Ölbekämpfungsschiff im Golf vom Mexico
Naturschutzgebiete im Mississippi-Delta werden von den Ölmassen gefährdet, die am frühen Freitag die Küstengewässer des US-Bundesstaates Louisianas erreichten. Das Öl sprudelt aus mehreren Lecks einer Ölleitung der gesunkenen Plattform "Deepwater Horizon" Das Unglück der "Exxon Valdez" gilt als die bisher schlimmste Ölpest der USA. Hunderttausende Vögel und Fische sowie tausende Säugetiere starben. Die Folgen sind bis heute zu sehen.
"Wir sind hier auf das Schlimmste vorbereitet", sagte die Sprecherin der Wildschutzbehörde von Louisiana, Laura Deslatte. Experten befürchten, dass sich die rostbraune Öl-Masse am Wochenende ihren Weg bis nach Florida bahnt. Der Gouverneur Charlie Christ hat bereits den Notstand in Florida einberufen. Betroffen seien sechs an der Küste gelegene Landkreise im Nordwesten, dem sogenannten Panhandle, teilte das Büro des Gouverneurs mit.
In der Gegend um Venice ganz im Süden Louisianas berichteten Augenzeugen, dass öliges Wasser durch die raue See über die ausgelegten Barrieren schwappe. "Sie halten das Öl nicht draußen", sagte der Chef des Landkreises Plaquemines Parish, Billy Nungesser, der Zeitung "Times-Picayune" nach einem Flug über die Gegend. "Es wird schlimmer werden, bevor sich eine Besserung einstellt." Die ruppige See habe sogar eine Öl-Barriere versenkt.
US-Präsident
Barack Obama geriet unterdessen wegen seiner Ölbohrpläne in die Kritik. Obama unterstrich in Washington, dass der britische Ölkonzern
BP für die entstehenden Kosten der Ölpest im Golf von Mexiko aufkommen muss. Der Energiekonzern erklärte am Freitag, man wolle die "volle Verantwortung" für den Ölteppich übernehmen. Das Unternehmen werde "saubermachen" und "rechtmäßige Schadensersatzforderungen" akzeptieren, sagte ein Sprecher. Das Unternehmen sei per US-Gesetz dazu verpflichtete, die Kosten zu tragen.