Wie in Deutschland wehren sich auch in Österreich die Versicherer gegen Pläne der Regierung, sie als Folge der Finanzkrise mit einer Sondersteuer zu belasten. "Eine solche Einbeziehung lehnen wir dezidiert ab", sagte am Mittwoch Günter Geyer, Präsident des österreichischen Versicherungsverbands und Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung. "Wir haben die Finanzkrise nicht verursacht. Anders als die Banken haben wir auch nicht um Staatshilfe angefragt", sagte Geyer weiter.
Bundeskanzler Werner Faymann hatte angekündigt, die für die Banken geplante Sondersteuer auch auf Versicherungen und Investmentfonds auszudehnen. "Uns würde nichts anderes übrig bleiben, als die Steuer eins zu eins an die Kunden weiterzugeben", drohte Geyer. Ähnlich äußerte sich Uniqa-Chef Konstantin Klien: "Was fällt der Politik als Nächstes ein? Kommt morgen die Bilanzsummensteuer für Voestalpine und Telekom Austria?", sagte Klien. Zudem sei die österreichische Versicherungsbranche bei ihren Investments konservativ vorgegangen und habe daher die Krise ohne Probleme überstanden.