12.03.2010, 04:00
Strategie in Asien: VW startet Elektro-Ära in China
Exklusiv
In Fernost bricht eine neue Zeit an: Die Wolfsburger wollen extra für den chinesischen Markt ein Elektroauto bauen - und damit seinen Rückstand bei elektronischen Antrieben wettmachen. Zudem lockt Peking mit hohen Subventionen.
von Margret Hucko, Wolfsburg
und Kristina Spiller Wolfsburg
Volkswagen setzt beim Start ins Elektrozeitalter voll auf den Zukunftsmarkt China. In spätestens drei Jahren will Europas größter Autobauer ein strombetriebenes Serienfahrzeug in dem Land bauen, erfuhr die FTD aus dem Topmanagement. Bereits Ende April wird VW die Elektroversion des speziell für China gefertigten Modells Lavida auf der Motorshow in Peking vorstellen. Der Elektro-Lavida basiert auf dem Golf.
Mit dem ambitionierten Vorstoß will Volkswagen seinen Rückstand bei Elektroantrieben wettmachen. Bislang liegen die Niedersachsen zum Beispiel bei Hybridautos, die E-Antrieb und Verbrennungsmotor kombinieren, deutlich hinter der Konkurrenz zurück. Während der Rivale
Toyota längst mit Hybriden auf dem Markt ist, folgt VW erst im Laufe dieses Jahres mit einem Mischantrieb.
Auto Shanghai 2009: Volkswagen Lavida
Dass VW mit dem E-Auto ausgerechnet in China auf den Markt strebt, hat gleich mehrere Gründe: Das ostasiatische Land zählt bei der Elektromobilität zu den wichtigsten globalen Boommärkten. Zudem fördert Peking den Kauf jedes strombetriebenen Wagens mit umgerechnet 6000 Euro; dieser Zuschuss deckt einen guten Teil der Mehrkosten ab, die der Elektroantrieb verursacht. Schließlich kommt den Wolfsburgern ihre schon jetzt starke Position in China zugute.
Mit 1,4 Millionen verkauften Fahrzeugen - von 6,3 Millionen insgesamt - war das Land 2009 nach Europa der wichtigste Absatzmarkt. Konzernchef Martin Winterkorn kündigte am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz an, mittelfristig mehr als zwei Millionen Autos in China zu verkaufen. Bereits in diesem Jahr soll die Zahl nach FTD-Informationen bereits 1,8 Millionen erreichen. Winterkorn sprach von China sogar als "zweitem Heimatmarkt".
Teil 2: Schlüsseljahr 2013
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12.03.2010
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