28.06.2010, 15:49
Der Fußball-Sommer im Miniaturformat
Fabian Moritz kann kaum konzentriert arbeiten. Ständig klingelt das Telefon. Wann er das Video über das WM-Fußballspiel Deutschland gegen England endlich fertig hätte, will eine Zeitung wissen. Aber nicht nur die, auch andere Medien warten auf das neue Video - sogar in England.Der 19-Jährige stellt die Tore der WM-Spiele mit Lego-Figuren nach. Seine Animationsfilme sind im Internet mittlerweile Kult. Was vor drei Jahren als Hobby begann, entwickelt sich für Moritz während der Fußball-WM zu einem Vollzeit-Job.
Rund 600 Plätze fasst das Lego-Stadion, dass in einer Abstellkammer in Moritz' Elternhaus in der Nähe von Hannover steht. Dort, auf etwa vier Quadratmetern, fotografiert er mit Hilfe von zwei Digitalkameras und einem Baustrahler die WM-Tore der Lego-Elf. Anschließend vertont er sie mit dem Original-Kommentar der Spiele.
Schrittweise stellt er die Läufe der Spieler nach - auf eine Sekunde Film kommen vier Bilder. «Wenn es in die Fankurve geht und die jubelnden Zuschauer zu sehen sind, kann es bis zu 20 Minuten dauern, bis ich ein Foto gestellt habe», erzählt der Fußball-Fan aus Laatzen. «Denn dann müssen alle Männchen, die vorher saßen, aufstehen und die Arme hochreißen.»
Helfen lässt Moritz sich nur beim Ausschneiden der Flaggen oder Trikots, die er für jedes Spiel neu auf die Männchen klebt. Zu routiniert sind inzwischen seine Arbeitsabläufe, zu genau die Vorstellungen vom Bild.
Das erste Video entstand 2007, als Moritz Lieblingsverein Hannover 96 ein Spiel gegen den großen Fußballclub Real Madrid gewann. Seitdem hat ihm der niedersächsische Verein 150 zusätzliche Männchen gesponsert und das Stadion ist gewachsen. Zwar ist die Fankurve hier eckig und die Spieler verlieren auch im Streit mit dem Schiedsrichter ihr Dauergrinsen nicht. Doch gerade diese Kleinigkeiten machen die Animationsfilme so lustig.
Moritz hat nur fünf Stunden geschlafen, als er am Morgen am 4:1-Sieg der Deutschen gegen die Engländer weiterarbeitet. «Trotzdem macht es immer noch Spaß, ich kann meine ganze Fußball-Verrücktheit in die Filme einfließen lassen», sagt er. Freunde und Familie unterstützen ihn und freuen sich, dass er nun zur Fußball-WM so viel Rückmeldung auf seine Filme bekommt.
Geld verdient der 19-Jährige mit dem, was er macht, noch nicht. Aber in der Filmproduktion kennt er sich inzwischen schon ganz gut aus. «Ich würde gerne eine Ausbildung zum Mediengestalter machen, und wenn mir das hier die ein oder andere Tür öffnet, wäre das natürlich prima», erzählt Moritz. Nach der WM will er allerdings erst einmal Urlaub machen.
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28.06.2010
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