C-Le|vel, das, engl.; Office-Olymp, Ebene des Topmanagements; leitet sich ab von der engl. Bezeichnung für Vorstandsmitglieder: CEO (Chief Executive Officer), CFO (Chief Financial Officer) etc. Die Geschäftswelt teilt sich in zwei Gruppen: Die eine ist Teil des C., die andere sammelt Visitenkarten des C. und sortiert sie in der Economyclass.
ca|gy, von engl. cage, Käfig; verschlossen, schweigsam. Bsp.: "Das Unternehmen ist da cagy!" Oder: "Da kann ich nichts zu sagen, wir sind da eher cagy." Als Gründe für die Verschwiegenheit gelten: allgemeine Diskretion (gegenüber Kunden), Wettbewerb, Ad-hoc-Pflichten, Loyalität. Merke: Die größten Plappermäuler geben sich gerne cagy.
Call, der, engl.;
1. Anruf;
2. Form des
Meeting, oft mit Freisprecheinrichtung in voller Lautstärke, damit alle mithören können;
3. gängige Ausrede: "Habe noch einen C., mache den von zu Hause"
can|celn, dt./engl.; absagen, abblasen, abbrechen; c. ist das Signalwort für dicke Luft, denn nachdem es gefallen ist, folgt oft Ärger. Bsp.: "Der Flug ist gecancelt", "Der Termin ist gecancelt" oder: "Die Gehaltsrunde wurde gecancelt".
cc, von engl. carbon copy, Kohlepapierdurchschlag, wird im E-Mail-Verkehr für weitere Empfänger verwendet. Bsp. "Ich setze Dich da gern in cc!" Oder: "Ich wusste von der Entscheidung nichts. Ich war da schon lange nicht mehr in cc." Merke: Wer in cc ist, ist wichtig, aber auch mit verantwortlich. Trotzdem kann man öfters auch mal froh sein, nicht in cc zu sein. Über die Bedeutung von cc-Zeilen und auch bcc (blind carbon copy) lassen sich ganze Bücher schreiben. Merke: Mit cc wird Politik gemacht!
Change-Pro|zess, engl./dt.; jeder Prozess, der Veränderungen mit sich bringt, also: Entlassungen, Einsparungen, Verkauf von Geschäftsfeldern. C. klingt besser, die Programme brauchen aber tolle Namen (Start2020/Forward2015/Next Step)
Chan|nel, der, engl.; Bedeutung unklar; was immer auf dem Weg vom Hersteller oder Verkäufer zum Kunden schiefgehen kann, wird dem C. zugeschrieben.
Chan|nel Ca|pa|bi|li|ty As|sess|ment, das, engl.; wenn gar nichts anderes mehr hilft, hilft in jedem Falle das.
Cha|peau, frz. Ausruf der Anerkennung: "Hut ab! Respekt!" Ein Wort, mit dem sich sogar die ehemalige Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts, Jutta Limbach, beschäftigt hat. In einem Buch über eingewanderte Wörter schreibt sie: Der Ausdruck zeige "echte Freude und Anerkennung gegenüber einer anderen Person und ihrer Leistung (...) und drückt damit Überraschung aus, aber eben kein Erstaunen". Im Gegensatz zu "Respekt" impliziere es Würde und Stolz, nicht Unterwürfigkeit. Dieser Definition können wir nichts hinzufügen. Chapeau!
chal|len|gen, engl./dt.; prüfen, hinterfragen, anzweifeln. Bsp.: "Wir müssen unseren Partner bei dem Projekt mehr challengen." Bedeutet: "Irgendwie tanzt uns unser Partner auf der Nase herum."
Charme, der, frz. Anmut, Liebreiz, gewinnendes Wesen; in Unternehmen oft bezogen auf neue Ideen. Bsp.: "Der Vorschlag von Herrn Meier hat durchaus Charme." Bedeutet: 1. "Der Meier ist doch gar nicht so blöd, wie ich dachte." 2. "Wär mal was anderes als die 08/15-Lösung, die wir sonst immer wählen." Aber auch: "Das klingt clever, aus dieser Idee ließe sich vielleicht etwas machen. Aber falls es schiefgeht, will ich nicht schuld sein."
che|cken, engl./dt.; 1. etw. prüfen; Bps.: "Können Sie bitte mal checken, ob die Zahlen wirklich stimmen?" Bedeutet: "Die Zahlen sind falsch. Aber ich weiß nicht, in welche der 50 Excel-Tabellen sich der Fehler eingeschlichen hat." 2. E-Mails checken: E-Mails abrufen und möglichst viele ungelesen löschen. 3. kapieren; Bsp.: "Unser Teamleiter checkt gar nichts." Bedeutet: "Die hätten mich zum Leiter machen sollen." Merke: Auch wer nichts checkt, wird oft beauftragt, etwas zu checken.
Cher|ry pick|ing, engl., sich die Rosinen rauspicken. Gehört zu der täglichen Kernarbeit bei der Aufgabenverteilung. Die Kunst besteht darin, die Rosinen als große Bürde darzustellen.
Close of Play, der, engl.; Abk.: COP; wie
End of Business (EOB) eine Bezeichnung für den Termin, bis zu dem eine Sache erledigt werden muss, klingt aber weitaus sportlicher und frischer; wird vor allem bei Lieferterminen verwendet: Abgabe der Präsentation am 25. 8. 2008, 18 Uhr, COP
clo|sen, von engl. to close: schließen; Verhandlungen zum Abschluss bringen. Bsp.: "einen Deal closen"; i.d.R. nachts, am Wochenende und zwei Wochen, nachdem das erste Mal darüber in der Zeitung berichtet wurde
Clusterfuck, der, engl.; Chaos, Durcheinander; Bündel von Problemen, die so verwoben sind, dass die Lösung des einen die des anderen behindert; ursprüngl. militär. Gebrauch: C. ist eine chaotische Operation mit vielen Opfern (vgl. "Charlie Foxtrot"), hervorgerufen u. a. durch schlechte Planungen und Entscheidungen zu vieler unfähiger Offiziere. Was diese Analogie fürs Büro bedeutet, sollte wohl jedem klar sein.
Cli|ent-Fa|cing, das, engl.; Kundentermin; stets lästig und anstrengend: früh aufstehen, müde sein, reisen, freundlich sein, präsentieren, Abfuhr kriegen, schmeicheln, Zugeständnisse machen, Arbeit bekommen, erst mal ohne Honorar, vielleicht beim nächsten Mal, gefrustet nach Hause reisen, müde sein, Ausrede für Chef überlegen, nicht schlafen können, müde sein, früh aufstehen.
Change-Agent, der, engl.; Mitarbeiter, der helfen soll, Veränderungsprozesse im Unternehmen durchzusetzen. Unter diesem Vorwand werden C. auf Projekte gesetzt, um ihnen dann die ganze Arbeit aufzulasten. Wichtig: Am Ende bekommt der C. den Anschiss von den Kollegen für die lauen Projektergebnisse.
chil|len, von engl. to chill; entspannen, abhängen, z.B. in der Kantine; nach einem
Bio-Breakauf der Toilette; vor dem Flug in der
Lounge; im Gegensatz zum Relaxen (Abspannen, Ausruhen) geht dem C. keine körperliche oder geistige Anstrengung voraus
Com|mit|ment, das, engl.; 1. Bekenntnis zu einer Aufgabe, die man erledigen muss; vgl. committen,
Over-Commitment;
2. Bekenntnis zum eigenen Unternehmen. Wird genutzt, um Einsatz und Motivation zu unterstreichen; z.B. durch die Beteiligung am eigenen Unternehmen oder das Tragen einer Krawattennadel im Firmendesign
com|mit|ten, sich, engl./dt.; wird verwendet, um in Konferenzen das gerade besprochene Thema zu beenden und Entscheidungen auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Bsp.: "... dazu muss sich erst das Management committen."
Con|nec|ti|vi|ty, die; engl.; Anschlussfähigkeit, Erreichbarkeit. Bsp.: "Ich war am Wochenende leider ohne C." Im Klartext: "Ich war am Wochenende auf meinem Blackberry nicht erreichbar." Da dies zu den Todsünden zählt, sollte eine gute Begründung geliefert werden. "Kein Empfang" oder "Akku leer" gilt kaum noch; besser: "Hatte eine kurze Schweinegrippe" oder "Meine Frau hat mich verlassen. Sie will mein Haus, mein Auto - und den Blackberry."
Core busi|ness, das, engl.; Kerngeschäft; Geschäftsfeld, in dem die Hauptkompetenz sitzt, und das wesentlich zum Erlös beiträgt. Bsp.: "Leute, wir müssen uns auf unser Kerngeschäft konzentrieren." Bedeutet: 1."Schluss mit den ganzen Abenteuern, die in den vergangenen Jahren nur Geld gefressen haben." 2."Vergesst alles, was wir euch in der Vergangenheit über Wachstum und Strategien erzählt haben" 3."Weiß zufällig einer noch, wofür dieses Unternehmen einmal stand?"
core cool, engl.; "kerncool"; Steigerung von cool; ursprüngl. Wortschöpfung aus dem Marketing, wenn etwas cool für bestimmte Zielgruppen ist, vor allem aus der Fun-/Extremsportszene. Man benutzt das Wort so: "Das ist nicht cool. Das ist core cool!" Danach gibt es eigentlich keine Widerworte mehr.
Con|fe|rence Call, der, engl.; Abk. Conf Call;
Callmit mehr als zwei Teilnehmern
con|gra|tu|la|tions, engl., Glückwunsch; Lobruf für einen Mitarbeiter, wenn dieser einen Erfolg vermeldet. Achtung: Schützt nicht vor Anschiss vom Chef! (s.
target)
Cover Your Ass, engl.; Abk.: CYA; sich nicht angreifbar machen; die Regel für jeden, der mit mehr als zwei Kollegen zusammenarbeitet; vgl.
CYA-Mail
Cross|check, engl.,
1. Gegenprobe; gegenseitige Überprüfung der Arbeit unter Kollegen; geeignetes Instrument, wenn beide von ihrer Materie keine Ahnung haben.
2. Kontrollinstrument; heimliche Überprüfung der Arbeit des Kollegen.
3. Foul beim Eishockey; Gegner wird mit Stock geschlagen.
crun|chen, dt.; von engl. to crunch: zerknacken, zermahlen; 1. in der IT bedeutet Daten c.: Daten komprimieren; 2. ein Thema c.: sich intensiv mit einem Thema beschäftigen und auf das Wesentliche konzentrieren; Bsp.: "Lass uns das erst mal ordentlich crunchen." Bedeutet: "Das ist so viel Zeug, da fehlt mir bislang der Durchblick. Lass es uns erstmal in die Mangel nehmen - und bitte fang schon mal damit an."
cus|to|mize, engl.; etw. individuell an Kundenwünsche anpassen, z. B. Betriebssoftware. Wird dem Kunden als besonderer Service verkauft; dient aber vor allem dazu, mehr Geld zu verdienen, Folgeaufträge für Wartung usw. zu bekommen und den Kunden abhängig von dem Produkt zu machen. Der Vorgang wird am besten mit Wörtern wie "speziell" und "maßgeschneidert" unterlegt.
CYA-Mail, die, engl.; vgl.: Cover Your Ass; E-Mail mit sehr vielen und z. T. vollkommen unbeteiligten Personen in der
CC-Zeile, um sich - nachdem alles schiefgelaufen ist - darauf herausreden zu können, dass es doch jeder hätte wissen können, wenn nicht sogar müssen.