Sieht aus wie Stangenware, ist aber Millionen wert: Der Teppich aus Augsburg
Die Geschichte dieser monströsen Preissteigerung nimmt ihren Anfang bei einer Wohnungsauflösung. Für den herbeigerufenen Auktionator Rehm fällt an jenem Tag im Herbst eine ganze Menge ab; er soll schauen, was vom Mobiliar der Wohnung sich noch zu Geld machen lässt, und der Teppich fällt ihm wegen seiner hohen Qualität als einer von vielen Gegenständen auf.
Er stellt den Teppich in zwei Onlinekataloge für Auktionen, aber niemand fragt deswegen bei ihm an. Als er ihn schließlich in seinem eigenem Haus anbietet, sind dann zwar einige internationale Teppichexperten unter den Auktionsgästen - aber auch das ist nicht ungewöhnlich für Rehms Versteigerungen, er hat öfter Kenner bei sich zu Gast. "Einige haben den Perser vor der Auktion genau unter die Lupe genommen", sagt er.
Aber es sind letztlich nicht die Fachleute, die den Preis in die Höhe treiben, sondern zwei Unbekannte. Die liefern sich ein Bietergefecht, das erst beim 30-Fachen des Startgebots ein Ende findet. "Der Markt für Teppichpreise ist am Boden - eine solche Summe ist da schon erstaunlich", sagt Rehm. Aber er ahnt nicht, dass er da gerade einen Schatz versteigert hat. Auch weil die anwesenden Kenner passiv bleiben.