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Astronomie: Riesensonnenbaby schält sich aus Staubkokon
Sie strahlt 30.000 Mal heller, ist 100 Mal größer und 20 Mal schwerer als unsere Sonne - doch bis die junge Sonne ihre volle Leuchtkraft freigibt, muss der Staubring um sie herum verdampfen.Astronomen an der europäischen Südsternwarte haben eine junge Riesensonne beobachtet, die sich gerade aus ihrem Staubkokon schält. Den neuen Stern umgebe ein massiver Ring aus Staub, berichten die Forscher im britischen Fachjournal "Nature". Sie schließen daraus, dass auch Riesensterne auf dieselbe Weise entstehen wie unsere eigene, massearme Sonne.
"Unsere Beobachtungen zeigen eine Scheibe um einen jungen, massereichen und nun voll ausgebildeten Sternenembryo", erläuterte Teamleiter Stefan Kraus von der amerikanischen Universität von Michigan. "Man könnte sagen, dass die Geburt dieses Babys nun unmittelbar bevorsteht." Die junge Sonne leuchtet 10.000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Zentaur. Sie besitzt etwa 20 Mal so viel Masse wie unsere Sonne und ist rund 100 Mal so groß.
Astronomen haben bereits zahlreiche Sternenembryonen im Infrarotlicht beobachtet, das Staub leichter durchdringen kann. Dabei hat sich gezeigt, dass massearme Sterne wie unsere Sonne bei ihrer Entstehung regelmäßig Staubscheiben bilden, aus denen Material auf sie herabregnet. Unklar war bislang jedoch, ob sich diese Scheiben auch um werdende Riesensonnen halten können, oder ob sie von der starken Strahlung der Riesen weggeblasen werden.
Die Astronomen erspähten bei der jungen Sonne im Zentaur jedoch einen sogenannten Jet, einen Materiestrahl, der senkrecht oben und unten aus dem Stern hinauszuschießen scheint. "Solche Jets werden häufig bei jungen, massearmen Sternen beobachtet und verraten üblicherweise die Existenz einer den Stern umgebenden Scheibe", erläuterte Kraus. Die Beobachtung belege, dass auch um junge Riesensonnen Scheiben entstehen.
Das Alter des Riesensternenembryos im Zentaur schätzen die Forscher auf kosmisch junge 60.000 Jahre. Die junge Sonne hat bereits mit der Kernfusion begonnen und strahlt inzwischen 30.000 Mal so hell wie unsere Sonne. Durch die intensive Strahlung wird die Scheibe, die nochmals soviel Masse enthält wie der Stern selbst, bald anfangen zu verdampfen und schließlich die neugeborene Sonne freigeben.
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14.07.2010
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