Zur Haupt-Navigation der ARD.
Zum Inhalt.

14.06.2010

ARD-Logo

Suche in tagesschau.de

Hauptnavigation
Multimedia
  • VideoLivestream.tagesschau 20:00 Uhr
  • Videotagesschau24.
  • VideoLetzte Sendung.tagesschau 19:15 Uhr
Inhalt
Ausland
Ölpest Vogel
Ölkatastrophe: Ausmaß übertrifft alle Vorstellungen
Golf von Mexiko

Ausmaß der Ölpest übertrifft alle Vorstellungen

Der Vorstand von BP muss zum Rapport ins Weiße Haus. Präsident Obama hat die Manager einbestellt, um mit ihnen über die Bekämpfung der Ölkatastrophe zu sprechen. Deren Ausmaß wird immer größer. Vermutlich strömen täglich bis zu 6,4 Millionen Liter Öl aus dem Bohrloch.

Von Ralph Sina, WDR-Hörfunkstudio Washington

Mehr als sechs Wochen nach der Katastrophe sei ihm noch immer eines völlig unklar, sagte vor dem US-Kongress der Vorsteher von Plaquemines Parish, der von der Ölpest am stärksten betroffenen Gemeinde an der Louisiana-Küste: Wer eigentlich das Sagen habe, BP oder die US-Küstenwache. Aus seiner eigenen Erfahrung könne er nur sagen: Er habe bisher mehr Zeit damit verbracht , sich mit den Offiziellen von BP oder der US-Küstenwache herumzuschlagen als das Öl zu bekämpfen.

Orange Beach (Foto: AP) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Reinigungsarbeiten in Orange Beach, Alabama ]
Die Zahlen über die austretende Ölmenge werden ständig apokalyptischer. Ein Team des staatlichen geologischen Aufsichtsamtes schätzt nach der Computer-Auswertung aktueller Video- und Schallaufnahmen, dass pro Tag  bis zu 40.000 Barrel aus dem Bohrloch schießen - mehr als doppelt soviel wie bisher von der Regierung angegeben. 

Wahrscheinlich ist die Menge noch größer, da BP mittlerweile die Steigleitung aufgeschnitten hat, um darauf eine Abfangkappe zu platzieren. Doch trotz der Auffang- und Absaugbemühungen strömen nach den neuesten staatlichen Schätzungen weiterhin alle 24 Stunden bis zu 25.000 Barrel ins Meer. Das wäre innerhalb von nur acht Tagen der gesamte Inhalt des 1989 verunglückten  Öltankers Exxon Valdez.

Fischer warten auf Geld

BP plane Anfang nächster Woche ein modifiziertes Verfahren, um mehr Öl abzusaugen, berichten US-Medien. Und auch die nachweislich direkt betroffenen Fischer, von denen viele bisher keinen Dollar gesehen haben, sollen laut BP endlich etwas Geld bekommen. 

Ölverschmutzter Strand auf Grand Isle (Foto: AP) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Öl, wohin man sieht, und es kommen im Golf von Mexiko täglich Millionen Liter dazu. ]

Statt den Aktionären Milliarden an Dividenden auszuzahlen solle BP mit dem Geld lieber Fischer vor der Existenzvernichtung retten, forderte die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Palosi.

Selbst die Ehefrauen der auf der explodierten Bohrinsel Deepwater Horizon getöteten Arbeiter haben von dem Mineralölkonzern bisher nach eigener Aussage keinen Cent gesehen. Nein, BP kümmere sich nicht um sie und ihre Kinder, obwohl ihre Männer teilweise 15 Jahre auf Bohrinseln für den Konzern gearbeitet hätten, berichten die Ehefrauen der Getöteten im Fernsehsender CNN, und auch für die Zukunft gebe es von BP keine Zusagen. 

Multimedia-Chronik:

Ölkatastrophe
Weitere Meldungen Ölpest im Golf von Mexiko Wie konnte es zu der Umweltkatastrophe kommen? Eine multimediale Chronik von tagesschau.de. [flash]

Obama spricht mit Betroffenen

Er werde die Opfer nicht vergessen betonte US-Präsident Barack Obama nach einem Treffen mit den Angehörigen im Weißen Haus. Einige von ihnen nahmen Obama anschließend gegen seine Kritiker in Schutz, die im mangelndes Engagement vorwerfen. "Aufgabe des US-Präsidenten ist es nicht, Strände zu säubern. Oder, wie es einige Kritiker von ihm erwarten, Pelikane vom Öl zu befreien", betonte Keith Jones, der Vater eines getöteten Deepwater-Horizon-Arbeiters. Vielmehr sei es für die Menschen in Louisiana wichtig, die grundsätzliche Unterstützung des US-Präsidenten auf ihrer Seite zu haben.

Stand: 11.06.2010 11:54 Uhr
 

© tagesschau.de

tagesschau.de ist für den Inhalt externer Links nicht verantwortlich.

Die Landesrundfunkanstalten der ARD: BR, HR, MDR, NDR, Radio Bremen, RBB, SR, SWR, WDR,
Weitere Einrichtungen und Kooperationen: ARD Digital, ARTE, PHOENIX, 3sat, KI.KA, DLF/ DKultur, DW