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Animationsfilme: Disney schlachtet Altbewährtes aus
Der Unterhaltungskonzern profitiert von der Fortsetzung eines Kassenschlagers: "Toy Story 3" entwickelt sich zum erfolgreichsten Animationsfilm von Walt Disney.Nach nur einem Monat in den Kinos hat der Film bereits 630,2 Mio. Dollar eingenommen, dabei ist er erst in etwa der Hälfte des Weltmarkts angelaufen. Auf den wichtigsten Märkten Europas hatte Disney den Kinostart so verschoben, dass er nicht mit der Fußballweltmeisterschaft kollidierte. Seit Montag läuft er in Großbritannien. Spanien und Skandinavien ziehen in den kommenden Wochen nach. In Deutschland ist der Film ab dem 29. Juli zu sehen. Bei seinem Start in Frankreich stellte "Toy Story 3" einen nationalen Einspielrekord für Disney-Animationsfilme auf.
Die Zahlen untermauern Disneys Strategie, sich im Filmgeschäft zunehmend auf bereits etablierte Marken und Figuren zu konzentrieren. Im Frühjahr hatte der neue Chef der Kinosparte, Rich Ross, seinen Geschäftsbereich neu geordnet und einen Strategiewechsel durchgesetzt. Statt teure Flops wie zuletzt "Eine Weihnachtsgeschichte" zu produzieren, sollen die Studios vorrangig auf bereits bekannte Erfolge aufbauen. So will der Filmkonzern das Risiko von Misserfolgen verringern - und das Merchandising vorantreiben.
Als Chef des Kabelsenders Disney Channel hatte Ross dieses Konzept bereits vorgelebt: Erfolgsformate wie "Hannah Montana", "High School Musical" oder "Camp Rock" hatte er zu Vermarktungsmaschinen mit TV-Serien, Kinofilmen, DVDs, Musik-CDs, Konzerttourneen und Fanartikeln ausgebaut. Ähnlich agiert der Disney-Konzern auch bei seinen Animationsfilmen.
Der Erfolg von "Toy Story" ist im Grunde eine Überraschung: der erste Teil der Serie lief schon 1995. Kinder, die ihn damals gesehen haben, sind also mittlerweile längst erwachsen. "Toy Story" sei eine echte Marke, sagte Disney-Chef Bob Iger. Geschichte und Hauptdarsteller könnten konzernweit genutzt werden, sei es in den Themenparks des Unternehmens, im Verlagsbereich oder bei anderen Konsumprodukten.
Setzen sich die bisherigen Trends fort, wird "Toy Story 3" erfolgreicher sein als "Findet Nemo", der 2003 weltweit 868 Mio. Dollar einspielte. Der bislang erfolgreichste Animationsfilm überhaupt ist "Shrek 2" aus den konkurrierenden Dreamworks-Studios. Er spielte weltweit rund 920 Mio. Dollar ein. Zum Vergleich: Der 3-D-Streifen "Avatar" aus den 20th Century Fox-Studios, der erfolgreichste Film aller Zeiten, spielte rund 2,7 Mrd. Dollar ein.
"Wir können nicht jedes Mal versuchen, aus einem Film eine Marke zu machen. Vielmehr müssen wir uns bemühen, wirklich gute Filme zu machen", sagte Iger. "Aber wenn wir einen guten Film haben, der das Potenzial besitzt, zur Marke zu werden, dann ist das richtig gut für uns. Wir haben den Konzern so ausgelegt, dass er aus dieser Dynamik Kapital schlagen kann."
Als vor 15 Jahren der erste "Toy Story"-Film erschien, wurde die Spielzeugfigur Buzz Lightyear, einer der Hauptdarsteller des Films, zum Weihnachtsgeschenk der Saison. Die Figuren aus dem dritten Teil beflügeln erneut die Gewinne von Disneys Konsumsparte und der Lizenznehmer des Trickfilmkonzerns. Der Spielzeughersteller Mattel etwa hat im abgelaufenen Quartal dank seiner Beteiligung an den "Toy Story"-Figuren den Gewinn verdoppelt.
"Die Chancen, diesen Film in Produkte zu übertragen, mit denen die Menschen spielen und die sie besitzen wollen, ist außergewöhnlich groß", sagte Iger. Er schloss nicht aus, dass es einen vierten Teil der Reihe geben wird. Die Entscheidung darüber hänge jedoch von der Qualität der Geschichte ab und nicht von wirtschaftlichen Faktoren, betonte Disney-Chef Iger.
Produziert wurden die "Toy Story"-Filme von Pixar, dem Animationsstudio, das Disney 2006 für 7,4 Mrd. Dollar gekauft hatte. Pixar-Filme haben in der Vergangenheit besser abgeschnitten als die von Disney selbst entwickelten Animationsfilme. Aktuell bereitet Pixar zwei weitere Fortsetzungen vor. Eine davon ist "Cars 2" - und soll im Sommer 2011 in die Kinos kommen.
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19.07.2010
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