Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, beim Thema Großraumbüros. Was wir Open-Office-Geschädigten immer schon ahnten, haben Schweizer Forscher nun erstmals auf breiter wissenschaftlicher Basis nachgewiesen: Großraum hat keinen Sinn. Zumindest für diejenigen, die im Großraum arbeiten müssen. Mag sein, dass die Chefs in ihren schnieken Einzelbüros da anderer Meinung sind.
Gut 1200 Beschäftigte aus unterschiedlichsten Berufen hat das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft in Kooperation mit der Hochschule Luzern befragt. Die Ergebnisse der Erhebung sind eindeutig. Beispiel Lärm: In Büros mit mehr als 16 Mitarbeitern fühlen sich 80 Prozent der Befragten regelmäßig durch Gespräche oder Telefonate gestört - in Zweierbüros sind es nicht mal 30 Prozent. Dementsprechend steigt mit der Zahl der Bürokollegen die Zahl der Arbeitsunterbrechungen.
Auch was die alltäglichen Bürowehwehchen betrifft, ist der Großraum von Nachteil. Einerlei, wonach die Forscher nun fragten, ob nach Müdigkeit, Schweregefühl im Kopf, juckenden Augen oder verstopfter Nase - immer litten die Open-Officer am stärksten (was vermutlich daran liegt, dass sich im Großraum immer ein Kollege findet, der sich dagegen wehrt, ein Fenster aufzumachen). Wundert da, dass vier von zehn Großraumbeschäftigten mit ihrer "Bürosituation im Allgemeinen" sehr oder gar außerordentlich unzufrieden sind? Zum Vergleich: Acht von zehn Arbeitnehmern mit Einzelbüro geben an, sie seien ziemlich, sehr oder - fast 50 Prozent - außerordentlich zufrieden.