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  09.06.2010, 21:25    

Schuldenkrise: Bernanke verteilt gute Noten an Europa

Wegen der europäischen Schuldenkrise liegen die Nerven der Investoren blank. US-Notenbankchef Bernanke ist dennoch zuversichtlich. Europa habe alles im Griff. Notfalls würde die Fed alle Hebel in Bewegung setzen - und die Wirtschaft retten.
US-Notenbankchef Ben Bernanke  hält die Auswirkungen der europäischen Schuldenkrise auf die US-Wirtschaft für "begrenzt": "Die Aktionen der führenden europäischen Politiker stellen ein starkes Bekenntnis zur Lösung der bestehenden Spannungen dar. Sie werden das Vertrauen des Marktes stärken. Sofern sich die Märkte weiter stabilisieren, wird der Effekt der Schuldenkrise auf die Vereinigten Staaten wohl begrenzt sein", sagte Bernanke am Mittwoch vor dem Repräsentantenhaus.
Der Fed-Chef kündigte an, wachsam zu sein. Das Währungstauschabkommen mit der Europäischen Zentralbank (EZB) sei dazu ein wichtiges Signal, sagte Bernanke: "Unsere internationale Kooperation sendet darüber hinaus die unmissverständliche Botschaft an den Markt, dass wir alles unternehmen werden, um Stabilität und wirtschaftliche Erholung zu gewährleisten."
Das Devisenabkommen mit der EZB war ursprünglich im Dezember 2007 eingerichtet worden. Im Zuge der europäischen Schuldenkrise wurde es erneuert, um die Banken des alten Kontinents mit Dollar zu versorgen. Bis jetzt werde das Programm nur in geringem Umfang genutzt, sagte Bernanke. Es sei weit entfernt von den Hochzeiten nach der Pleite der Investmentbank Lehman Brothers.
"Trotzdem ist es eine wichtige Versicherung für die Bankenrefinanzierung in Dollar", sagte Bernanke. Analysten gehen davon aus, dass das Währungstausch-Fenster künftig stärker nachfragt wird. Der Grund: Die Banken misstrauen sich und bunkern das Geld lieber bei der EZB. Zuletzt parkten sie über Nacht mehr als 364 Mrd. Euro. Nach einem steilen Anstieg im Mai liegt die Londoner Interbankenrate für dreimonatige Dollar-Kredite bei knapp unter 0,54 Prozent. Am Donnerstag betrug sie 0,53656 Prozent.
Bereits zuvor hatte sich Bernanke diese Woche zuversichtlich über ein weiteres Anziehen der US-Konjunktur geäußert. Er sei optimistisch, dass es nicht zu einer sogenannten Double-Dip-Rezession kommen werden, bei der auf einen kurzen Aufschwung ein weiterer Konjunktureinbruch folgt, hatte Bernanke gesagt. Diese Einschätzung bestätigte auch der Konjunkturbericht Beige Book der Notenbank Fed, der am Abend veröffentlicht wurde.
Die USA erholen sich von der schwersten Rezession seit Jahrzehnten. Allerdings vollzieht sich der Aufschwung trotz einer ultralockeren Geldpolitik und Hilfen der Regierung moderat. Im ersten Quartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt "nur" um 3,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im Mai bei 9,7 Prozent. Die Privatwirtschaft schuf 41.000 Stellen. Das waren deutlich weniger als erhofft.
US-Notenbankchef Ben Bernanke vertraut auf den Aufschwung   US-Notenbankchef Ben Bernanke vertraut auf den Aufschwung
Bernanke gab keinen Hinweis auf einen Schwenk in der Geldpolitik. Momentan hält die Fed den Leitzins auf dem historischen Tief von 0 bis 0,25 Prozent. Die offizielle Formulierung lautet, dass der Refinanzierungssatz "für längere Zeit" auf diesem Niveau verharren werde. Innerhalb der Notenbank regt sich dagegen zunehmend Widerstand. Thomas Hoenig, Präsident der Distriktnotenbank Kansas City, stimmte gegen den Zinsentscheid und spricht sich dafür aus, den Leitzins im Sommer auf 1,0 Prozent zu erhöhen.
Bislang drosselt die US-Notenbank nur die Liquiditätszufuhr an die Banken. Sie erhöhte den Diskontsatz - über das Diskontfenster erhalten die Geschäftsbanken Kredite - und stoppte den Ankauf von Staatsanleihen sowie hypothekenbesicherten Wertpapieren. Außerdem testet sie ihr Einlagenprogramm ("Term deposits"). Dabei bietet sie den Geschäftsbanken die Möglichkeit, Bargeld bei ihr anzulegen. So sollen dem System flüssige Mittel entzogen werden.
  • 09.06.2010
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