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  30.06.2010, 11:15  

Maradonas Tränen - Brehmes Elfer - Lehmanns Zettel

Schon einmal vergoss Diego Maradona nach einer Niederlage gegen Deutschland bittere Tränen - 20 Jahre nach der WM-Final-Niederlage von Rom sinnt er als Trainer auf Revanche.
Franz Beckenbauer steht 1990 nach dem 1:0 gegen Argentinien in Rom ...   Franz Beckenbauer steht 1990 nach dem 1:0 gegen Argentinien in Rom auf dem Spielfeld.
Fünf glorreiche WM-Partien gab es zwischen den beiden Fußball-Großmächten, dreimal verließ die deutsche Elf den Rasen als Sieger. Maradonas Tränen, Andy Brehmes Elfer ins Glück und Jens Lehmanns legendärer Zettel - das Duell schrieb große Geschichten. Von den bislang insgesamt 18 Partien gewann Deutschland vor dem WM-Viertelfinale in Kapstadt fünf, Argentinien acht.
Unvergessen bleiben die Bilder, als Teamchef Franz Beckenbauer am 8. Juli 1990 nach dem 1:0-Finaltriumph abseits des großen Jubels einsam über den Rasen des Olympiastadions in Rom schritt, Maradona dagegen seinen Tränen freien Lauf ließ. «Ich habe geweint, ohne mich zu schämen», erinnert sich der Ausnahme-Kicker mit der «Hand Gottes». Maradona deutete sogar an, dass der Spielausgang nicht mit rechten Dingen zustande gekommen sei: «Hier war die schwarze Hand im Spiel.»
In der 85. Minute war Rudi Völler in den Zweikampf mit Roberto Sensini gestartet. Völler fiel, Schiedsrichter Codesal Mendez pfiff. Hochkonzentriert lief Brehme an, verwandelte den Elfmeter mit dem rechten Fuß ins linke Eck. Argentinien kassierte nicht nur dieses Tor, sondern auch noch zweimal Rot.
Das wohl fairste Duell war das erste Finale am 29. Juni 1986. «Toni halt den Ball - nein», rief ZDF-Reporter Rolf Kramer live im TV. Harald «Toni» Schumacher konnte Jorge Burruchaga nicht stoppen, auch der wie ein Büffel hinterherdonnernde Hans-Peter Briegel kam zu spät: 3:2. Maradona, der überragende Spieler der WM, hatte sich vor dem entscheidenden Pass auf Burruchaga von Kettenhund Matthäus lösen können und so «seinen» WM-Triumph vor 117 000 Zuschauern in der Höhe Mexiko Citys besiegelt. Das DFB-Team hatte durch Treffer von Karl-Heinz Rummenigge (74.) und Völler (82.) ein 0:2 durch Jose Luis Brown (23.) und Jorge Valdano (55.) ausgeglichen. «Ich habe gehalten wie der letzte Arsch», kommentierte Schumacher.
Das drittgrößte Spiel war das Viertelfinale 2006. Nach 120 packenden Minuten stand es 1:1. Maradona war im Hotel geblieben, weil Freunde von ihm nicht in das mit 72 000 Zuschauern ausverkaufte Berliner Olympiastadion durften. Das 0:1 von Roberto Ayala (49.) glich Miroslav Kloses per Kopf aus (80.). Vor dem Elferschießen wünschte ausgerechnet Oliver Kahn dem großen Rivalen Lehmann Glück.
Von Bundestorwarttrainer Andreas Köpke erhielt Lehmann den berühmten Spickzettel, bewies Nerven wie Drahtseile und hielt die Schüsse von Ayala und Esteban Cambiasso. Für Deutschland trafen Neuville, Ballack, Podolski und Borowski sicher: 4:2 gewonnen.
«Ich denke, das wird von mir erwartet. Als deutscher Torwart sollte man ein Elfmeterschießen gewinnen», meinte Lehmann cool. Auf dem Platz wurde es noch heißer, bei den «Gauchos» entlud sich der Frust. Per Mertesacker erhielt von Leandro Cufre einen Kung-Fu-Tritt in den Unterleib, Schiedsrichter Lubos Michel zeigte dem Treter «Rot». Maxi Rodriguez attackierte Schweinsteiger, Torsten Frings wurde nachträglich aufgrund von TV-Bildern wegen eines Faustschlags gegen Julio Cruz für das Halbfinale gegen Italien gesperrt.
Von hässlichen Fouls war das zweite WM-Duell am 16. Juli 1966 in England geprägt. Noch härter als die Akteure beim 0:0 in Birmingham ging Argentiniens Fußball-Legende Alfredo di Stefano nach dem Spiel zur Sache. Man habe gegen ein «durch zwei Weltkriege verrohtes» Volk gespielt, tönte der Alt-Star. Beim munteren Getrete stoppte der deutschstämmige Jose Rafael Albrecht in der 64. Minute brutal den Sturmlauf des Kölners Wolfgang Weber. Auf Geheiß des schwachen jugoslawischen Schiedsrichters Zecevic musste der «Gaucho» den Platz verlassen, wofür er sich aber gut vier Minuten Zeit ließ. Danach wurden Rote und Gelbe Karten eingeführt.
Schon am 8. Juni 1958 in Malmö war es beinhart zur Sache gegangen. Beim ersten Länderspiel gegen die Südamerikaner feierte der 21 Jahre alte Hamburger Uwe Seeler sein WM-Debüt und brachte Sepp Herbergers Mannschaft mit 2:1 in Führung. Doch für den Sieg sorgte letztlich der «Boss». 1954-Weltmeister Helmut Rahn glich nicht nur die frühe argentinische Führung durch Omar Corbatta aus. Rahn sorgte mit seinem zweiten Tor auch für den 3:1-Endstand. «Wir sind an keinen so gewalttätigen Fußball gewöhnt», urteilte damals Argentiniens Coach Guillermo Stábile recht einseitig.
  • 30.06.2010
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