Ein gewöhnliches amerikanisches Mädchen schien da etwas hibbelig vor der First Lady zu sitzen: türkise Bluse, Jeansrock, lange schwarze Haare. Dass die Kleine erkennbar lateinamerikanische Wurzeln hatte, dürfte
Michelle Obama nicht überrascht haben. Schließlich besuchte sie am Mittwoch zusammen mit der Frau des mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón eine US-Grundschule in Maryland, in der mehr als die Hälfte der Kinder eine andere Muttersprache haben als Englisch.
Eigentlich wollten die Präsidentengattinnen mit den Kindern über gesunde Ernährung sprechen. Doch das Mädchen in Türkis interessierte etwas anderes: Ihre Mutter sage, dass US-Präsident Obama "alle ohne Papiere wegschicken will". Daran werde gerade gearbeitet, versuchte Michelle Obama zu beruhigen, "dass die Leute mit den richtigen Papieren hier sein können." Doch die Kleine war nicht zufrieden. "Meine Mutter hat gar keine Papiere", wandte sie ein - gut hörbar für die Journalisten.