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MDAX & TecDAX-Schlussbericht: Nebenwerte hinken hinterher
Ein ertragreiches zweites Quartal hat am Freitag weder den berichtenden Unternehmen noch den Mid Caps insgesamt Kursgewinne beschert. Auch bei Conergy wurde eine zukunftsweisende Entscheidung nach einem kurzem Freudensprung wieder ad acta gelegt.Der MDAX sank um 0,5 Prozent auf 8367 Punkte. Der TecDAX büßte 0,9 Prozent auf 765 Zähler ein. Gute Quartalsbericht nutzten die Anleger für Gewinnmitnahmen. Anders als bei den Leitindizes blieb bei den Nebenwerten die Erholung am Nachmittag weitgehend aus.
Nach einem schwachen ersten Halbjahr rechnet EADS wieder mit steigenden Erlösen. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern erhöhte seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr von 43 Mrd. auf 44 Mrd. Euro und erwartet vor Zinsen und Steuern einen Gewinn von rund 1 Mrd. Euro. Für die Schätzung geht das Unternehmen von einem Euro-Wechselkurs bei 1,35 Dollar aus. In den ersten beiden Quartalen verbuchte EADS wegen Auslieferungsverzögerungen und dem schwachen Kurs der Gemeinschaftswährung einen Gewinneinbruch von 54 Prozent auf 406 Mio. Euro. Die im MDAX gelistete Aktie stieg um 3 Prozent.
Nach einem kräftigen Gewinnzuwachs im vergangenen Quartal hob Wacker Chemie die Jahresprognose an. Für 2010 rechnet der Spezialchemiehersteller mit einem Umsatz von 4,5 Mrd. Euro und einem Überschuss von knapp 1,1 Mrd. Euro. Damit würde der bayerische Konzern sein Rekordergebnis von 2008 übertreffen. Die Anleger nutzten das gute Ergebnis für Gewinnmitnahmen: Die bei den mittelgroßen Werten geführte Aktie büßte 3,5 Prozent ein, nachdem sie seit Ende Mai mehr als 40 Prozent zugelegt hatte.
Trotz eines unerwartet starken zweiten Quartals und höherer Geschäftsziele landete die Aktie von ElringKlinger auf der Verkaufsliste. Der Autozulieferer rechnet mit einem Umsatz von 690 bis 710 Mio. Euro. Bisher waren 637 bis 655 Mio. Euro angepeilt. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern soll auf 90 bis 95 Mio. Euro ansteigen. Seit Monatsbeginn hatte die Aktie des Unternehmens um 20 Prozent zugelegt. Nach Veröffentlichung der Quartalszahlen verlor sie 0,8 Prozent.
Den Anlagenbauer Gea hat die Konjunkturerholung bisher nicht erfasst. Der Konzern verbuchte im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang um 3,5 Prozent auf knapp 1,07 Mrd. Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern sank um 2,4 Prozent auf 56,7 Mio. Euro. Gea plant zudem, neben den bereits angepeilten 500 Arbeitsplätzen weitere Stellen zu streichen. Für das zweite Halbjahr erwartet das Management einen moderaten Anstieg bei den Auftragseingängen. Die Aktie verlor 2,9 Prozent.
Kurzer Freudensprung bei Conergy
Mit einem Kurssprung von 7,3 Prozent reagierte das Papier von Conergy , nachdem sich der Solarkonzern mit seinen Gläubigerbanken auf Kreditbedingungen geeinigt hatte. Die Euphorie währte jedoch nur kurz: Zuletzt verzeichnete die Aktie ein Minus von 2,3 Prozent. Das hoch verschuldete Unternehmen muss drei Ende Juli fällige Tilgungsdarlehen erst zum Ende des kommenden Jahres begleichen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Conergy von Wirtschaftsprüfern eine tragfähige Anschlussfinanzierung attestiert wird. Die Einigung mit den Banken zur Verlängerung der Kreditlinien sei zwar positiv, die Aussichten für das Geschäftsjahr 2011 seien aber immer noch kaum abzuschätzen, schreibt Equinet.
Gewinnmitnahmen belasteten die Aktie von Solarworld . Nachdem das Papier am Donnerstag bereits rund sechs Prozent eingebüßt hatte, ging es um weitere 3,1 Prozent bergab. Händler verwiesen auf charttechnische Gründe für die Verkaufswelle, nachdem die Aktie die Kursziele vieler Analysten erreicht hatte. Seit Mitte Juni hatte das Papier des Solarkonzerns um rund 45 Prozent zugelegt.
Die schwache Entwicklung der Kernsparte ETS bescherte der Aktie der Software AG einen Abschlag von 3,8 Prozent auf 85,56 Euro. Die Investmentbank Piper Jaffray reagierte auf die am Vortag veröffentlichten Geschäftszahlen mit einer Senkung des Kursziels von 102 auf 95 Euro.
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18:07
© 2010 Financial Times Deutschland
30.07. 21:18 Uhr
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