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Rettung Export: Asien lässt deutsche Autobauer frohlocken
Der deutsche Automarkt befindet sich auf rasanter Talfahrt. Doch Dieter Zetsche ficht das nicht an: Dank des Exports in das Reich der Mitte jubelt der Daimler-Chef und spricht von einer "großen Zukunft". Schon das Jahr 2010 werde historisch spitze.Der deutsche Automarkt ist im Juni weiter eingebrochen: Mit 289.400 Neuzulassungen lag der erste Sommermonat 32 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats, teilte der Importeursverband VDIK am Freitag in Bad Homburg unter Berufung auf vorläufigen Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes mit.
Im ersten Halbjahr wurden in Deutschland demnach 1,469 Millionen Personenwagen neu zugelassen - 29 Prozent weniger. Ursache des Einbruchs ist die vergangenes Jahr gezahlte Abwrackprämie der Bundesregierung, die den deutschen Automarkt aufgebläht hatte.
Dass die Pkw-Exportzahlen nicht so düster ausfielen, liegt vor allem an den asiatischen Märkten. Mit ihrer Hilfe erreichten die deutschen Pkw-Exporte im ersten Halbjahr 2010 insgesamt einen Zuwachs von 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann am Freitag in Berlin.
So hat Audi beispielsweise in den ersten sechs Monaten in China mehr als 100.000 Autos verkauft und rechnet weiter mit einem Rekordjahr im Reich der Mitte. Die Volkswagen -Tochter teilte in Ingolstadt mit, dass der Absatz in China und Hongkong verglichen mit dem ersten Halbjahr 2009 um rund 64 Prozent auf 109 887 Autos stieg. "Wir werden schneller als ursprünglich geplant die Marke von 200.000 ausgelieferten Fahrzeugen übertreffen", sagte Vertriebsvorstand Peter Schwarzenbauer der Mitteilung zufolge. Im Juni hatte der Luxusautobauer 21.436 Wagen in China verkauft.
Auch Daimer-Chef Dieter Zetsche sieht die Autoindustrie angesichts der boomenden Märkte in Asien vor einer großen Zukunft. Eine so rasche Erholung des weltweiten Automarktes nach der schweren Krise in den vergangenen beiden Jahren habe er selbst nicht erwartet, sagte Zetsche auf einer Tagung am Freitag in München. Die ersten Monate des Jahres seien gerade für die deutschen Premiumhersteller besonders erfolgreich gewesen. "Auch das Gesamtjahr 2010 könnte eines der besten Jahre in der Geschichte des Automobils werden", sagte Zetsche.
Nach den kräftigen Zuwächsen könne möglicherweise der Juni ein Rekordmonat für Daimler werden, sagte der Konzernchef. Zahlen zum Absatz will Daimler in der kommenden Woche vorlegen. "Premium entwickelt sich derzeit besonders dynamisch." Das sei vor allem der wachsenden Nachfrage in Asien zu danken. Diese Entwicklung werde die Branche prägen. "China kommt dabei eine Schlüsselrolle zu."
Die Entwicklung alternativer Antriebe etwa für Elektroautos biete der Industrie dabei enorme Chancen. "Die beste Zeit des Autos kommt noch", sagte Zetsche. "Nicht trotz, sondern wegen des Umbruchs in unserer Branche." Allerdings berge dieser Weg auch Herausforderungen. So müsse weiter an modernen Verbrennungsmotoren gearbeitet werden, obwohl diese langfristig nicht bestehen werden. Zugleich müsse an anderen Antrieben geforscht werden, obwohl diese zunächst wirtschaftlich wenig lohnend sein würden.
Teil 2: Der deutsche Markt der Nutzfahrzeuge
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02.07.2010
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