28.04.2010, 17:21
Velaro D: Neuer ICE bleibt auch im Winter cool
Eingefrorene Kupplungen, abgerissene Türen oder Achsenbruch? Das alles soll mit dem neuen Zug passé sein. Siemens und die Bahn stellen ihn vor.
von Hendrik Klein (Krefeld)
Schnell, sicher und komfortabel, so soll er sein, der neue ICE-3. Am Mittwoch stellten
Siemens und die Deutsche Bahn in Krefeld die Weiterentwicklung des Hochgeschwindigkeitszugs vor, der ab Ende kommenden Jahres eingesetzt werden soll.
Und beide Unternehmen sparten nicht mit schönen Worten für das Symbol deutscher Ingenieurskunst, dessen Ruf in letzter Zeit Kratzer erhalten hatte. Pannen will die Bahn künftig vermeiden, indem sie mehr Mitsprache beim Qualitätsmanagement der Hersteller wahrnimmt.
ICE 3-Fertigung bei Siemens in Krefeld
Als Velaro D vermarktet Siemens den 320 Km/h schnellen Flitzer. Ab Ende 2011 sollen bei der Bahn 15 für 500 Mio. Euro bestellte Züge als ICE 407 auf die Reise gehen, hauptsächlich auf grenzüberschreitenden Verbindungen in Deutschland, Frankreich, Spanien, Belgien und den Niederlanden. "Dann wird der Velaro die Premiumklasse unter Europas High-Speed-Zügen neu definieren", sagt Hans-Jörg Grundmann, der Chef der Zugsparte bei Siemens.
Äußerlich hat sich der neue ICE kaum verändert, die Nase ist etwas abgeplattet, die Dachaufbauten aerodynamischer. Leiser sei das Vorzeigeprojekt im Innenraum, verspricht Siemens. Bis zu zehn Prozent weniger Energie verbrauche der Zug.
Kursinformationen und Charts
Außerdem biete der Zug 40 Menschen mehr Platz. Besonders stolz ist das Unternehmen auf den Traktionsantrieb, über den auch der neue ICE-3 verfügt. "Vergleichbar ist das etwa mit dem Allradantrieb bei einem Pkw", erklärt Grundmann. Statt eines Triebkopfes an der Spitze übernehmen über den Zug verteilte Motoren den Antrieb.
Teil 2: Neue Konstruktion der Achsen
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28.04.2010
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