Schlarmann warf Merkel auch bei anderen Fragen mangelnde Initiative vor. "Die Führung ist verbesserungsfähig, und zwar die politische", sagte er. Die Kanzlerin gehe nicht genug auf die Sorgen und Nöte der Menschen ein, auf ihre Angst um ihr Geld, um die Stabilität des Euro.
Der Streit um die Laufzeiten der Atomanlagen belege, dass der Koalitionsvertrag von FDP und Union "zu viele Leerstellen" enthalte. Deshalb müsse man sich nicht wundern, wenn es Streit gebe, sagte Schlarmann. "Das ist ein Problem fehlender Führung".
Zuletzt hatten sich Umweltminister Norbert Röttgen und der baden-württembergische Regierungschef Stefan Mappus (beide CDU) wegen der Laufzeitverlängerung einen heftigen Schlagabtausch geliefert. Mappus forderte indirekt Röttgens Rücktritt, sofern dieser nicht von seinem Plan abrücke, die Länder in die Entscheidung einzubinden.