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Insider-Skandal: Triumph-Adler verliert Chef
Vor einigen Wochen gab es eine Razzia, nun folgt ein Rücktritt. Mitten in der Affäre um mögliche Insidergeschäfte gibt der Chef des Bürodienstleisters seinen Posten auf. Offiziell aus gesundheitlichen Gründen.Der Vorstandssprecher des wegen des Verdachts auf Insiderhandel ins Zwielicht geratenen Bürodienstleisters Triumph-Adler (TA) legt sein Amt nieder. Robert Feldmeier werde mit Wirkung zum 1. September seinen Posten abgeben, teilte TA am Dienstag in Nürnberg mit.
Die Entscheidung des 52-Jährigen habe gesundheitliche Gründe. Der Aufsichtsrat berief Feldmeier mit sofortiger Wirkung als Vorstand der Gesellschaft und dessen Sprecher ab.
Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth ermittelt derzeit gegen elf Beschuldigte wegen des Verdachts auf Insiderhandel - es soll sich dabei um Mitarbeiter oder ehemalige Beschäftigte von TA oder von verbundenen Firmen handeln.
Ende Juni hatte es eine Razzia gegeben. Dabei hatte die Staatsanwaltschaft Nürnberg Objekte des Bürotechnikunternehmens durchsucht. Nach FTD-Informationen wurden bundesweit zehn Wohn- und Geschäftsräume unter die Lupe genommen. Zu den Beschuldigten gehörten auch Feldmeier sowie dessen Ehefrau. Offiziell bestätigt wurde das vom Unternehmen damals nicht.
Zu Feldmeiers jetzigem Rücktritt sagte ein Unternehmenssprecher, mit den Ermittlungen habe dieser nichts zu tun.
Feldmeier war 2001 in den TA-Vorstand berufen worden, seit 2005 ist er Vorstandssprecher. Nach dem Rücktritt will der Konzern - TA gehört zum japanischen Unternehmen Kyocera Mita - nun das Gremium umbauen.
Der bisherige Präsident von Kyocera Mita Europa, Takashi Kuki, soll Feldmeiers Posten übernehmen. Kuki sitzt bei TA seit 2005 im Aufsichtsrat. Weitere Einzelheiten sollen später bekanntgegeben werden. TA handelt hauptsächlich mit Druck- und Kopiersystemen. Kunden sind meist große Unternehmen und Behörden. Kyocera hatte TA im Herbst 2008 übernommen.
Die Staatsanwaltschaft geht dem Verdacht nach, ob dabei die Beschuldigten ihr Insiderwissen im Zusammenhang mit der Übernahme in finanzielle Vorteile verwandelt haben. Womöglich haben sie sich in Erwartung steigender Kurse rechtzeitig mit Aktien von Triumph-Adler eingedeckt.
Tatsächlich sei danach der Aktienkurs des übernommenen Bürodienstleisters deutlich in die Höhe gegangen.
Anfang Mai war zudem bekanntgeworden, dass beim Ergebnis der in Bonn ansässigen Tochter TA Triumph-Adler Corporate Consulting GmbH die Zahlen geschönt worden sind. TA musste deshalb die Konzernzahlen korrigieren, da die Ergebnisse seit 2007 um zusammengerechnet etwa 3 Mio. Euro zu gut ausgewiesen worden waren.
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20.07.2010
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