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  19.07.2010, 14:59    

Expresspapiere: Schnäppchen aus zweiter Hand

Bei neuen Anlageprodukten zahlt man oft für Werbung und Beratung mit. Bei den Zertifikaten, die bereits seit einigen Monaten an der Börse gelistet sind, entfallen diese Zusatzkosten. Daraus ergeben sich zahlreiche interessante Anlagechancen – vor allem bei Expressstrukturen. von Matthias Schmitt
Legt ein Emittent ein neues Produkt zur Zeichnung auf, wird dieses oft mit viel Tamtam unters Volk gebracht: In Zeitungsanzeigen und auf Plakaten wirbt die Bank für das neue Anlageprodukt. Dann verschwindet das Produkt aus dem Rampenlicht und die Umsätze sind oft gering, da die Investoren das Zertifikat zum großen Teil bis zur Fälligkeit halten.
In dem Gros der ausstehenden, auch als "gebrauchte Zertifikate" bezeichneten Papiere finden sich aber oft interessante Anlagechancen. Die Konditionen sind dabei häufig besser als bei neu aufgelegten Papieren.
Ein Beispiel: Die HypoVereinsbank  hat im Februar ein Expresszertifikat auf den Euro Stoxx 50 aufgelegt. Der Ausgabepreis betrug damals 101,50 Euro inklusive 1,5 Prozent Ausgabeaufschlag. Bei Emission des Zertifikats lag der Euro Stoxx 50 bei 2664,19 Punkten. Heute notiert der Index fast vier Prozent über seinem damaligen Niveau. Damit ist eine Rückzahlung zu 110 Euro am ersten Bewertungstag (3. Februar 2011) wahrscheinlicher geworden. Von den verbesserten Rückzahlungschancen hat der Kurs des Zertifikats bisher aber nicht profitiert: Aktuell können Investoren das Papier für 98,47 Euro und damit knapp drei Prozent unter dem Emissionspreis kaufen.
Im Sekundärmarkt fallen keiner Beratungskosten an Der Grund für diese Entwicklung liegt in der Vertriebsstruktur: "Bei Produkten, die über einen Berater platziert werden, fallen Vertriebskosten an", so Holger Bosse, Zertifikate-experte bei der Deutschen Bank . "Im späteren Handel im Sekundärmarkt sind diese Kosten nicht vorhanden."
Für Investoren, die selbst aktiv nach interessanten Produkten suchen, ergeben sich oftmals interessante Chancen. Das gilt auch für Produkte, bei denen sich der Basiswert bereits deutlich von den Rückzahlungsschwellen entfernt hat, wie beispielsweise bei einem Expresszertifikat auf den Euro Stoxx 50, das im Januar 2008 von der Deutschen Bank aufgelegt worden ist. Die Tilgungsschwelle wurde seinerzeit mit 4295,23 Indexpunkten fixiert. Heute liegt der europäische Blue-Chip-Index knapp 36 Prozent unter seinem damaligen Stand. Aufgrund der schlechten Entwicklung beim Basiswert ist der Kurs des Zertifikats ebenfalls gefallen: Es kostet heute nur noch 73,69 Euro.
Renditechance von 36 Prozent bei stabilen Kursen Dass der Euro Stoxx 50 bis zum Ende der Laufzeit am 31. Januar 2013 an einem Bewertungstag die Tilgungsschwelle erreicht, ist recht unwahrscheinlich. Dennoch ist das Papier eine Spekulation wert: Kommt es an keinem Bewertungstag zu einer Rückzahlung, greift der Puffer bei 60 Prozent der Tilgungsschwelle. Die Barriere für den Puffer liegt damit bei nur 2577,14 Punkten. So lange der Euro Stoxx 50 am 31. Januar 2013 über dieser Marke schließt, erhalten Anleger den Nominalwert von 100 Euro zurückbezahlt. Bezogen auf den aktuellen Zertifikatekurs von 73,69 Euro ergibt sich eine Renditechance von rund 36 Prozent. Und das bei lediglich unveränderten Kursen.
Kritisch wird es für Investoren nur, wenn der Euro Stoxx 50 bei Fälligkeit unter 2577,14 Punkten liegt. Dann wandelt sich das Minus des Euro Stoxx 50, das dieser im Vergleich zu seinem Startwert von 4295,23 Punkten hat, eins zu eins in ein Minus beim Zertifikat. Ein Stand von 2500 Punkten bedeutet dann beispielsweise eine Rückzahlung zu 58,20 Euro.

Teil 2: Hohe Renditechancen bei Expresspapieren

  • 19.07.2010
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