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  25.03.2010, 10:19    

Kreditversicherer: Insolvenzen plagen Atradius

Der niederländische Kreditversicherer kommt nicht aus den roten Zahlen heraus: Das Unternehmen meldete für 2009 einen Verlust nach Steuern von 113 Mio. Euro. Atradius litt an einem weiteren Anstieg von Unternehmenspleiten von Herbert Fromme 
Das Ergebnis ist zwar deutlich besser als die 193 Mio. Euro Verlust des Vorjahres, zeigt aber die Spuren der Wirtschaftskrise in der Bilanz des weltweit zweitgrößten Kreditversicherers.
Kreditversicherer decken Unternehmen gegen die Insolvenz von Kunden ab. Kann der Kunde bereits gelieferte Waren nicht bezahlen, deckt der Versicherer den Ausfall - vorausgesetzt, er hat vorher der Lieferung zugestimmt. Weltmarktführer ist die Allianz -Tochter Euler Hermes . "Wir sahen 2009 einen weiteren Anstieg der Insolvenzzahlen", sagte der stellvertretende Vorstandschef Peter Ingenlath der FTD. "Für 2010 erwarten wir für die meisten Länder der Euro-Zone, dass sie nicht deutlich steigen, sondern im Schnitt auf dem Niveau des Vorjahres bleiben."
Die Atradius-Gruppe rechne für 2010 mit einem verbesserten Ergebnis, weil das Unternehmen den Bestand an Risiken verändert und die Kostenstruktur angepasst habe, sagte Ingenlath. Die Gruppe beschäftigt jetzt 3400 statt 3800 Mitarbeiter.
Der Kreditversicherer Atradius erwartet für 2010 ein besseres ...   Der Kreditversicherer Atradius erwartet für 2010 ein besseres Ergebnis
Atradius hieß bis 2003 Gerling NCM. Heute gehört das Unternehmen mehrheitlich dem spanischen Versicherer Grupo Catalana Occidente mit 64,2 Prozent. Diese steht kurz vor der Übernahme auch der restlichen Anteile: Der Rückversicherer Swiss Re , mit 25 Prozent zweitgrößter Aktionär, die Deutsche Bank  mit 9,1 Prozent und die Privatbank Sal. Oppenheim mit 1,7 Prozent verkaufen ihre Aktien. Sie erlösen daraus 375 Mio. Euro, 137 Mio. Euro und 26 Mio. Euro. Der Atradius-Konzern ist demnach 1,5 Mrd. Euro wert.
Über den Deal einigten sich Käufer und Verkäufer bereits Ende Januar. Noch ist er aber nicht vollzogen. Die Aufsichtsbehörden in Spanien, den Niederlanden und Irland müssen noch zustimmen. Grupo Catalana Occidente zahlt 400 Mio. Euro des gesamten Preises von 537 Mio. Euro, weitere 137 Mio. Euro fließen von Grupo Catalanas Mehrheitseigner Inoc. Damit hält die Finanzholding Inoc künftig 9,1 Prozent an Atradius direkt, den Rest indirekt.
Der Ausstieg der Minderheitsaktionäre vollendet den 2003 begonnenen Verkaufsprozess des Kreditversicherers. Er war in den Turbulenzen der Gerling-Schieflage von den vier Aktionären gekauft worden. Die Deutsche Bank war Minderheitsaktionär bei Gerling, Swiss Re der Hausrückversicherer des Konzerns.
Grupo Catalana hatte bereits 2008 die eigene Kreditversicherungstochter Crédito y Caución, immerhin die Nummer vier in der Welt, in Atradius eingebracht.
Der Kreditversicherer erzielte 2009 Prämieneinnahmen von 1,59 Mrd. Euro, 10,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Das zeige den Rückgang der Umsätze bei den Kunden und die Reduzierung der Risiken durch Atradius, hieß es bei der Gesellschaft. Die Schadenquote sei in der zweiten Hälfte 2008 und im ersten Quartal 2009 auf mehr als 125 Prozent der Beitragseinnahmen angestiegen, dazu kamen noch Verwaltungs- und Vertriebskosten. Deshalb habe das Unternehmen gegensteuern müssen. Im vollen Jahr 2009 betrug die Schadenquote nur noch 77 Prozent. "Ich weiß sehr wohl, dass nicht immer alle Maßnahmen unseren Kunden gut erklärt wurden", sagte Vorstandschef Isidoro Unda. Künftig soll der Informationsfluss besser werden.
  • Aus der FTD vom 25.03.2010
    © 2010 Financial Times Deutschland
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