Ostschweiz: 17. April 2010, 01:02

Der Werkhof auf der Mülldeponie

Blick auf das Areal des Werkhofs Waldau. Bild: Ralph Ribi

Einer der grössten belasteten Standorte im Kanton liegt im Westen der Stadt St. Gallen: das Areal des Werkhofs Waldau. Die Stadt hatte auf dem Gelände früher Kehricht deponiert. Der Untergrund erzählt noch heute davon.

St. Gallen. 200 Standorte werden im Kanton überwacht – da «eine schädliche Auswirkung» nicht ausgeschlossen werden kann. Dazu zählt das Gebiet Waldau; dort hatte die Stadt bis 1967 Kehricht entsorgt. Eine Mülldeponie mit Nachwehen – bis heute, wie sich auf dem Rundgang im Werkhofareal zeigt.

Boden sinkt ab, Gas tritt aus

Als der Werkhof – er war auf dem Raiffeisen-Areal beheimatet gewesen – aus der Stadt auszog und in der Waldau Baupläne hegte, schritt erst einmal der Kanton ein.

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Das Areal war bekannt – und belastet. 25 000 Kubikmeter Aushub wurden überprüft; 13 000 mussten kostenpflichtig entsorgt werden – «mit dem Rest wurde das abfallende Gelände aufgeschüttet», sagt Viktor Styger, Leiter zentrale Dienste Strasseninspektorat der Stadt St. Gallen.

Jahre sind seither verstrichen – und noch immer ist der Müll im Untergrund spürbar. Das organische Material verrottet; die Deponie sinkt ab. «Der Boden ist damals nicht so stark verdichtet worden», sagt Styger. Risse im Boden, Dellen auf Garagevorplätzen, schief stehende Silos sind die Folgen des «bewegten» Untergrunds. Und austretendes Gas. «Zu wenig, als dass wir es nutzen könnten», sagt Styger. Doch so viel, dass besondere Vorkehrungen nötig sind: Die Böden sind hermetisch dicht, so dass kein Gas in die Gebäude eintreten kann. Eine Gefahr für die Mitarbeitenden? «Das Gas wird abgesaugt, die Menge regelmässig gemessen und überprüft.»

Günstig – teuer

Würde er wieder in der Waldau bauen? «Ich übernahm die Gebäude, bin zuständig für deren Unterhalt», sagt Styger. Und dann: «Als Privatperson nicht.» Das Land war günstig, der Boden des alten Werkhofs in der Stadt teuer – die Rechnung ging wohl auf. Trotz Folgekosten. Regula Weik



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2 Kommentare Beitrag kommentieren
von gianniwach
18.04.2010 08:41 Uhr

nicht nurder Werkhof

... und was ist mit der Wohnsiedlung hinter dem Werkhof, der auch auf der ehemaligen Deponie steht? Ist sie nicht noch mehr betroffen, wenn Leute wohnen? Sind die Leute der Gefahren bewusst?

von gianniwach
18.04.2010 08:48 Uhr

nicht nur der Werkhof

... und was ist mit der Wohnsiedlung hinter dem Werkhof, die auch auf der ehemaligen Deponie steht? Ist es nicht schlimm, wenn Leute auf diesem Dreck leben müssen? Sind sich die Bewohner der Gefahren bewusst?


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