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Zoologie: Fette Murmeltiere dank Klimawandel
Höhere Temperaturen machen dem Eisbären zu schaffen: Dieses Argument wird gerne genannt, um die Auswirkungen des Klimawandels begreifbar zu machen. Doch aus Sicht kleiner amerikanischer Nager stellt sich der vom Menschen gemachte CO2-Ausstoß ganz anders dar.Für Murmeltiere im US-Staat Colorado sind infolge des Klimawandels wahrlich fette Jahre angebrochen: Die höheren Temperaturen sorgen dafür, dass die Tiere früher aus ihrem Winterschlaf aufwachen und sich früher fortpflanzen.
Erwachsene wie Jungtiere haben somit länger Zeit, sich einen Fettvorrat für den nächsten Winter anzufressen, berichten Forscher aus Großbritannien und den USA im Fachblatt "Nature" (Bd. 466, S. 482). Die Folge: Die Tiere werden immer fetter. Da schwerere Exemplare bessere Überlebenschancen haben, ist die Murmeltier-Population in den vergangenen Jahren stark gewachsen, so die Wissenschaftler weiter.
Das Team um Arpat Ozgul vom Imperial College in London (Großbritannien) hatte Daten von einer Murmeltier-Kolonie (Marmota flaviventris) ausgewertet, die seit mehr als 30 Jahren unter wissenschaftlicher Beobachtung steht. Von 1976 bis 2008 wurden die weiblichen Tiere dort wiederholt gefangen und gewogen. Die Auswertung zeigte unter anderem, dass es eine Verschiebung der durchschnittlichen Körpermasse bei den erwachsenen Tieren ab zwei Jahren gab. In der ersten Studienhälfte wogen die Tiere im Schnitt 3094 Gramm, in der zweiten 3433 Gramm.
Dies ist vor allem auf ein schnelleres Wachstum der Jungtiere in ihrem ersten Lebensjahr zurückzuführen: In den Jahren vor 2000 legten diese noch durchschnittlich 1523 Gramm zu, nach 2000 waren es 1847 Gramm. Dieser Effekt resultiere nachfolgend in einem höheren Körpergewicht bei den anderen Altersklassen. Die Größe der Murmeltier-Population blieb dabei zunächst weitgehend stabil bis zum Jahre 2001. Dann nahm die Zahl der Tiere sprunghaft zu. Die Forscher führen dies vor allem auf die gestiegenen Überlebenschancen der erwachsenen Tiere zurück.
Es sei aber noch nicht vollständig verstanden, warum die Körpermasse die Populationsgröße derart merklich beeinflusst, schreiben die Forscher weiter. Das bedeute auch, dass es schwierig ist, die langfristigen Folgen des Klimawandels vorherzusagen. Wenn die Sommer etwa künftig länger und trockener werden, könnten die Wachstumsraten wieder sinken und mehr Tiere sterben.
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07:07
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