Weblog

Holger Schmale

12.10.2009, 09:33 Uhr

Wer grün wählt...

Die Grünen im Saarland haben sich für Jamaika entschieden, und die Verschwörungstheorien sprießen. Oskar Lafontaine habe seine Rückkehrabsicht nach Saarbrücken am Freitag extra als Überraschungscoup inszeniert, um das Projekt noch zu Fall zu bringen, lautet eine. Wer’s glaubt... Sehr wahrscheinlich ist hingegen, dass die Grünen ihre Partnerwahl teuer werden bezahlen müssen. Schon bei der Wahl in NRW im Mai. Im Saarland haben sie die Ablösung des CDU-Ministerpräsidenten Müller als wichtigstes Wahlziel dargestellt, deshalb haben viele sie gewählt. Nun sichern sie Müller die Macht. Wer soll noch glauben, dass sie in NRW für die Ablösung von Jürgen Rüttgers stimmen, wenn der ihnen nur genügend Posten anbietet? Wer grün wählt, wird schwarz, hat die Linke im Saarland plakatiert. Nicht schön, aber wahr, wie sich nun zeigt.

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27.09.2009, 23:17 Uhr

Die 28-Prozent-Partei

Nun ist es passiert. Hat auch mein Blog nichts dran geändert, na so was. Schwarz-Geld, pardon: Schwarz-Gelb wird das Land regiert, von einer überraschend deutlichen Mehrheit gewählt. Mehr als ein Viertel der Deutschen hat aber gar nicht gewählt. Das scheint mir ein viel größeres Problem zu sein. Davon, und mit denen, den Nichtwählern, redet aber niemand. Die Parteien protzen (oder leiden, wenn sie Sozis sind) mit ihren Ergebnissen, als gäbe es die 28-Prozent-Partei des stillen Protestes, der Desillusion, des Desinteresses an unserer Demokratie gar nicht. Sie würde im neuen Bundestag übrigens die zweitgrößte Fraktion stellen. Ein großes Thema, das auch in all den geschwätzigen TV-Runden nur beschwiegen wird. Erst recht von dem Dampfredner Westerwelle, der doch so gern "unser Volk" im Munde führt.

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Stadtplanung

16.06.2010, 16:08 Uhr

Was soll aus Tempelhof werden?

Die einen planen eine Savannenlandschaft, andere ein Wiesenmeer oder einen Aussichtshügel. Sechs Entwürfe sind beim Wettbewerb für die Gestaltung der geplanten Parklandschaft auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhofer Feld in die engere Wahl gekommen. Wir stellen sie vor - und laden Sie dazu ein, mit uns über die Ideen zu diskutieren.

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WM 2010

17.06.2010, 08:00 Uhr

Schlachtenbummel: Sei Teil der Aufregung

Sabine Vogel Wir haben eine gute Ausrede, den Mülltonnendiebstahl nicht bei der Polizei anzuzeigen. Denn heute ist ein Nationalfeiertag. Am 16. Juni 1976 begann der Schüleraufstand von Soweto. Ausgelöst durch die Einführung der verhassten Burensprache Afrikaans als Pflichtfach. Trotzdem der Protest mit tausenden toten Jugendlichen blutig niedergeschlagen wurde, gilt er als der Anfang vom Ende der Apartheid. Unter dem Motto "Sei Teil der Geschichte. Sei Teil der Aufregung!" findet ein ganztägiges Festprogramm mit Ansprachen, Gebeten, Gesängen und einer Denkmalsenthüllung statt. Der interessanteste Teil beginnt um sechs Uhr früh mit einer Reinigungszeremonie in der Vilakazi-Straße in Soweto.

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16.06.2010, 17:45 Uhr

Erlaubt Ihr Chef am Freitag WM-Gucken?

Spätestens am Freitag stellt sich vielen Fußballfans eine wichtige Frage. Wenn das deutsche Team in Südafrika auf den Rasen läuft, die Arbeit in Büro oder Betrieb aber noch nicht zu Ende ist - ist dann der Fernseher erlaubt? Oder stellt der Chef gar, wie bei der Berliner Zeitung, eine Landwand für alle auf? Uns interessiert: Wie läuft das bei Ihnen? Wir sind gespannt, wie groß die Fußball-Begeisterung im Management ist.

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Abini Zöllner

03.06.2010, 18:05 Uhr

Der größte anzunehmende Unfall

Lena Meyer-Landrut, Horst Köhler und Henning Mankell – sie waren die Themen der letzten sechs Tage. Eine Nachricht dagegen ist das Thema der letzten sechs Wochen: das Bohrloch am Meeresboden im Golf von Mexiko.

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28.05.2010, 16:25 Uhr

Beten für eine Antwort

Im Oktober vergangenen Jahres kämpfte der 16-jährige Yunus M. vor dem Berliner Verwaltungsgericht um das Recht, zu beten – in der Pause, in einem leeren Klassenzimmer. Er bekam Recht. Vorübergehend jedenfalls. Das einzige, was an diesem Fall auf Dauer bleibt ist ein Gewissenskonflikt. Genauer: Ein gewisser Konflikt

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Frank Herold

22.01.2009, 13:13 Uhr

In memoriam

Es ist außergewöhnlich, dass ein Journalist um Worte ringt. "Ich will nicht noch einen fünften Kollegen betrauern müssen", sagt Dmitri Muratow, der Chefredakteur der Nowaja Gaseta. Vor zwei Tagen ist seine Mitarbeiterin Anastassija Baburowa - gemeinsam mit dem Menschenrechtsanwalt Stanislaw Markelow - auf offener Straße im Zentrum Moskaus einem Doppelmord zum Opfer gefallen.

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19.01.2009, 14:07 Uhr

Nürnberg - Vietnam - Guantanamo

Im Jahre 1970, der Vietnamkrieg war schon geraume Zeit im Gange, setzte sich der ehemalige Nürnberg-Ankläger Telford Taylor hin und schrieb ein bitteres Buch. Er nannte es "Nürnberg und Vietnam. Eine amerikanische Tragödie". Der Jurist untersucht darin, was passieren würde, wenn man die Grundsätze des Prozesses gegen die Nazi-Kriegsverbrecher auf die Kriegführung der USA in Vietnam anwenden würde. Taylor tut dies nüchtern, ohne jegliche Polemik, ohne politisches Kalkül.

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