CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe lehnt Steuererhöhungen ebenfalls strikt ab. "Wir haben uns mit der Schuldenbremse im Grundgesetz selbst zu einem strikten Sparkurs verpflichtet", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Wir sollten uns diese Einsparungen auch zutrauen und nicht überlegen, ob Einnahmeverbesserungen, egal ob durch Pkw-Maut oder Steuererhöhungen, der leichtere Weg sind. Wir wollen und müssen sparen. Steuererhöhungen stehen nicht auf dem Programm."
Skeptisch steht Finanzminister Schäuble auch der Einführung einer im Notfall nur europäischen
Finanztransaktionssteuer gegenüber. Dabei bestehe das Risiko, dass die Umsätze in die USA oder nach Asien abwanderten, sagte er im Deutschlandfunk. Eine solche Abgabe habe nur Sinn, wenn sie weltweit eingeführt werde. "Ob sie global zu vereinbaren ist,
werden wir auf dem Gipfel der G20-Staats- und Regierungschefs im Juni in Kanada sehen. Die Chance dafür ist sehr gering. Dann muss man sich fragen: Macht es Sinn, sie allein in Europa einzuführen?"
Laut "Süddeutscher Zeitung" will die Bundesregierung ihre Ausgaben im kommenden Jahr deutlich stärker kürzen als bislang bekannt. Die Haushaltsperspektiven für 2011 stellten sich etwas günstiger dar als zunächst befürchtet. Einsparungen erschienen deshalb leichter verkraftbar als in den Folgejahren.
Ab 2011 greift die Schuldenbremse
Vom nächsten Jahr an greift die neu im Grundgesetz verankerte Schuldenbremse. Sie schreibt vor, dass das um Konjunktureinflüsse bereinigte Etatdefizit bis 2016 um 60 Mrd. Euro gesenkt werden muss. Bislang war geplant, den Fehlbetrag von 2011 an Jahr für Jahr um jeweils 10 Mrd. Euro zu verringern. Nach "SZ"-Informationen will Kanzlerin Angela Merkel (CDU) aber bereits im kommenden Jahr einen möglichst großen Konsolidierungsschritt machen.