Im Gespräch *

Daniel Spoerri wurde vor 80 Jahren im rumänischen Galati geboren. Berühmt wurde er als Erfinder der "Fallenbilder" und der sogenannten "Eat-Art". Ihn als Objektkünstler zu beschreiben, würde das breite Spektrum seiner künstlerischen Tätigkeiten ignorieren: Denn er wirkt und wirkte auch als Dichter, Tänzer, Regisseur, als Verleger, Koch, Filmemacher und Akademieprofessor.

Richtig ist, dass er als Objektkünstler nicht nur zu den führenden Vertretern des von ihm im Jahr 1960 in Paris mitbegründeten Nouveau Réalisme, sondern auch zu den originellsten Protagonisten der Kunst- und Aktionspraxis zählt. Bis heute arbeitet Spoerri mit unerschöpflicher Fantasie an seinen Objekten. So ist er auch als Gartenkünstler tätig: Der Garten seines Landsitzes in der Toscana ist ein Gesamtkunstwerk mit monumentalen Skulpturen und Assemblagen aus Stein, Bronze und Holz.

In Hadersdorf am Kamp haben Besucher die Möglichkeit, Spoerris neuere Werke, aber auch afrikanische Kunst zu besichtigen und vis a vis in einem Esslokal vielleicht einmal auch ein legendäres "Eat-Art"-Bankett zu erleben.

Spoerri interessieren auch die unangenehmen, die verdrängten Seiten des Lebens - bis hin zum Tod. Die Auseinandersetzung mit dem Werk Spoerris bietet daher Gelegenheit, über die Rituale unseres Alltags nachzudenken, das heißt über alltägliches wie Essen, wie das Feiern von Festen, Sammeln von Dingen, Erinnern und Vergessenwollen.

Michael Kerbler trifft mit dem Künstler zu einem ausführlichen Gespräch über Kindheit, Kunst und die Lust am Sammeln zusammen.