Leporello *

Nasse Tatsachen

"Ha zwei Ooo". So lautet die Formel, von der alles irdische Leben abhängt, und so lautet der Titel der aktuellen Ausstellung im Wiener Kindermuseum zoom.
Ausstellungskuratorin Brigitte Felderer hat dazu auch heimische Künstler eingeladen, sich mit den zahlreichen Gesichtspunkten des wichtigsten Rohstoffes der Welt kreativ auseinander zu setzen. Der Künstler David Moises hat in seiner Konstruktion mit dem klingenden Namen "Wobbel" das Wesen des Wassers im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar gemacht. Gestaltung: Judith Hoffmann


Ver-rückte Räume

Der öffentliche Raum gibt für den bildenden Künstler Leopold Kessler sowohl Handlungsraum, als auch Material für seine Interventionen her. Am Wiener Karlsplatz etwa installierte er ein unauffälliges Lautsprecher-System - wer wusste, wo sich das Mikrophon befand, konnte die auf die Straßenbahn Wartenden mit Durchsagen beglücken. In London versah Kessler öffentliche, rote Telefonzellen - im Sinne des Schutzes der Privatsphäre - innen mit Verschlusshaken. Den Wasserdruck des Brunnens am Grazer Hauptplatz erhöhte er, sodass das Wasser über den Brunnenrand spritzte. Ebenso wie bei manchen behördlichen Maßnahmen nicht ganz eindeutig ist, ob sie das Leben in der Stadt nun verbessern oder nicht, so sind auch Leopold Kesslers Eingriffe nicht klar als Reparaturen oder als zeitweilige Störungen auszumachen. In jedem Fall sind sie so subtil, dass sie weder den Behörden noch der Öffentlichkeit als außergewöhnlich auffallen. Die Galerie Andreas Huber in der Wiener Capistrangasse zeigt bis 30. April 2010 eine Einzelausstellung von Leopold Kessler: diese beginnt bereits an der Türschwelle, also im Übergangsbereich zwischen Außen und Innen, zwischen Stadtraum und Kunstraum.
Gestaltung: Anna Soucek