Donnerstag, 29. Juli 2010

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Gelsenplage: Hochzeit für Sticheleien

Chemie, Natur oder Elektroschock? Tipps, wie man sich am besten schützt - und was man tut, wenn es schon zu spät ist.

gelse Linderung: Je öfter man gestochen wird, desto toleranter wird die Haut. Mit Antihistaminika werden Juckreiz und Schwellung weniger unangenehm DruckenSendenLeserbrief
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Der Frühling war ausgesprochen lang und feucht, jetzt setzt der Sommer endlich ein: Wasserratten und Sonnenanbeter freuen sich, doch wo die Sonne ist, gibt es auch Schatten - die Gelsen haben jetzt Hochsaison. Da wollen das Bier im Schanigarten oder das Würstel bei der Grillparty so gar nicht schmecken, wenn man die meiste Zeit damit beschäftigt ist, die Plagegeister abzuwehren oder an juckenden Tippeln herumzukratzen.

Selbst der wohlverdiente Schlaf wird einem vermiest, wenn man mitten in der Nacht mit der Zeitung auf Gelsenjagd gehen muss. Tipps zum Schutz vor den Blutsaugern gibt es viele, doch welche helfen wirklich? Und was kann man tun, wenn es zu spät ist?

Was schützt davor

Gleich vorweg: Am besten helfen Moskitonetze, aber nur, wenn sie lückenlos sind. Lange Kleidung schützt hingegen nur bedingt, denn Gelsen können viele Stoffe durchstechen. Sie bevorzugen aber dunkle Kleidung vor heller. Guten Schutz bieten auch sogenannte Repellents - Gels, Cremen und Sprays. "Aber nur, wenn die Gelse eine Wahl hat", warnt Priv.-Doz. Stefan Wöhrl von der Allergie-Ambulanz der UniKlinik für Dermatologie in
Wien. "Wenn keine anderen warmblütigen Säugetiere in der Nähe sind, schreckt sie auch das Repellent nicht ab." Da Gelsenmittel auf Haut, Augen und Schleimhäute reizend wirken können, sollten sie aber nicht langfristig angewendet werden.

Knoblauch und Vitamin B haben laut Wöhrl übrigens keinen Effekt. Bedingte Hilfe verschaffen Zitruskerzen, ätherische Öle und Pflanzen wie Lavendel oder Tomatensträucher. Das gilt auch für Gelsenstecker, die wie Repellents Schleimhäute und Augen reizen können. UV-Licht-Fallen und Elektroschock-Schläger töten die Plagegeister zwar, es riecht aber dann auch dementsprechend. "Diese Methoden unterscheiden nicht zwischen Nützlingen und Schädlingen - Marienkäfer oder andere nützliche Insekten werden also auch fern gehalten", sagt Wöhrl.


Was hilft danach

Wenn es einmal zu spät ist, gilt es zunächst Ruhe zu bewahren und nicht zu kratzen, denn dadurch kann sich die Einstichstelle infizieren und entzünden. "Kühlende Gels und kampfer- und mentholhaltige Präparate eignen sich, weil der Temperaturreiz den Juckreiz übersteigt", erklärt der Dermatologe. Umgekehrt kann man auch die Stelle unter heißes Wasser halten. Topfenwickel gelten als ein entzündungshemmendes Hausmittel.
"Allergien auf Mückenspeichel sind relativ häufig", sagt der Dermatologe. Doch zum Arzt muss man erst, wenn die Schwellung größer als zehn Zentimeter ist und länger als 24 Stunden andauert. In dem Fall wird die Stelle mit einem Kortisonpräparat behandelt. Wer von seiner Überempfindlichkeit weiß, kann vorsorglich Antihistaminika schlucken.

Artikel vom 29.06.2010 14:57 | KURIER | Laila Daneshmandi


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