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Angeschlagener Marktführer: Nokia zersetzt sich
Seit Jahren findet der weltgrößte Handyhersteller keine Antwort auf Apples iPhone und Googles Betriebssystem Android. Zwar hatte Nokia Investoren mit zwei Gewinnwarnungen auf das Quartalsergebnis vorbereitet. Die Vierteljahreszahlen fallen aber noch desaströser aus als erwartet.Der weltgrößte Handyhersteller hat am Donnerstag einen Nettogewinn von 227 Mio. Euro für das abgelaufene Quartal präsentiert. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 380 Mio. Euro gewesen. Analysten hatten mit 285 Mio. Euro gerechnet. Der Umsatz stieg dagegen leicht von 9,9 auf 10 Mrd. Euro. Für das laufende Jahr traut sich Nokia im Handygeschäft nun nur noch eine operative Marge von zehn bis elf Prozent zu. Vorher lag die Prognose bei elf bis 13 Prozent.
Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo steht seit Langem in der Kritik. Deswegen sucht der Handyweltmarktführer derzeit nach einem Nachfolger. Verspätungen bei Handybetriebssystemen, Ergebniswarnungen, eine fehlende Antwort auf die populären Smartphones von Apple sowie Research In Motion und ein schrumpfendes US-Geschäft: Bei den Finnen läuft unter Kallasvuo, der seit Mitte des Jahres 2006 an der Spitze ist, wenig zusammen. "Nokias Smartphones sind nicht mehr der Goldstandard, wie das vor fünf Jahren noch der Fall war - heute sind das die iPhones und Android-Geräte", sagte Ramon Llamas, Mobilfunkanalyst beim US-Marktforschungsunternehmen IDC.
Lag der Gewinn 2006 bei 5,4 Mrd. Euro, schloss der Konzern das Geschäftsjahr 2009 mit einem Plus von nur noch 1,2 Mrd. Euro ab. Der Aktienkurs ist seit dem Amtsantritt von Kallasvuo von rund 17 auf aktuell knapp 7 Euro geschrumpft. Lediglich das Geschäft in aufstrebenden Nationen wie Indien läuft gut und ungebremst.
Bei einem der wichtigsten Bausteine für die Wandlung vom Handykonzern zum Komplettanbieter für mobile Internetlösungen, der Webplattform Ovi, geht es mühsam voran. Zehn bis 20 Jahre veranschlagte unlängst Nokia-Manager Tero Ojanperä für den Wandel.
Mit einem gemeinsam mit Chipweltmarktführer Intel entwickelten Betriebssystem namens Meego will Nokia nun die Trendwende einleiten. Die neu konzipierte Software wird ab 2011 neue Oberklassehandys antreiben und auch für den Einsatz in Kleinrechnern taugen. "Meego ist der letzte Versuch, um noch einmal an die Konkurrenz heranzukommen", sagte am Mittwoch Francisco Jeronimo, Analyst bei dem Marktforschungsunternehmen IDC. "Die größte Herausforderung ist, ein breites Bewusstsein für die Marke Meego zu schaffen", so Neil Mawston vom Marktforscher Strategy Analytics.
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22.07.2010
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