Der frühere FBI-Direktor Louis Freeh vor dem Untersuchungsausschuss
Im Auftrag der amerikanischen Justiz soll der 60-Jährige sicherstellen, dass die Stuttgarter künftig mit aller Härte gegen Bestechung und Korruption vorgehen. Nur wenn er dem Autobauer am Ende ein gutes Zeugnis ausstellt, werden die Börsenaufsicht SEC und das Justizministerium in Washington ihre Vorwürfe endgültig fallen lassen.
Dass ausgerechnet Louis Freeh die Überwachung übernimmt, ist brisant. Seine fachliche Qualifikation für den Job ist dabei evident. Schließlich verfügt der Jurist als früherer Staatsanwalt und Richter über reichlich Erfahrung. Und als ehemaliger FBI-Chef dürfte er sich auch die Kunst der Überwachung eingiermaßen beherrschen. Dass Freeh in den USA zudem als Experte für Industriespionage gilt, trifft sich weniger gut. Immerhin wird er bei Daimler über Jahre Zugang zu internen Dokumenten haben. Und so etwas sieht man in Industrieunternehmen gar nicht gern.
Immerhin ist Freeh für den Autobauer kein Unbekannter. Ende 2006 hatte der Konzern den US-Juristen bereits als externen Berater verpflichtet, um die Schmiergeld-Affäre aufzuklären. Darauf, dass Freeh aus alter Verbundenheit in den kommenden Jahren als Bewährungshelfer ein paar Augen zudrücken wird, sollten sich die Stuttgarter aber nicht verlassen. Denn wo die Arbeit beginnt, hört für Freeh die Freundschaft auf.