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Das Milliardeneigentor der Schweizer Notenbank
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Bilanzrisiken: Das Milliardeneigentor der Schweizer Notenbank
Kommentar Die Schweizer Nationalbank häuft über Deviseninterventionen einen Verlust von 14 Mrd. Franken an. Höchste Zeit für einen Stresstest für Notenbanken. Denn sowohl Fed als auch EZB haben so manch Interessantes in der Bilanz."Stresstest" ist das Wort der Stunde. Am Freitagabend werden für 91 europäische Banken die Resultate veröffentlicht. Gelingt die Übung, sollte man sie flugs auf zwei weitere Institute übertragen: auf die US-Notenbank Federal Reserve sowie die Europäische Zentralbank (EZB).
Warum das aufschlussreich sein könnte, verdeutlicht das Beispiel der Schweizer Nationalbank (SNB). Die Eidgenossen schwächten über Monate fleißig den Franken und erhöhten ihre Devisenanlagen um 132 Mrd. Franken. Der größte Teil davon wurde in Euro-Anlagen investiert. Weil der Franken trotz der Intervention aufwertete, bescherte das Währungsabenteuer der SNB einen Verlust von 14 Mrd. Franken.
Ist die SNB ein Einzelfall? Es wäre zumindet verwunderlich. Die Federal Reserve weitete ihre Bilanz auf 2300 Mrd. Dollar aus - und kaufte alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Staatsanleihen, hypothekenbesicherte Wertpapiere und ein buntes Portfolio von Bear Stearns sowie vom Versicherungskonzern AIG.
Darin finden sich Kredite unter anderem an Hilton-Hotels und Kasinobetreiber. Das knapp 29 Mrd. Dollar schwere Bear-Stearns-Portolio soll langsam abgetragen werden, um das Darlehen der Fed zurückzuzahlen. Man darf gespannt sein, was der zuständige Vermögensverwalter Blackrock für Preise erzielen wird. Verluste sind nicht ausgeschlossen.
Die EZB ist auch kein Kind von Traurigkeit. Sie kaufte für 60 Mrd. Euro Staatsanleihen und besicherte Anleihen ("Covered Bonds"). Außerdem lockerte sie den Sicherheitenrahmen. Für Griechenland gibt es eine Sonderregel. Die Hellenen sind von einem Mindestrating befreit, sie können also auch Ramschpapiere hinterlegen. Wenn die Griechen sich irgendwann für zahlungsunfähig erklären sollten - die Wahrscheinlichkeit ist groß -, dann könnte die EZB ihren Einsatz teilweise abschreiben müssen.
Die Empfehlung lautet deshalb: Fed und EZB werden mehreren Extremszenarien unterworfen und müssen auf ihre Staatsanleihen einen hohen Abschlag vornehmen. Vielleicht müssen dann beide Institute rekapitalisiert werden. Schlimm wäre das nicht. Schließlich haben die USA und Europa mit Rekapitalisierungen schon ihre Erfahrungen.
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21.07.2010
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