für die Stärke eines Kraftfelds. 2. Leistungsfähigkeit/Perspektive eines Mitarbeiters, Projekts, Marktes o. Ä. In der Wirtschaft hat alles Mögliche irgendwann mal P. - und dann auch wieder nicht. Wichtig ist, das P. als Erster zu erkennen und zu benennen. Bei Mitarbeitern haben i.d.R. diejenigen P., bei denen man potenziell die Arbeit abladen kann.
pro|ak|tiv, dt.; Neologismus, von lat. pro: vor, für; activus: lat. tätig); "im Voraus handelnd"; eine Sache i. d. Hand nehmen; frühzeitiges, initiatives Handeln; (Gegensatz: reaktiv); meist bezogen auf ein Action Item, das alle schon lange vor sich herschieben. Beim Mitarbeitergespräch bekommen solche Leute Lob: "Sie sind sehr proaktiv." Das ist wie eine Eins mit Sternchen. Bleibt die Frage: Was machen eigentlich die aktiven Leute?
pro|fes|si|o|nell, dt., fachmännisch, gut, sauber; Standardlob für Prozesse, Vorgänge oder Deals; i.d.R. als Eigenlob. Da die Performance von Managern stetig zugenommen hat, ist das Adjektiv inzwischen selten geworden. Geläufiger ist "hochprofessionell".
Pro|jekt, das, dt.; Aufgabe, die man in einem bestimmten Zeitraum erledigen muss. "Mein Projekt ist ..." hört sich wichtiger an als "Meine Aufgabe ist ...", weil es Selbstständigkeit suggeriert. Inzwischen ist die Welt voller P.e und P.leiter. Im Gegensatz zur klassischen Aufgabe gibt es mehr Meetings, mehr Blabla und weniger Zeit. Entscheiden tut übrigens trotzdem weiterhin der Chef.
Pro|jekt|lei|ter, der, dt.; Verantwortlicher eines Projekts; meist ein junger, unerfahrener Mitarbeiter, der vom Chef eingestellt wird, um für ihn unangenehme Maßnahmen gegenüber Mitarbeitern durchzudrücken; Achtung: Da alles, was man tut, quasi ein Projekt ist, ist man sehr schnell P. (also auch wenn man allein vor sich hinarbeitet); Bezeichnung sagt daher nichts über die Wichtigkeit aus - auch wenn der P. das anders sieht.
Pro|to|koll, das, dt.; schriftl. Zusammenfassung von Meetings, die besagt, welche Maßnahmen und Targets besprochen und beschlossen wurden; unwichtig ist, was wirklich beschlossen wurde, nur das P. gilt; d.h.: Verfasser des P. ist die mächtigste Person jedes Meetings

Prozess, der, dt.; Religionsersatz in den Strategieabteilungen eines Unternehmens; kann sämtliches eigenständige Denken im Ansatz ersticken. "Du musst den Prozess einhalten!" klingt nicht so borniert wie "Das haben wir immer schon so gemacht!"

Pri|o|ri|tät, die, dt.; Vorrang, Dringlichkeit, Wichtigkeit einer Sache; hat etw. laut Chef "absolute P.", gibt es nichts Wichtigeres, es gilt, die Sache sofort zu erledigen; ist etw. nicht ganz so eilig, wird statt P. gern die Abk. Prio verwendet.

Prio, die, dt.; Abk. von Priorität; Dringlichkeit wird gern in Zahlen ausgedrückt; Bsp.: "Prio 4": unwichtig, keine Zeit damit verschwenden; "Prio 1": schleunigst machen, vorher kann man aber noch in Ruhe E-Mails checken.

Pro|jekt|plan, der, dt.; Zeitplan zur Erledigung eines Projekts; wird zu Projektbeginn aufgestellt und dann nicht mehr aktualisiert, weil es erstens Arbeit macht und man zweitens nur sieht, dass der P. sowieso nicht eingehalten wird.
Pro|jekt|re|view, die, dt./engl.; Feedback am Ende eines Projekts, um Positives und Negatives zu diskutieren und daraus zu lernen; falls überhaupt durchgeführt, bleibt die P. meist folgenlos.
PS, dt.; Abk. f. Pferdestärke; Bsp. "die PS auf die Straße bringen"; das Potenzial der Firma bzw. der Mitarbeiter voll nutzen. Im Grunde tut man also das, was man bisher versäumt hat - und wofür man seit Jahren bezahlt wird.
Qua|li|tät, die, dt.; Bedeutung unklar; eignet sich zur Bewertung, wenn man unsicher ist oder generell mal etwas sagen will; Bsp.: "Das hat natürlich eine ganz andere Q.!"

Quick Wins, die, engl.; schneller Erfolg, rasche Resultate, die erreicht werden sollen oder erreicht worden sind; hinter Q. W. steht manchmal eine Strategie, meist werden jedoch nur zufällig entdeckte Low-Hanging-Fruits geerntet

quick and dir|ty, engl.; typischer Ausspruch: "Let's do this quick and dirty"; "Wir machen es auf die schnelle und schmutzige Tour." Vorgehensweise, die Coolness vorspielen soll. Meistens wurde nur verschlafen, etwas rechtzeitig und ordentlich zu tun.

Ra|dar, das, dt.; etw. auf dem R. haben; an etwas denken, sich einer Sache bewusst sein. Wichtig: bedeutet nicht, dass derjenige eine Sache im Griff geschweige denn einen Lösungsansatz hat.

Rain|ma|ker, der, engl.; Regenmacher; wohl aus dem Mythischen entliehen für "toller Typ", C-Levels Liebling, bringt Umsatz, häufig selbst im C-Level

rein|le|gen, dt.;
1. gängige Praxis der Geschäftswelt: jmd. r.; Mitarbeiter hintergehen, Kollegen mobben, Kunden übervorteilen;
2. Form der Wichtigtuerei mithilfe der Telefonanlage: jmd. einen Rückruf r.; Kollegen anrufen, einmal klingeln lassen, Rückrufknopf drücken, auflegen - damit der Kollege weiß, dass er sich gefälligst zu melden hat.

rein|schrau|ben, dt.; jmd. etwas r.: jmd. einen Sachverhalt besonders eindringlich vermitteln. Bsp.:"Das werde ich dem ordentlich reinschrauben!" Wichtig: Der Adressat (dem reingeschraubt wird) hat mit den Ursachen des Sachverhalts nicht immer etwas zu tun.

Ren|tal, engl.,
1. Mietwagen, Hauptfortbewegungsmittel von Unternehmensberatern.
2. Gerät, um sich abzureagieren; Motto: "Don't be gentle, it's a rental"; mögliche Vorgehensweise: Im Parkhaus so schnell nach oben oder unten durch die Spirale fahren, bis die Öllampe leuchtet (die Zentrifugalkraft drückt das Öl in der Ölwanne an die Seite, die Elektronik zeigt vermeintlichen Ölmangel).

Re|too|ling, das; engl., umrüsten (ursprüngl. von Maschinen). Im Unternehmen: Fehlt irgendwo ein Experte mit Know-how, wird flugs ein Mitarbeiter mithilfe von Crashkursen zum Fachmann gemacht. Beispiel: In Wochenendseminaren werden aus M&A-Bankern eben mal Restrukturierungsspezialisten.

rü|-en, dt.; Abk. f. Rücksprache halten. Beispiel: "Lass uns heute Abend noch mal r." bedeutet: "Lass uns noch mal sehen, ob der jeweils andere auch nicht weitergekommen ist."

re|por|ten, von engl. to re|port, berichten; heißt i.d.R. vor dem Chef strammstehen und ggf. Anschiss abholen oder Congratulations empfangen. Manager auf C-Level müssen nicht r., sondern nur den Aktionären erklären, warum der Aktienkurs im Keller ist oder vor welchen Herausforderungen (challenges) das Unternehmen steht. Ist das Management über aspire, bekommt es Goodies (z. B. Aktienoptionen).

re|sche|du|len, engl./dt. verschieben, verlegen. Bsp.: "Wenn die Urgency nicht mit der Solution matcht, dann müssen wir das Projekt reschedulen." Alles klar?

re|ve|nues, die, engl.; Erlöse - sind grundsätzlich steigerungsfähig
Right|sho|ring, das, engl., Auslagerung von Arbeitsplätzen. Yeah, right! Siehe auch: Offshoring, Nearshoring

Road|map, die, engl.;
(Fahr-)Plan. Wird von der untersten Ebene erstellt, wenn das Management orientierungslos ist. Da die unterste Ebene die Strategie der Unternehmensleitung aber nicht versteht, kommt i.d.R. nichts dabei raus. Da eine R. nur mittelfristig gilt, ist es egal, was abgeliefert wird. Es ist bald vergessen oder schnell durch eine Umstrukturierung eingeholt.
Ro|cket-Sci|ence, die, engl.; Raketenwissenschaft; Bsp.: "Leute, das ist keine R.-S.": Das ist nicht so kompliziert/keine höhere Mathematik. Bedeutet: Das ist so kompliziert, dass ich es selbst nicht verstanden habe. Muss ich aber auch nicht, denn dafür gibt es ja euch.
Room to shine, engl., "Ort zum Glänzen"; Alternative zur Beförderung; ein Mitarbeiter wird in eine Abteilung versetzt, in der er brillieren kann.
Rou|ter, der, von engl. routing, Leitweg, Weiterleitung; ursprüngl. abfälliger Begriff für unwissende, unmotivierte oder überforderte Verkäufer, die gern sagen: "Da müssen Sie meine Kollegin fragen." In der Firma: "Da muss ich mal einen Kollegen/meinen Chef fragen." Der Anteil der R. pro Firma sollte immer unter 50 Prozent liegen.

rund, dt.; nicht eckig; Bsp.: "Das Konzept ist noch nicht rund." Bedeutet: Das Konzept hat noch zu viele Ecken, Kanten und Haken, es funktioniert noch nicht. Merke: Ecken und Kanten sind zwar grundsätzlich nicht schlecht für ein Konzept, aber eben schon, wenn das Konzept noch nicht rund ist.

SABVA, das, dt.; Abk. für "sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit"; Hauptbeschäftigung von Beratern, wenn sie vor dem Chef eines Unternehmens sitzen; ist wichtig, damit der horrende Tagesatz in Rechnung gestellt werden kann. Die Berater und Autoren Karsten Sauer und Michael Sahnau definieren S. zudem so: "Das permanente Errichten von verbalen potemkinschen Kompetenzdörfern, um den Kunden zu überzeugen, wir seien das teure Geld wert."

Sanity-Check, der, engl.; kurze Überprüfung auf Richtigkeit und Plausibilität etwa eines Business-Case oder einer Excel-Datei; seriöser, anspruchsvoller und besser als das gleichbedeutende Wort Plausi-Check. Wer angeben will, sagt: "Lass uns einen Sanity-Check machen." Wer possierlich wirken will, sagt: "Duuuu, sollen wir nicht mal einen Plausi-Check machen?" Und wer einfach nur gute Arbeit machen möchte, sagt: "Das müssen wir nochmal prüfen."

schlag|licht|ar|tig, dt.; schnell, klar, nicht ausführlich; Bsp.: "Auf diese Folie möchte ich nur schlaglichtartig eingehen". Bedeutet: "Auch auf dieser Folie steht nur Blabla. Aber hier labere ich nicht stundenlang herum, wie ich es bei den anderen Folien mache."

Staf|fing, das, engl..; Personalbesetzung; Startet ein Projekt, wird von den Chefs zunächst über das S. beraten, das heißt, wer aus welchem Team mitarbeiten soll. Das heißt konkret: 1. Wer macht die Drecksarbeit? 2. Wer erntet die Lorbeeren? 3. Wer ist im Zweifel schuld?

Schnitt|stel|le, die, dt., Bsp.: "Ich arbeite an der Schnittstelle zwischen Vertrieb und Marketing." Bedeutet: "Da ich nichts von beidem richtig kann, sitze ich viel herum, mache mich dafür umso wichtiger und rede überall rein."

Schritt, der, dt.; 1. S.e vorwärts machen: vorankommen; 2. S.e rückwärts machen: sich verschlechtern; 3. S. in die richtige Richtung: langsam vorankommen; Bsp.: "Ein Schritt vorwärts ist ein Schritt in die richtige Richtung. Nur leider machen wir nach zwei Schritten vorwärts wieder einen Schritt zurück und kommen so nur in Tippelschritten von der Stelle. Dabei brauchen wir jetzt mal einen großen Schritt nach vorn."

Schub|la|de, die, dt.; 1. etw. in der S. haben; etw. vorbereitet haben. Bsp.: "Wir haben für den Notfall noch etwas in der Schublade, vgl. off-the-shelf; 2. etw. in die S. legen; Bsp.: "Gute Idee, das legen wir mal in die Schublade." Bedeutet: "Gute Idee, aber leider kommt sie zum falschen Zeitpunkt"; 3. jmdn. in eine Schublade stecken; jmdn. kategorisieren, abstempeln; Merke: Wer oder was einmal in einer S. steckt, kommt nicht mehr raus.

Schuh, der, dt., "sich den Schuh nicht anziehen"; die Verantwortung für eine Angelegenheit nicht übernehmen; meistens weiß derjenige, dass er dabei eh nur verlieren kann oder versagt hat.

sein, dt.; Hilfsverb, die Existenz betreffend, "Ich bin da ganz bei Ihnen." Bedeutet: "Ich bin anderer Meinung."

Seg|ment, das, dt.; Begriff für Management einer separaten Produktgruppe; muss oft für Entscheidungen, die von der Strategie abweichen, herhalten; Synonym: Sündenbock.

Shoot-to-Kill, engl., "schießen, um zu töten"; etwas konsequent zu Ende führen. Klingt hart. Ist aber in der Regel gut.

sich schlau|ma|chen, dt.; sich erkundigen, etw. in Erfahrung bringen; Bsp.: "Da muss ich mich erst s." bedeutet: "Keine Ahnung, warum der Praktikant die Präse noch nicht fertig hat."

Slide, engl., Folie in einer Präse.
Shit|list, engl.; gedankliche (niemals geschriebene!) Liste mit Kollegen und/oder Kunden, die man möglichst meidet, weil sie einem auf die Nerven gehen; wird insbesondere vor Weihnachts- oder Betriebsfeiern aktualisiert.
Show-Stop|per, der, engl.; 1. im Theater: Publikumshit, Clou; 2. die Bedeutung in der Geschäftswelt ist absolut konträr: ein unüberwindbares Hindernis auf dem Weg zum gesetzten Ziel, z. B. der Chef mit seinen Ideen.
Slot, der, engl., Zeitnische für einen Termin; Bsp.: "jemandem einen Slot booken"; es empfiehlt sich, vor jeder Verabredung nachzuschauen, "ob man einen Slot frei hat" (hat man natürlich nie, aber man "räumt ihn frei")
smart ca|su|al, engl.; gehobene Freizeitbekleidung; schick, aber leger; Dresscode z. B. für Fortbildungen, Tagungen. Achtung: Was Mitarbeiter unter s. c. verstehen, hat eine riesige Bandbreite (aber: T-Shirt, Sandalen, Hawaiihemden und Schlabberpullis sind nicht s. c.!); Folge: 1. Chef muss s. c. regelmäßig per Newsletter konkretisieren, manchmal auch ad hoc. 2. Chef streicht s.c. von seiner Liste und erlässt nur noch business casual als Dresscode
So|cia|li|zen, engl./dt.; euphemistischer Ausdruck für einen Saufabend mit Kollegen und/oder Kunden mit dem Ziel, das persönliche Netzwerk auszubauen; z.B.: Ehefrau: "Was machst du heute Abend?" Antwort: "Gehe auf einen anstrengenden Termin, muss den ganzen Abend socializen."

So|lu|tion, die, engl., Lösung. Eines der bestgehüteten Geheimnisse im Geschäftsleben. Manche Stimmen behaupten, dass die S. mit dem Erfolg eines Unternehmens zusammenhängt.

so|phi|sti|ca|ted, engl.; anspruchsvoll, durchdacht, kompliziert, ausgeklügelt, technisch ausgefeilt, schick, kultiviert, mondän, gehoben; Achtung: Wegen der vielen Übersetzungsmöglichkeiten Bedeutung stark kontextabhängig! 1. Ist ein Projekt s., ist es meist "anspruchsvoll" oder "kompliziert", aber noch lange nicht "durchdacht". 2. Ist hingegen eine Person s., ist sie meist "kultiviert" oder "mondän", aber nicht "technisch ausgereift"; s. eignet sich daher hervorragend, um die eigene Ansicht schwammig zu halten. Bsp.: "Ganz schön sophisticated" bedeutet: "Ganz schön kompliziert" oder "Ganz schön schick".

Speed, der, engl., Geschwindigkeit, Tempo; Beispiel. "Wir müssen da mal auf S. kommen." Bedeutet: Wir müssen da mal in Gang kommen/einen Zahn zulegen." Sätze, die Chefs äußern, wenn sie hektisch den Raum betreten, weil sie gemerkt haben, dass ihr Projekt nicht klappt. Merke: Wer zu wenig Tempo hat, kann auf Dauer an die Wand.

sport|lich, dt.; Bsp.: "Das wird sportlich." Bedeutet: "Keine Ahnung, wie wir das stemmen sollen. Aber wir machen das wie immer: irgendwie."

Spread|sheet, das, engl., Tabelle, in der Regel in Excel, die meist nachts erstellt wird. Das S. umfasst viele Zahlen, damit der Autor sichergehen kann, dass nur wenige sie genau anschauen.

Spur, die, dt.; vorgegebener Weg; in der Geschäftswelt: jem. in die S. bringen; bedeutet: jem. auf die eigene Linie bringen; Vorsicht: Kunden muss man überzeugen, Mitarbeitern kann man befehlen

Stakes, die, engl.; Anteile; Bsp.: "In dem Projekt hat der Chef keine Stakes drin" bedeutet "Daran ist der Chef nicht interessiert" bzw. "Sie müssen das zwar machen, aber für Ihre Karriere bringt das gar nichts - dem Chef ist das Projekt nämlich scheißegal". Achtung: Im schlimmsten Fall ist dem Chef die Angelegenheit nicht nur egal, sondern lästig. Dann ist er nicht nur von dem Projekt, sondern auch von Ihnen schnell genervt. Ausweg: Gibt es nicht.

Story, die, engl.; Geschichte; "to make a long story short"; dt. "um es kurz zu machen"; interessanterweise hat die engl. Wendung die deutsche abgelöst; wer sie benutzt, hat zuvor selten unter 30 Minuten geredet; Signal im Meeting, wieder zuzuhören; nicht verwechseln mit 1. Short Story (Lit.); 2. Story-Line

Story-Line, die, engl.; Handlungsverlauf bei einer Präse, der mit 60 bis 80 Grafiken und Tabellen erzählt wird; i.d.R. "große Chancen"; "sensationeller Erfolg"; "beeindruckende Performance"

Stra|te|gie, die, dt.; langfristig geplantes Vorgehen, um ein Ziel zu erreichen; für die S. ist immer der Chef verantwortlich; hat er keine S., holt er Berater und beruft S.-Meetings (vgl. Meeting) ein.

stra|te|gisch, dt.; Adj. von Strategie; Lieblingsfloskel von Entscheidern, Bsp.: "Da müssen wir s. vorgehen", bedeutet: "Ich weiß noch nicht, wie, und muss das erst mal mit Vertrauten im kleinen Kreis besprechen, bevor ich mich hier weiter äußere und womöglich etwas Falsches sage und entscheide."

stream|li|nen, von engl. to streamline: modernisieren, rationalisieren. Bsp.: "Wir müssen die Präsentation noch mal streamlinen." Bedeutet: "Das ist ein Haufen Slides ohne Sinn und Verstand, da muss mal ein klarer Gedanke rein."

sub|op|ti|mal, dt.; schlecht, ungünstig; Bsp.: "Das ist suboptimal gelaufen." Bedeutet: "Das ist scheiße gelaufen." Oft herrscht Verwunderung, denn bisher war ja alles im grünen Bereich. Der Euphemismus fand am Abend der Bundestagswahl 2005 auch Eingang in die Politik. Kanzler Gerhard Schröder bezeichnete seinen Rambo-Auftritt im ZDF als s. Merke: Es war der letzte Akt seiner Kanzlerschaft.

tar|get, engl. Ziel; im weitesten Sinne: In jedem Unternehmen wird definiert, was in einem bestimmten Zeitraum erreicht werden soll. Egal ob das Ziel über- oder untererfüllt wird, es ist grundsätzlich falsch gesteckt. Es gilt:
1. T. untererfüllt: Es gibt Ärger.
2. T. übererfüllt: Zuerst Congratulations, dann gibt es Ärger, warum das forecast so ungenau war.
3. T. erfüllt (Punktlandung): Zuerst Congratulations, dann die Frage, warum man nicht wie andere übererfüllt hat.

Tal|soh|le, die, dt.; der betriebswirtschaftliche oder konjunkturelle Tiefpunkt. Bsp.: "Wir haben die T. erreicht." Soll heißen: "Es wird nicht mehr schlimmer." Das heißt aber noch lange nicht, dass es auch wieder bergauf geht. Es gibt auch lange Sohlen. Deshalb bedeutet es auch oft: "Wir sind völlig am Boden."

Taskforce, die; engl.; ein Team von Mitarbeitern, das spontan für die Lösung eines Problems aufgestellt wird. Das Problem ist i. d. R. unlösbar, die Lösung muss dem Management dennoch innerhalb kürzester Zeit präsentiert werden. Wichtig: Die Arbeit in einer T. bedeutet nicht, dass die Mitarbeiter von ihrer normalen Arbeit entlastet werden.

tbd/TBD, engl., Abkürzung mit vielen Bedeutungen;
1. "to be defined": noch zu definieren". 2. "to be done": fertigzustellen. 3. "to be discussed": soll diskutiert werden. 4. "to be determined": noch nicht festgelegt. Es gilt also herauszufinden, was genau der Kollege gemeint hat. In jedem Fall will "tbd" eines ausdrücken: "Es muss etwas geschehen!"

tbv/TBV, engl.; Abk. für to be validated: noch zu bestätigen; 1. wird benutzt, wenn man von etw. bereits eine leise Ahnung hat, aber nicht weiß, ob es stimmt; Bsp.: "Ankunft 14.30 tbv"; 2. Schutz zur Kennzeichnung der eigenen Behauptung, die ggf. für Aufruhr sorgen könnte.
Team, das, dt./engl.; Gruppe von Mitarbeitern, die einen Aufgabenbereich bearbeitet; ersetzt in der Geschäftswelt zunehmend den angestaubten Begriff Arbeitsgruppe, weil T. sportlicher, schneller und engagierter klingt. In einem T. ziehen in der Theorie alle an einem Strang. In der Praxis sind alle genervt und heilfroh, wenn sie endlich wieder allein sind, um an ihrer Karriere zu feilen.
Team|bil|dung, das, dt./engl.; Maßnahme innerhalb eines Teams mit dem Ziel, dass die Mitglieder sich besser kennenlernen und sich die Gruppenleistung steigert; z. B. gemeinsames Rafting, gemeinsames Kegeln, gemeinsames Trinken. Wichtig: T. hin oder her – den Chef immer gewinnen lassen.
Team|play|er, der, dt./engl.; Mitarbeiter, der vorbildlich in einem Team arbeitet und es angeblich voranbringt. I. d. R. eine stets gut gelaunte Nervensäge, die möglichst schnell Chef werden will.
Tel|ko, die, dt., Abkürzung für Telefonkonferenz. Dabei handelt es sich um eine Zusammenschaltung von Kollegen via Telefon (mitunter auch als Videokonferenz), bei der alle reden und keiner zuhört. Viele bevorzugen, ohne Video zu arbeiten, da sie dann ihren Platz nicht verlassen müssen und weiter ungestört surfen können. Wer sich international fühlt, sagt besser Conference-Call; wer auch so cool ist, sagt einfach T. ,

the|ma|ti|sie|ren, dt.; zur Sprache bringen, ansprechen; Bsp.: "Das Problem sollte einer von uns im nächsten Meeting mit dem Chef t." bedeutet: "Wir müssen mit dem Chef darüber reden. Einer von uns muss das Thema ansprechen. Ich mache es nicht."

The|men|spei|cher, der, dt.; eine Art Gorleben für Vorschläge. Bsp.: "Das ist eine super Idee, den nehmen wir mal in den Themenspeicher." Bedeutet: Diese Anregung ist ziemlich daneben, weil sie zu teuer, zu unrealistisch oder nicht umsetzbar ist oder aus irgendeinem anderen fadenscheinigen Grund nicht gewollt wird. Bei Bedarf kramt der Chef den Vorschlag ein halbes Jahr später hervor und präsentiert ihn als seinen eigenen.
To-Dos, die, engl., Dinge und Aufgaben, die zu erledigen sind

Ton|spur, die; dt.; Bsp.: "Das müssen wir auf der Tonspur machen." Bedeutet: Wir müssen reden oder telefonieren. Wer nicht nur cool, sondern auch wichtig klingen will, flechtet ein bilateral ein.

track re|cord, engl.; Erfolgsgeschichte; Liste mit allem, was man erreicht hat; darf auf Firmen-Websites und in Imagebroschüren auf keinen Fall fehlen

tri|cky, engl., knifflig, kompliziert, verzwickt. Bsp.: „Die Lösung für dieses Problem ist etwas tricky.“ Bedeutet: „Keine Ahnung, was wir da machen sollen.“ Und so löst man das Problem: Einfach delegieren. Und eine Deadlinesetzen!

(an)trig|gern engl./dt., schalten, auslösen; einen Prozess anschieben, in Gang setzen. "Jemand muss das Projekt mal antriggern." Diese Frage mind. einmal pro Woche stellen; zur Not einen Volunteer ernennen

tri|vi|al, dt., ursprüngl.: platt, abgedroschen; im Business: einfach, simpel. Bsp.: "Im Grunde ist das ziemlich trivial." Bedeutet: 1."Das ist simpel, aber ihr Nulpen kapiert es trotzdem nicht." 2."Das ist kompliziert, außer für Leute, die wie ich den Durchblick haben." 3."Stellt euch nicht so an und erledigt das gefälligst."
Turf, der, engl.; Rasen, Scholle, Rennbahn (im Pferdesport). Bsp.: "Mach du das ruhig, das ist dein Turf." Klingt kollegial: "Hey, das ist dein Revier." Bedeutet: 1. "Hey, das ist dein Revier (in das ich seit Jahren hinter deinem Rücken pinkel)." 2. "Diese Mistarbeit hast du doch immer gemacht. Und dabei bleibt es."
U-Boot, das; dt.; hProjekt, das offiziell nicht existiert. Nicht zu verwechseln mit Projekten, die existieren, aber nicht vorankommen. Oder Projekten, die es geben sollte, die aber noch nicht existieren. Oder Projekten, die nur in der Einbildung eines Kollegen existieren.
Über|ga|be|mail, die, dt.; E-Mail, in der ein Kollege vor seinem Urlaub (oder an seinem letzten Arbeitstag) seine Aufgaben und To-do-Listen zusammenfasst, damit diese ein Kollege machen kann. während man selbst weg ist. Merke: Eine Ü. eignet sich hervorragend, um lästige Aufgaben an andere abzuwälzen.

über|zeugt, dt.; sicher, ohne Zweifel sein. 1. "Ich bin überzeugt, dass das so kommen wird." Bedeutet: "Ich bin mir zwar nicht sicher, behaupte aber so lange, dass es genau so kommen wird, bis nicht nur ich, sondern alle es glauben."
2. "Das überzeugt mich nicht." Bedeutet: "Ich halte das für Quatsch, habe aber auch keine bessere Idee. Muss ich auch nicht, denn zum Glück bin ich der Chef."

Um|struk|tu|rie|rung, die, dt.; Neuorganisation eines Unternehmens. Je größer ein Unternehmen, desto häufiger braucht es eine U. Ziel: 1. Die Fehler der vorherigen U. werden vertuscht. 2. Führungskräfte können "in gegenseitigem Einvernehmen" ausscheiden. Jede U. wird mit Newslettern begleitet.

Un|der|per|for|mer, der, engl.; Gegenteil von Outperformer: 1. Wertpapier, das eine schlechtere Performance bringt als der Durchschnitt; 2. Mitarbeiter mit schwacher Leistung; auch Manager wie Ex-Daimler-Chef Jürgen Schrempp können U. sein, ohne Auswirkungen auf Gehalt und Abfindung

up to date, engl., "u.t.d. sein", auf dem neusten Stand sein. Betrifft alles: von Gerüchten im Büro bis zu den Geschäftszahlen. Wichtig: Vorgesetzte müssen sich nie selbst kümmern, u.t.d. zu sein, sie werden nämlich h gebrieft
up|da|ten, von engl. to update, aktualisieren. Bsp.: "Wir müssen die Präsentation nochmal updaten." Bedeutet: "Wir müssen dringend die ganzen Fehler aus der h Präse fischen, die wir gestern Nacht da reingewurschtelt haben."

Up|grade; engl.,
1. Verbesserung, Aufstieg, Aufrüstung; ein U. gibt es z. B. für Flüge und Mietwagen.
2. Teil eines Business-Sports, dessen Ziel es ist, mehr U.s als andere zu sammeln - und damit anzugeben: "Auf dem Hinflug wurde ich upgegradet"; ideal ist, während eines U.s über ein U. zu sprechen (z. B. in der Businessclass über die M-Klasse, die man statt der gebuchten C-Klasse erhalten hat).

Up|hill Batt|le, der, engl.; Bzchng. für einen Kampf aus einer schwierigen Position heraus; wird benutzt, um zu dramatisieren und zu motivieren. Was verschwiegen wird: In die schwierige Lage hat man sich i.d.R. selbst gebracht.

Ur|gen|cy, die, engl., Eile, Druck, Dringlichkeit. Die Bedeutung und Benutzung des Begriffs ist unklar. Im Geschäftsleben ist alles dringlich und wichtig.

Vi|si|on, die, dt., Vorstellung, auf die Zukunft bezogen, Halluzination, Wahnvorstellung; Entwurf des Managements, wo ein Unternehmen in x Jahren stehen soll. Damit die Belegschaft der V. folgt, wird die Realität partiell oder ganz ausgeblendet. Jede V. muss einen Namen haben, in der eine Jahreszahl sowie ein englisches Wort vorkommen, und möglichst oft in Rundbriefen, Mitarbeiterversammlungen, Pressekonferenzen und Hauptversammlungen verbreitet werden. Merke: Falls Umsatz und Ergebnis nicht stimmen, schnell eine (neue) V. entwickeln!

ven|ti|lie|ren, dt.; 1. belüften, lüften; 2. etw. v.: etw. besprechen, sorgfältig überlegen, also die Gedanken mal ordentlich durchlüften; Bsp.: "Ich muss Ihre Idee noch etwas ventilieren." Bedeutet: "Ich weiß noch nicht, ob ich Ihre Idee gut oder schlecht finde, darum will ich mich jetzt noch nicht äußern." Merke: Wenn eine Idee erst noch v. werden muss, ist sie noch nicht gut.

ve|ri|fi|zie|ren, dt.; urspr.: durch Überprüfung die Richtigkeit bestätigen. Inzwischen inflationär gebraucht und in der Bededutung weit gefasst; Bsp.: "Wir müssen das general commitment verifizieren." Im Mittelpunkt steht vornehmlich die (Selbst-)Vergewisserung.

Vol|un|teer, der, engl. wörtl.: Freiwilliger; im Unternehmen: (oft junger) Mitarbeiter, der gezwungen wird, etwas zu tun, zu dem alle keine Lust haben

vo|r|an|trei|ben, dt.; einen Prozess, Projekt o.Ä. aktiv fortführen mit dem Ziel, es zu einem Abschluss zu bringen; auch als Druckmittel von Chefs. Bsp.: 1. "Herr Meier wird künftig das Malaysia-Projekt vorantreiben." Bedeutet: "Guten Morgen, ich hoffe, Sie haben die vergangenen Monate gut geschlafen. Ich habe Ihnen nun Herrn Meier vor die Nase gesetzt, damit er Ihren Hintern zum Glühen bringt." 2. "Wie läuft die Integration der Chemiesparte?" "Die treiben wir voran." Bedeutet: "Wir haben bisher nix gemacht. Mal schauen."
Wand, die, dt., etw. an die Wand fahren; Beispiel: "Leute, wenn wir so weitermachen, fahren wir den Laden hier an die W." Merke: Bevor eine Firma an die W. gefahren wird, wird öfter etwas "in den Sand gesetzt". Ach, und eins noch: Der Chef kann nichts dafür!
Wan|na|be, von engl. want to be; etw. sein wollen. Beispiel: "Unsere neue Kampagne ist so w." Oder: "Unser neuer Chef ist so w." Drückt allgemein aus, dass jemand oder etwas gewollt oder künstlich ist. Ähnlich wie behind ein Killerwort. Wer einmal w. ist, sollte das Unternehmen wechseln.
Warm Bodies, die, engl.; wörtl. "warme Körper"; Mitarbeiter, die tatsächlich verfügbar und bereit sind zu arbeiten; Gegenteil von Dead Wood und Dead Mind Bodies. Für ein Unternehmen gilt das Gleiche wie für jede Soldatentruppe im Einsatz: immer mal wieder durchzählen, wer noch mitkämpft.

was|ser|dicht, dt., "etw. w. machen": etw. zum Abschluss bringen. Wer nach oben will, sollte in der Allegorie bleiben und sich folgende Frage stellen: Warum hat es denn bisher getropft? Wichtig: Möglichst dem Chef das Gefühl geben, dass er es war, der die Sache w. gemacht hat.

Watch, engl.; 1. Armbanduhr; 2. Wache, Beobachtung; Bsp.: "Wir haben das auf Watch." Bedeutet: Wir beobachten das mal, weil wir noch nicht wissen, was passiert, aber wenn etwas passiert, sind wir vorbereitet, weil wir ja wissen, dass etwas passieren kann. Bedeutet: Wir haben keine Ahnung, was passiert.

Way for|ward, der, engl.; Vorgehensweise bei einem Projekt. Wichtig: Scheitert das Projekt bzw. muss die Vorgehensweise geändert werden, kann als Ausrede auch ein Double Show-Stopper erfunden werden.

Weg, der, dt.; einzig bekannte Wendung: "Wir sind auf einem (sehr) guten Weg." Beliebter Satz auf Jahrestreffen oder Meetings. "Sehr guter Weg" bedeutet: Es läuft tatsächlich gut. "Guter Weg" heißt: Es läuft, aber wir wissen nicht, wohin und wie lange noch. Als Faustformel gilt: Je öfter der Satz fällt, desto mehr Sorgen sollte man sich machen.
Wel|come Pa|ckage, das, engl.; Willkommenspaket für neue Mitarbeiter; Begriff veraltet; taucht nur noch in zeitgeschichtlichen Dokumenten auf, da in Krisenzeiten kein Unternehmen mehr Geld hat - und auch keine W.P.s braucht, weil sowieso nicht eingestellt wird.

well done, engl., 1. im Steakhaus: Fleisch, das durchgebraten ist. 2. "Gut gemacht!"; Lob vom Chef; ist tatsächlich von einigen Vorgesetzten überliefert.
Win|dow of op|por|tu|ni|ty, das, engl., Zeitfenster, in dem sich eine Gelegenheit bietet. Merke: Wenn jemand davon spricht, ist die Gelegenheit i.d.R. bereits verstrichen; derjenige wollte nur nochmal klarstellen, dass es nicht an ihm lag.
win-win, engl.; eine Konstellation, aus der beide Parteien Gewinn ziehen. Merkwürdigerweise ist Wirtschaft offiziell selten ein Nullsummenspiel, sondern immer öfter w.-w. Merke: Je mehr Parteien gewinnen, desto schlechter der Deal.
Whole|night|er, der, engl.; 1. eine Nacht im Büro ohne Schlaf; wird meistens vor einer Powerpoint-Präsentation fällig, die entscheidend für einen Deal ist; besonders beliebt bei Berufseinsteigern; wird in der Regel irgendwann abgelöst von einem Double Twenty-Four.

Wom|bat, der, austral.,
1. in Australien lebendes Beuteltier;
2. Abkürzung für "Waste of money, brains and time"
Wor|ding, das; engl.; Ausdrucksweise, Wortlaut; es geht nie um die Wortwahl, sondern ums "richtige W.". Als Regel für die Hierarchie gilt: Nach unten spricht man stets als Chef, nach oben spricht man wie der Chef (man passt sein W. an).

wow, engl.; Ausdruck der Begeisterung oder des Erstaunens; wird nach der E-Mail, mit der das Weiße Haus den Friedensnobelpreis für Barack Obama als erste Reaktion kommentierte, verstärkt Einzug in offizielle Verlautbarungen finden; Bsp.: "Gewinn gesteigert, w.!", "Umsatz stabil geblieben, w.!", "Insolvenz beantragt, w.!". Merke: Alles kann w. sein. Wow.

WoW, engl.; Abk. für Ways of Working: Art zu arbeiten; beschreibt so ziemlich alles, was bei der Arbeit passiert, darum ein nichtssagender Begriff; Bsp.: "Wir müssen die WoW überdenken"; bedeutet: Es läuft nichts, wie es soll.

 
Year End Celebration, die, engl.; politisch korrekter Ausdruck für alkoholreiche Betriebsfeiern in der Vorweihnachtszeit; Y.E.C. benachteiligt i.G. zu "Weihnachtsfeier" keine Religionsgemeinschaft

yup, engl., ja (auch: yep); kurze Antwortfloskel in E-Mails; hat sich irgendwie eingeschlichen, wie so viel Käse aus dem Englischen. Jeder denkt nun, er muss es auch verwenden; ist genauso albern wie kind regards oder agreed.

Yes-Butter, der, engl.; Mitarbeiter mit Ja-aber-Mentalität (wörtl. "Ja-aberer"); Y. tut nur so, als stimme er einer Idee zu, ist aber eigentlich anderer Meinung oder hat Bedenken. Merke: Ein Y. pro Team ist in Ordnung (schützt vor voreiligen Entscheidungen); mehrere Y. im Team sind kontraproduktiv (bremst Innovationen); ein Team nur aus Y.n wird mitunter auch "Vorstand" genannt.

Zeit|fens|ter, das, dt.; für ein Ereignis verfügbares Zeitkontingent; Bsp.: "Für das Projekt haben wir ein Zeitfenster von 48 Stunden": in zwei Tagen muss die Sache erledigt sein; es ist äußert wichtig, sich an vorgegebene Z. zu halten; wer es nicht tut, verprellt Freunde, verärgert Kunden und riskiert den Job!

Ziel|pers|pek|tiv|e, die, dt., merkwürdige Wortkombination, die gern in Präsentationen oder Geschäftsberichten verwendet wird. Vermutlich will man ausdrücken, dass die Perspektive, die man gerade skizziert hat, auch das Ziel sein soll. Oder dass man ein Ziel hat, das gleichzeitig eine Perspektive hat. Oder so.
Zeit|ho|ri|zont, der, dt.; vorgegebene Zeit, in der bestimmte Aufgaben und Ziele zu erfüllen sind; Merke: Z. ist zwar länger als ein Zeitfenster, aber trotzdem immer zu kurz.
zeit|nah, dt.: bald; wird gern benutzt, da sich "Ich erledige das zeitnah" besser anhört als "Ich erledige das bald". Bedeutet aber das Gleiche: "Ich habe keine Ahnung, bis wann ich das fertig bekomme, vermutlich so schnell wie immer."
Ziel|ver|ein|ba|rung, die, dt.; vereinbarte Leistung, die ein Mitarbeiter innerhalb eines vorgegebenen Zeithorizonts zu erfüllen hat; Managementtool zur Mitarbeiterführung, das Mitarbeiter dazu zwingt, endlich mal zu arbeiten und Leistung abzuliefern; vgl. Target. Merke: Ist die Leistung gut - fragen, warum sie nicht besser ist. Ist die Leistung schlecht - feuern.

Zom|bie, der, dt.;
1. ein Toter, der zum Leben erweckt wurde, ein lebender Toter;
2. Mitarbeiter, die keine Leistung bringen;
3. Unternehmen, die insolvent sind

360-Grad-Sicht, die; dt., Floskel, die eine Verbesserung wünscht. Bsp.: "Wir brauchen eine 360-Grad-Sicht auf unsere Kunden." Soll heißen: "Die Beziehungen zu unseren Kunden müssen besser werden" bzw. "Wir wissen überhaupt nicht, wer unsere Kunden sind".

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