30.06.2010, 12:56
Trotz WM-Aus: Japan stolz auf seine «Samurai»
Schulterklopfen vom Premierminister, Feiern in der Heimat - nur Trainer Takeshi Okada übte nach der verpassten historischen WM-Chance für Japan die nötige Selbstkritik. «Ich habe nicht genug geleistet und habe jetzt hier eigentlich nichts mehr zu tun», sagte Okada.Der Trainer deutete damit wohl seinen Rücktritt an. Seinen unglücklich mit 3:5 im Elfmeterschießen gegen Paraguay ausgeschiedenen «Blue Samurai» machte er «keinerlei Vorwürfe» und nahm wie zuvor schon Italiens Trainer Marcello Lippi nach dem WM-Aus des Titelverteidigers alle Schuld auf sich: «Ihr ward wunderbar und könnt stolz darauf sein, was ihr für Japan und ganz Asien geleistet habt.»
Den ersten Einzug in ein WM-Viertelfinale hatten sie knapp verpasst, aber auch so in ihrer Heimat Werbung für den Fußball gemacht. «Die Spieler und Trainer haben zusammengestanden und der Welt das Potenzial des japanischen Fußballs gezeigt», lobte Japans Premierminister Naoto Kan und «gratulierte dem Team von ganzem Herzen für seine Leistung». Tausende Fans feierten ihre Mannschaft bei WM-Partys in Tokio trotz der Niederlage überschwänglich als «beste japanische Nationalelf aller Zeiten».
Auch Japans Presse war voll des Lobes: «Sie haben durch ihre Spiele dem Namen 'Samurai Blue' alle Ehre gemacht», schrieb «Yomiuri Shimbun» am Mittwoch. Es sei «bewundernswert», wie sich das Team nach den vier Niederlagen in den WM-Testspielen dann im Turnier am Kap gefangen habe. Mit einem 1:0-Sieg gegen Kamerun, einer 0:1-Niederlage gegen die starken Niederländer und einem entscheidenden 3:1-Erfolg gegen Dänemark waren die «Samurai» erstmals außerhalb Japans in ein WM-Achtelfinale eingezogen.
«Wir haben eine gute WM gespielt», zog auch der Wolfsburger Mittelfeldspieler Makoto Hasebe ein positives Fazit. Seine und auch die südkoreanische Mannschaft hätten die Qualitäten des asiatischen Fußballs am Kap gezeigt. «Und in Zukunft wird da noch mehr kommen», versprach der Kapitän der Japaner, der sich nach Atsuto Uchida (Schalke) und Shinji Kagawa (Dortmund) noch mehr Landsleute in der Bundesliga wünscht.
Gegen Paraguay habe sein Team zwar wieder stark verteidigt, aber nicht genug Druck gemacht und zu viele Chancen vergeben, räumte der 26-jährige Hasebe ein. Auch Trainer Okada war selbstkritisch. «Ich hätte offensiver spielen lassen müssen», meinte der 53-jährige, der die Japaner auch schon bei der WM 1998 in Frankreich betreut hatte. So ging die von beiden Seiten mit vollem Einsatz, aber ohne spielerische Brillanz geführte Partie in Pretoria nach 120 torlosen Minuten ins Elfmeterschießen. «Und da hatten wir einfach kein Glück», meinte Hasebe.
Yuichi Komano scheiterte an der Querlatte, während alle anderen Elfmeterschützen sicher trafen. Zwei Stunden später schlich der immer noch untröstliche Abwehrspieler von Jubilo Iwata mit leerem Blick und hängenden Schultern im Loftus-Versfeld-Stadion zum Mannschaftsbus. Aber man habe nicht nur ihn, sondern alle trösten müssen, sagte Hasebe.
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30.06.2010
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