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Sonntag, 11. April 2010
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OBST - Osnabrücker Beiträge zur Sprachtheorie

Obsthäppchen: Editorial OBST 37

  • Sabine Stitz / Agnes Speck / Joachim Gessinger

Therapiegespräche

Editorial

Die empirische Beobachtung von stilistischen Varianten der Sprache legte in der modernen Sprachforschung nicht nur die Untersuchung außersprachlicher Variablen wie Alter, Geschlecht, Schicht, Ausbildungsgrad nahe, sondern vor allem auch die Beschreibung verbaler Kommunikation unter Berücksichtigung sprechsituationsbezogener Faktoren. Damit hat sich die als wechselseitig erkannte Abhängigkeit von sprachlicher Kommunikation und gesellschaftlichen, sozialen und historischen Bedingungen im Kontext soziolinguistischer Forschung zunehmend zu einem relevanten Untersuchungsgegenstand entwickelt.

Lange Zeit galt die Untersuchung natürlicher Kommunikationsabläufe als eine Domäne sprech- und handlungstheoretisch orientierter Arbeiten, so daß die Analyse des 'Sprechhandelns' im Hinblick auf bestimmte, insbesonders institutionell geprägte Bedingungen den Schwerpunkt vieler Untersuchungen bildete. Durch Studien zur Kommunikation vor Gericht und in der Schule angeregt, wuchs das Interesse an der Untersuchung von Kommunikation in Ämtern und Behörden und so wurde auch therapeutischen Gesprächen verstärkt Beachtung zuteil. In therapeutischen Gesprächen machen neben sozialen Variablen vor allem die den therapeutischen Prozeß bestimmenden psychodynamischen Vorgänge - Übertragung und Gegenübertragung, Abwehr, Widerstand - das Besondere der Gesprächssituation aus.

Nun liegt ein Schwerpunkt soziolinguistischer Arbeit in deren empirischer Anlage selber, d.h. in der Analyse 'im Feld' erhobener Daten. Gerade aber die Datenerhebung ist - verglichen mit öffentlichen Kommunikationssituationen - bei Therapiegesprächen erschwert, denn die therapeutische Situation ist gerade nicht-öffentlich, sie schöpft aus der Intimität des Settings einen wesentlichen Anteil ihrer kurativen Wirkung - und erlaubt deshalb weder teilnehmende Beobachtung noch Tonband? oder Videoaufzeichnung. Dennoch hat in den letzten Jahren das Interesse an Interaktion im Therapiegespräch vor allem durch die diskursanalytische Arbeit von Labov/Fanshel (1977) einen entscheidenden Anstoß erhalten; dieser in den USA publizierten Studie einer Psychotherapie stehen Untersuchungen von Klann (1977), (1978), Flader/Wodak?Leodolter (1979), Wodak (1981), Flader/Grodzicki (1982) und andere gegenüber. Die von diesen Autoren als sinnvoll angeregte Zusammenarbeit von Linguisten und Psychologen hat sich im letzten Jahrzehnt entwickelt, so auch in einigen Forschungsprojekten in der Bundesrepublik, und hier ist auch der vorliegende Band einzuordnen: Wir wollen einerseits einen Überblick über Projekte und Einzeluntersuchungen zu diesem Thema geben und andererseits auf die Bedeutung solcher interdisziplinärer Ansätze aufmerksam machen.
Die vorgelegten Beiträge repräsentieren ein breites Spektrum zum Gegenstand 'Therapiegespräch', denn in ihnen ist eine Vielzahl möglicher methodischer Ansätze erfaßt, die hiermit zur Diskussion gestellt werden sollen.

MÖGLICHKEITEN INTERDISZIPLINÄRER FORSCHUNG

Da die Beiträge dieses Bandes größtenteils aus interdisziplinären Arbeitszusammenhängen entstanden sind, wollen wir am Beispiel des 'Berliner Projekts' Ziele und Nutzen einer solchen fachübergreifenden Verbindung skizzieren.

Seit 1983 besteht am Fachbereich Germanistik der FU Berlin ein Forschungsprojekt (finanziert von der DFG, geleitet von Norbert Dittmar, Mitarbeiterinnen sind Sigrid Gebel, Agnes Speck und Sabine Stitz), in dem die "Verbale Interaktion in Kurzzeittherapien nach Selbstmordversuchen" sprachwissenschaftlich untersucht wird.

Das für die linguistische Untersuchung zur Verfügung gestellte Datenmaterial wurde 1981 und 1982 von vier therapeutischen Ärzten im Rahmen eines von ihnen durchgeführten Projekts im Münchener Klinikum rechts der Isar erhoben und unter klinischen Gesichtspunkten ausgewertet. Beide Projekte sind allerdings nicht nur durch die gemeinsame Datenbasis miteinander verbunden, sondern es gibt inhaltlich ähnliche Zielsetzungen, sich ergänzende Problemstellungen und ein gleiches Erkenntnisinteresse. In der Therapie müssen der (Grund?)konflikt des Klienten sowie die Lebensumstände, die schließlich im Suicidversuch kulminierten, so schnell wie möglich auf eine Lösung hin bearbeitet werden.

Es sind Voraussetzungen, unter denen diese Therapiegespräche zustandekamen und das damit verbundene Anliegen der Kurzzeittherapie, krisenprophylaktisch und leidenslindernd zu wirken, die die Brisanz der Gesprächssituation indizieren. Durch die erschreckend hohe Rezidivrate (bis zu 60% der Suicidversuche werden wiederholt) noch dringlicher, steht die Aufgabe, eine sinnvolle therapeutische Nachbetreuung für Suicidklienten anzubieten, einer desolaten Ausgangslage gegenüber: Es gibt für die Betreuung keine eindeutig verwendbaren Ergebnisse aus empirisch-klinischen Arbeiten, in denen suicidpräventive Nachbetreuungsformen vorgestellt und diskutiert werden - wie Motivationsarbeit zur Inanspruchnahme des therapeutischen Angebots aussehen könnte, wie intensiv eine Nachbetreuung durchzuführen ist, in welcher Weise eine ambulante Betreuung in der Klinik einer Überweisung in krisenprophylaktische Einrichtungen vorzuziehen ist. All diese offenen Fragen lassen Überlegungen, die Nachbetreuung zu verbessern und die suicidbezogene Forschung auszubauen, dringlich erscheinen.

Die vom Bundesministerium für Familie, Jugend und Gesundheit geförderte Münchener Studie setzt an diesem Forschungsdesiderat an. Nach einem zufälligen Verteilungsprinzip wurden die nach einem Suicidversuch stationär in der Klinik behandelten Klienten in drei Gruppen eingeteilt; eine Gruppe wurde, wie bisher, 'routinemäßig' betreut, eine zweite an eine Kriseninterventionseinrichtung überwiesen, die dritte bildete die eigentliche Experimentalgruppe der Suicidstudie. Diesen Patienten wurde die ambulante Nachbetreuung in Form einer klinikinternen Kurzzeittherapie angeboten. Dabei waren die aufnehmenden und stationär behandelnden Ärzte dann auch diejenigen, die sich später als Therapeuten zur Nachbetreuung anboten, die Patienten blieben also - falls sie das Therapieangebot annahmen - bei 'ihrem' behandelnden Arzt.

Mit diesem erst durch das Forschungsprojekt möglichen therapeutischen Angebot konnten Klienten krisenprophylaktisch betreut werden, die man sonst einfach hätte entlassen müssen. Zudem ergab sich durch die Durchführung des Versorgungsangebots eine Basis, auf der eine relativ umfassende klinische Studie erarbeitet werden konnte. Deren 'setting' ist wie folgt angelegt:

Die Klienten wurden von vier, jeweils unterschiedlichen therapeutischen Konzepten folgenden Ärzten betreut, einem Gesprächstherapeuten, einem Verhaltenstherapeuten und zwei tiefenpsychologisch orientiert arbeitenden Ärzten. Die Verläufe der Therapien wurden hinsichtlich der sozialen Situation, Entwicklung und Veränderung während des Therapieverlauf vergleichend untersucht; dies geschah ebenso mit den beiden Kontrollgruppen, den 'routinenmäßig' unversorgt gebliebenen und den in einer therapeutischen Einrichtung extern betreuten Patienten.

Ziel der Münchener Untersuchungen war die Beantwortung folgender Fragen:

  • Welche Vorgehensweisen bei der Vermittlung von Patienten nach einem Suicidversuch kann die Inanspruchnahme ambulanter Nachbetreuung verbessern?
  • Ist der Therapieverlauf innerhalb eines Jahres nach einem Indexsuicidversuch ab hängig von Faktoren, die eine Belastung des Patienten in psychosozialer Hinsicht indizieren?
  • Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Verlauf und der tatsächlichen Inanspruchnahme ambulanter Nachbetreuung? (Torhorst et al. 1985:2/3)

Von den in der Klinik therapierten Klienten liegen dem Berliner Projekt 47 auf Tonbandkassetten aufgezeichnete Therapieverläufe zur linguistischen Auswertung vor.

Das für die methodischen Überlegungen im Berliner Projekt ausschlaggebende Problem war die relativ hohe Zahl frühzeitiger Therapieabbrüche (von den 47 Klienten nahm nur knapp die Hälfte mehr als 4 von 12 angebotenen Sitzungen wahr). Entsprechend waren die Untersuchungsziele von der Suche nach (interaktiven) Kriterien bestimmt, die zur Qualifikation des Kontaktes zwischen Therapeut und Klient herangezogen werden könnten. Präziser gefaßt, sind die untersuchungsleitenden Fragen jene

  • nach dem Einfluß therapeutischer Konzepte auf die Interaktionsbedingungen (vgl.Speck/Stitz 1987, Gebei/Speck (erscheint)),
  • nach der Verbesserung therapeutischer Gesprächssteuerung und ?strukturierung (vgl.Gebel in diesem Band),
  • nach der Herstellung von Verständigung zwischen den Gesprächsteilnehmern (vgl.Stitz in diesem Band) unter Berücksichtigung diagnostischer Verfahren (vgl. Speck in diesem Band),
  • nach der Ausarbeitung einer gemeinsamen Arbeitshypothese von Therapeut und Klient (Stitz (erscheint)),
  • nach der Aushandlung von Einschätzungen als Indikatoren für Kooperativität und Konsens (Stitz (erscheint)).

Durch diese Untersuchungen ist die Beobachtung empirisch belegt, daß dem interaktiven Vorgehen der Therapeuten ein entscheidender Wert zukommt. Im Zusammenhang mit den Ergebnissen der Auswertung von skalenerhobenen Daten des Münchener Projekts ist diese qualitative Untersuchung als wichtige Ergänzung zu den statistisch belegten Aussagen herangezogen worden (vgl. Torhorst/Stitz 1987). Die sprachwissenschaftlichen Untersuchungen sind also primär mit praxisrelevanten Problemen befaßt und können somit 'rein' linguistischen Erkenntnisinteressen nicht unbedingt dienen.

Die Möglichkeiten, die Ergebnisse und Fragestellungen mit der Münchener Projektgruppe abzustimmen und zu validieren, verdanken die Mitglieder des Berliner Projekts der Aufgeschlossenheit zur Zusammenarbeit eines der Therapeuten und den interessierten Fragen der anderen.

Forschungsethisch begründete Bedenken lassen sich sicher nicht vollständig mit dem Argument der Wahrung der Anonymität der Klienten, den selbstverständlich eingehaltenen Datenschutzbestimmungen und der Rückbindung der Untersuchungsergebnisse an die therapeutische Praxis ausräumen, vielleicht jedoch mit dem Hinweis darauf, daß - wenn auch nicht der einzelne Patient mit seiner Persönlichkeit und seinen spezifischen Problemen im Zentrum der Aufmerksamkeit einer LINGUISTISCHEN Untersuchung steht - diese doch durchaus das Anliegen haben kann, einen Beitrag zur Verbesserung der psychosozialen Lage derjenigen Menschen zu leisten, die sich in ihrer Not keinen anderen Rat wußten, als sich dem Tod anzuvertrauen.

Die Arbeit des Berliner Projekts ist von den Wunsch bestimmt, an der Verbesserung der Situation von Suicidanten und ihrer Betreuung - wenn auch indirekt - mitzuarbeiten, um damit langfristig eine Wiederholung von Selbstmordversuchen als Form der Problemlösung zu verhindern. Gleichermaßen sind die Ergebnisse für die Therapieprozeßforschung allgemein relevant, denn das Untersuchungsinteresse ist nicht auf das Thema Suicid (vgl. Speck/Stitz 1984) an sich konzentriert, sondern auf die interaktiven Vorgänge zwischen Therapeut und Klient überhaupt.

THERAPEUTISCHE KONZEPTE

Da die Mehrzahl der Beiträge dieses Bandes sich entweder mit psychoanalytischen oder mit kurzzeittherapeutischen Gesprächen beschäftigt, werden wir im folgenden eine kurze Darstellung dieser beiden Therapiekonzeptionen geben, zumal sich daran nicht nur die Bedingungen des therapeutischen Settings allgemein erörtern lassen, sondern auch zeigen läßt, daß unterschiedliche therapeutische Ansätze auch unterschiedliche Fragestellungen evozieren, die wiederum spezifische Bearbeitungsmethoden erforderlich machen. Diese Skizze soll zugleich die wissenschaftsgeschichtliche Spannung zwischen vor- und nachaufklärerischen therapeutischen Praxen, die den historischen Beitrag in diesem Band prägt, deutlicher markieren und zugleich jenen, die in anderen thematischen Bereich arbeiten, eine bessere Orientierung ermöglichen.

Das Modell der Kurzzeittherapie hat sich aus Defiziten in der therapeutischen Versorgung entwickelt, die Freud schon zu Lebzeiten voraussah (vgl. etwa seinen Hinweis, das "reine Gold der Psychoanalyse" müsse auf die Dauer legiert werden, um dem Umstand einer ständig wachsenden Anzahl hilfesuchender Menschen, der nur wenige Psychoanalytiker gegenüberstünden, Rechnung zu tragen). In den zwanziger Jahren wurden systematisch kurzzeittherapeutische Methoden von Ferenci und Stekkel entwickelt; in ihnen wurde programmatisch die Notwendigkeit therapeutischer Aktivität gegenüber analytischer Passivität betont.

Als ernstzunehmendes Pionierwerk gilt jedoch allgemein die 1946 entstandene Studie von Alexander und French, die die wissenschaftliche Grundlage für andere Untersuchungen lieferte, u.a. die von Balint (1973), Mann (1973), Malan (1975 und 1976), Sifneos (1979) und Wolberg (1983).

Der therapeutische Anspruch der Kurzzeittherapie ist natürlich begrenzter als der einer psychoanalytischen Behandlung. Wenn letztere auf die Auflösung des neurotischen Konflikts zielt, so ist die Kurzzeittherapie primär an einer Symptombefreiung interessiert. Sie setzt sich zur Aufgabe, in der gemeinsamen interaktiven Arbeit des Therapeuten mit dem Klienten Lösungen zu finden, die ihm den Umgang mit seinen Problemen erleichtern sollen; dies geschieht im Prozeß einer stützenden und konkreten Realitätsarbeit.

Von Freud wurde die Bearbeitung des neurotischen Konflikts, d.h. die zunehmende Einsicht des Patienten in seine Krankheit, als 'Durcharbeiten' definiert. Dies erfolgt in der analytischen Behandlung in den Phasen des "Erinnern(s), Wiederholen(s) und Durcharbeiten(s)" (Freud, GW 1969, XI:209). Von Bellak/Small (1972) wurden als die drei Grundprinzipien der Kurzzeittherapie dann "Kommunikation, Einsicht und Durcharbeiten" genannt: Das grundlegende Kommunikationsmedium in der Therapie ist die gesprochene Sprache, wenngleich der Klient natürlich durch seine Mimik und motorische Äußerungen dem Therapeuten zusätzlich Informationen liefert. Sein Patient ist dem Kurzzeittherapeuten ganz anders 'sichtbar' als dem Analytiker.

Da in der Kurzzeittherapie Regression und die für eine analytische Behandlung notwendige Übertragungsneurose zwischen Therapeut und Klient (vgl. Freud, GW 1969, XI:214 ff. und Greenson 1974:50) nicht bearbeitet werden können, sollte die Übertragung selbst kontrolliert sein (Alexander 1965 und Malan 1975). Aus diesem Grunde sind die äußeren Behandlungsbedingungen verändert, Patient und Therapeut befinden sich in einer face-to-face-Situation. Dieses setting erzeugt eine persönlichere Atmosphäre, der Patient redet nicht 'in die Luft', sondern mit dem Therapeuten (vgl. Malan 1975). Damit ist nicht nur der äußere Rahmen, sondern auch die Interaktionsbedingungen verändert: Äußerlich besehen sind sie symmetrischer und erzeugen eine größere Reziprozität zwischen den Gesprächsteilnehmern, als es in der analytischen Situation der Fall ist. Darüberhinaus wird in der Kurzzeittherapie dem Klienten (aber auch dem Therapeuten) größere Aktivität abverlangt. Die Gesprächssituation gleicht eher der alltagsweltlich vertrauten - im Gegensatz zum psychoanalytischen setting zielt das kurzzeittherapeutische also mehr auf 'Durchlässigkeit' ab, der Klient kann z.B. den Therapeuten beobachten (ein Analytiker ist gemeinhin nicht sichtbar für den Patienten). Und: Es wird bewußt und konzentriert gearbeitet, die Arbeit mit den Unbewußten geht niemals so tief wie in der Psychoanalyse; weil Regressionen vermieden werden, gibt es z.B. keine derart ausgedehnten Schweigephasen in der Kurzzeittherapie, wie sie vergleichsweise in der Analyse auftreten, auch wird der Verständlichkeit von Deutungen ein anderes Gewicht beigemessen.

ZU DEN BEITRÄGEN DIESES HEFTES

In ihrem Beitrag 'Kurative Veränderung in einer Analyse' legen Martin LÖW?BEER und Helmut THOMÄ die kontrastive Analyse einer sogenannten 'guten' und einer 'schlechten' Stunde eines Therapieverlaufs vor. Auf Grundlage der Symptomerfahrungen des Patienten und dessen kognitiver Einstellung seiner Krankheit gegenüber arbeiten sie typologische Unterschiede heraus und beschreiben dann den spezifischen Umgang des Analytikers mit dieser Symptomerfahrung als entscheidendes Kriterium für die Stundenbewertung. Sie entwickeln ihre Kategorien in der Unterscheidung dreier Typen von Symptomerfahrung und -veränderung, der Einstellung des Patienten und den intervenierenden Interpretationen des Therapeuten. Für die 'gute', die 'Durchbruchstunde', beschreiben sie Haltung und Rolle des Therapeuten analog einer 'dramaturgischen Technik', mit der es ihm gelinge, den Patienten zur Bildung "produktiver Überzeugungen mit Hilfe der Symptomerfahrung" anzuregen, ein Perspektivenwechsel, der es ermöglicht, aktuelle Erfahrungen mit Erlebnissen der Vergangenheit in ein neues, konstruktives Verhältnis zu setzen. Die Vor- und Nachteile der dramaturgischen Technik als einem Hilfsmittel für die Rekonstruktion des Vergangenen unter "aktuellen Wertgesichtspunkten" werden in Verbindung mit Fragen nach Einsicht und therapeutischem Erfolg erörtert

Dieter FLADER und Wolf-Dietrich GRODZICKI untersuchen die psychoanalytische Deutung unter dem Aspekt handlungstheoretischer Probleme, die bei der Analyse sprachlicher Handlungsmuster im Spannungsverhältnis zwischen alltäglicher und psychoanalytischer Kommunikation auftauchen. Ausgehend von einer formalen Bestimmung des Handlungsmuster 'Deutung' als 'Antwort auf eine nicht-gestellte Frage' beschreiben die Autoren diejenigen grundlegenden mentalen und verbalen Aktivitäten, die charakteristischerweise 'Deutung' als ein Antwort-Frage-Muster (und damit illokutives Paradox) vom alltäglich vertrauten Frage-Antwort-Muster unterscheiden. Um allerdings die Voraussetzungen klären zu können, in welcher Weise sich die Deutung als Antwort auf eine nicht-gestellte Frage bezieht, muß zwischen einem 'Oberflächenwissen' (dem konkreten Handlungswissen, dessen Informationsdefizite im Frage-Antwort-Muster gelöst werden) und einem Wissen von "zugrundeliegenden biographischen Zusammenhängen in Form der Deutung" differenziert werden. Als die Aufgabe der Deutung geben Flader und Grodzicki das Auffinden dieser tiefer liegenden Strukturen in ihrem Verhältnis zum konkreten Handeln an. Die therapeutische Wirkung einer 'Deutung' beruht also auf der Spannung, die zwischen der Routine alltäglichen kommunikativen Handelns und dem im psychoanalytischen Gespräch veränderten Einsatz verbaler Aktivitäten besteht. In einem Kommentar des behandelnden Analytikers werden Vorgang und therapeutische Funktion des 'Deutens' im Behandlungsprozeß am analysierten Beispiel aus therapeutischer Sicht problematisiert.

Sabine STITZ befaßt sich in ihrem Beitrag mit der Herstellung von Verstehen und Verständigung in Therapiegesprächen unter zwei Gesichtspunkten: Zunächst wird an einem Datenausschnitt demonstriert, daß sich allein durch die Konstruktion von Turns und ihrer Abfolge zwischen den Gesprächsteilnehmern Intersubjektivität konstituiert. Das im kurzzeittherapeutischen Prozeß besonders bedeutsame 'explizite' Thematisieren von Verständigung illustriert sie dann an sogenannten 'Fokussierungen', das sind bestimmte konversationelle Aktivitäten des Therapeuten, die im Rahmen therapeutischer Interaktion eine besondere Aufgabe erfüllen: Sie haben eine interaktive Funktion im Sinne einer "vorgreifenden Verhaltensfestlegung" (Kallmeyer 1978) und sind gleichermaßen als therapeutisches Verfahren wirksam, weil sich der Fokus der Therapie - der vom Therapeuten als Arbeitshypothese sprachlich in die Fokussierungsaktivität umgesetzt wird - aus den zentralen Konflikt des Patienten entwickelt hat. In welcher Weise Patienten auf solche therapeutischen Fokussierungen reagieren, ob der therapeutische Fokus angenommen oder abgelehnt wird, dies sind Fragen, die für die therapeutische Praxis insofern von Interesse sein können, da sie u.U. qualitative Aussagen über den Verlauf von Therapien ermöglichen.

Der Aufsatz von Sigrid GEBEL unterscheidet sich von den anderen insofern, als sie nicht die dialogische, sondern die triadische Interaktion untersucht. Anhand der Analyse transkribierter Passagen aus Kurzzeittherapiegesprächen zwischen dem Klienten, einem Angehörigen oder Partner und dem Therapeuten arbeitet sie charakteristische Momente der Gesprächssituation heraus. Mit Hilfe des konversationsanalytischen Ansatzes kann sie an Beispiel der Adressierungen von Redebeiträgen, der Abwicklung des Sprecherwechsels und der Verteilung des Rederechts zeigen, wie durch die Art der Gesprächsorganisation auch die Art der Interaktionsbeziehung der Gesprächspartner zueinander sichtbar gemacht wird. Mit diesem Ergebnis, das die direkte Gesprächssteuerung der untersuchten Therapeuten als Folge der triadischen Interaktionssituation verdeutlicht, wird die Notwendigkeit betont, scheinbar irrelevante gesprächsorganisatorische Eigenschaften wie die Adressierung von Turns für die therapeutische Gesprächsführung zu beachten.

Karola BREDE und Mechthild ZEUL berichten über die Auswertung psychoanalytischer Interviews im Zusammenhang mit dem Projekt 'Erlebniswelt der Individuen unter Bedingungen betrieblich abhängiger Arbeit' am Sigmund-Freud-Institut. Mit 20 männlichen Arbeitern und Angestellten eines industriellen Großbetriebs wurden jeweils ein soziologisches und ein oder sogar zwei psychoanalytische Interviews mit dem Ziel geführt, das Verhältnis und den Zusammenhang von bewußtem Erleben der Arbeitssituation und den unbewußten Mechanismen der Konflikverarbeitung zu untersuchen. Im ersten Arbeitsschritt werden auf der Grundlage des transkribierten Textes des soziologischen Interviews die auf die berufliche Situation der Interviewpartner bezogenen Aussagen herausgearbeitet und von der Soziologin interpretiert. Die Analytikerin wiederum führt eine Art Erstinterview durch und schreibt anschließend ein Gedächtnisprotokoll. Auf diese Weise entstehen zwei Interpretationen über die verschiedenen Ebenen des Erlebens der Arbeitssituation, die in einem nächsten Schritt - wie am Fallbeispiel gezeigt - ins Verhältnis gesetzt werden sollen. Dabei werden oftmals Abweichungen beobachtet zwischen dem, was die Interviewpartner subjektiv als 'Fakt' behandeln, und den Analyseergebnissen der Untersucherinnen. Ein wichtiges Ergebnis der Studie ist, daß der individuelle Umgang mit Arbeitsbedingungen auf subjektivem Erleben beruht, welches das Erkennen von "konflikt-schaffenden" Problemen offenbar erschwert. Durch die theoretische und praktische Verbindung des psychoanalytischen Ansatzes mit der soziologischen Untersuchungsmethodologie entsteht die Möglichkeit, Konzeptionen der "Vorstellung und Wirklichkeit" von Menschen aufeinander zu beziehen und so ein deutlicheres Bild des Erlebens und Bewältigens von Arbeit zu zeichnen.

In einem Forschungsprojekt am Klinikum Charlottenburg der Freien Universität Berlin untersuchen Birgit JOCHENS und Stefanie WILKE Videoaufzeichnungen von in der psychosomatischen Abteilung geführten Erstinterviews. Das Ziel dieser Gespräche ist es, eine Diagnose über den Patienten bezüglich seines psychosomatischen Beziehungsgefüges zu erstellen, seine Behandlungsbedürftigkeit herauszuarbeiten und ihm bei Bedarf eine Psychotherapie zu vermitteln. Die Auswertungen werden von einer der beteiligten Psychologinnen und einer Sprachwissenschaftlerin vorgenommen, deren Arbeit zusätzlich durch den Kontakt mit den Projektmitarbeitern und deren Interesse an einer Umsetzung dieser Ergebnisse in die Praxis der Gesprächsführung motiviert wird. Deshalb liegt der Schwerpunkt der Untersuchung weniger auf einer theoretischen Weiterentwicklung gesprächsanalytischer Verfahren, sondern es stehen Fragen der praktischen Anwendung im Vordergrund. Eine wichtige These der beiden Untersucherinnen ist, daß die ersten fünf, manchmal auch schon zwei Minuten des Interviews eine relativ abgeschlossene Untersuchungseinheit bilden, die insofern aussagekräftig ist, als in diesem Zeitraum die innere Haltung des Patienten zum Erleben seines Leidens - einschließlich seiner Bewältigungsstrategien - an seinem Gesprächsverhalten sichtbar wird und in der Regel für den Verlauf des gesamten Gesprächs aufrechterhalten wird. Die Autorinnen konzentrieren sich also darauf, ein Verlaufsschema der Eröffnungsphase, deren Segmentierung und die Beziehung der einzelnen Segmente zueinander herauszuarbeiten. Die inhaltliche Organisation und interaktive Gestaltung des ersten Redebeitrags des Patienten nach der Eingangsfrage, 'was ihn denn herführe', wird von den Autorinnen ausführlich beschrieben.

Der Beitrag von Ulrich STREECK gilt der Darstellung eines Verfahrens, das eine elementare Frage der psychoanalytischen Praxis beantworten soll - die Frage nach dem Einfluß theoretischen Wissens auf die Denk? und Verstehensleistungen des Analytikers. Nach Thomä/Houben (1967) kann die Geistestätigkeit des Analytikers in der Beschreibung "eines Hin und Her von Beobachtung und Theorie" gefaßt werden. Diese Tätigkeit besteht im Übersetzen der Patientenäußerungen auf psychoanalytische Konzepte wie umgekehrt der Konzepte auf die Mitteilungsinhalte der Patienten. Streeck schlägt nun die "Explikation von Hintergrundannahmen" als ein Verfahren vor, mit dessen Hilfe gewissermaßen die 'Leerstelle' zwischen dem einfühlenden Verstehen des Analytikers und seinem theoretischen Wissen bloßgelegt wird.

"Hintergrundannahmen" sind demnach die persönlichen therapeutischen, aber auch individuell geprägten Überzeugungen, Ideen und Konzepte des Analytikers. Zur Explikation der "psychotherapeutischen" Hintergrundannahmen sind drei verschiedene Schritte vorgesehen:

  1. Von einer Analysestunde wird ein Verbatim-Protokoll angefertigt.
  2. Dieses Protokoll wird erfahrenen Analytikern mit der Bitte um einen Kommentar zum Konflikt des Patienten, der Intervention des behandelnden Analytikers sowie einem eigenen Interventionsvorschlag vorgelegt.
  3. Die kommentierenden Analytiker erhalten die Kommentare der jeweils anderen zur wechselseitigen Stellungnahme.

Mit Hilfe dieses interpretativen Untersuchungsverfahrens können die "impliziten privaten Theorien klinisch arbeitender Psychoanalytiker" (Sandler 1983) dargestellt werden. Dabei ist besonders interessant, wie auf diese Weise die "Deutungsschemata" der in die Untersuchung einbezogenen Analytiker zur Sprache kommen und welch unterschiedliche Auslegung theoretische Konzepte in der Behandlungspraxis erfahren können.

Im Beitrag von Agnes SPECK wird die Frage behandelt, in welcher Weise die von Streeck unter behandlungstechnischen Gesichtspunkten diskutierten "impliziten Theorien" von Therapeuten im Gespräch mit Patienten interaktiv zum Tragen kommen. Am Beispiel eines Anamnese-Interviews mit einer Patientin nach einem Selbstmordversuch, in dem Informationen über die biografische Entwicklung und die aktuellen Lebensumstände der Patientin explorierend erfragt werden, wird untersucht, wie sich der Therapeut ein 'Bild' im Sinne eines klinischen Bildes über die Patientin macht, wie er Material dafür sammelt und es im Verlauf des Gesprächs der Patientin vermittelt. Diesem Vorgehen entspricht seitens der Patientin eine bestimnte interaktive Darstellung, die schließlich ihr Selbstbild in spezifischer Weise formt und dem Therapeuten gegenüber zum Ausdruck bringt. An denjenigen Gesprächspassagen, in denen sich diese 'Bilder' sprachlich manifestieren - in Form von Identifizierungen, Kategorisierungen, Zuschreibungen, insbesondere aber sogenannten "praktischen Erklärungen" (Scott/Lyman 1976) - werden die konversationellen Mittel beschrieben und analysiert, mit denen die Gesprächsteilnehmer einander sichtbar machen, wie sie zu ihren Bildern überhaupt gekommen sind. Dabei werden ihre interaktive Umgebung und zugleich die konversationellen Verfahren berücksichtigt, mit denen auf diese ‚Bilder' Bezug genommen wird, z.B. die Verfahren, mit denen die Patientin anzeigt, daß sie eine Therapeutenäußerung als richtige oder falsche Zuschreibung interpretiert. Die Betonung des gesprächsorganisatorischen Aspekts bei der Beschreibung explorativer Verfahren erlaubt es, die 'Diagnose' des Therapeuten nicht als eine Art 'Bestandsaufnahme', sondern als Produkt der Interaktion in diesem Anamnesegespräch zu sehen.

Joachim GESSINGER untersucht eine als exploratives oder amnestisches Gespräch aufgefaßte Begegnung zwischen einem Arzt und einer jungen Frau im Jahre 1744, von der ihre Eltern behaupteten, sie sei 'besessen'. Der Vater dieses 'Juden-Mägdgen' hatte vom Landesherrn die Genehmigung erbeten, durch einen Rabbiner den Exorzismus praktizieren zu lassen. Die für das Verständnis des Falles wesentlichen Umstände werden - soweit es der Rahmen des Beitrags zuläßt - dargestellt, zugleich wird auch eine sozialgeschichtliche Einordnung des Krankheitsbildes 'Besessenheit' und der Praktiken ihrer 'Behandlung' versucht. In einem historisch-hermeneutischen Verfahren werden konkurrierende Lesweisen des Textes herausgearbeitet, insbesondere werden die Möglichkeiten archivalischen Materials, über das Verhältnis von Volksglauben und medizinisch-theologischem Fachwissen und nicht zuletzt über den Verlauf von Gesprächen Aufschluß zu geben, ausgeschöpft. Die Aufdeckung der inneren Dynamik des für die weitere Geschichte des Falles wichtigen Gesprächs könnte diese selbst noch aus einem anderen Blickwinkel bedeutsam werden lassen - als frühes Zeugnis staatlich verordneter Zwangspsychiatrisierung zu einer Zeit, als sich die Psychopathologie anschickte, nach körperlichen Ursachen seelischer Erkrankungen zu forschen und im Zuge dieses Säkularisierungsprozesses für eine Weile vergaß, sich die 'Einbildungskraft' des Kranken therapeutisch nutzbar zu machen.

Literatur

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Thomä, H. und Houben, A. (1967): Ober die Validierung psychoanalytischer Theorien durch die Untersuchung von Deutungsaktionen. In: Psyche 21: 664 ? 692

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Wolberg, L. (1983): Kurzzeit-Psychotherapie, Stuttgart, New York

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