Mittwoch, 4. August 2010

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US-Nachrichtenmagazin "Newsweek" verkauft

Nach 50 Jahren erhält die Institution einen neuen Besitzer. Stereoanlagen-Pionier Sidney Harman übernimmt die Zeitschrift.

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Das traditionsreiche US-Magazin Newsweek hat einen neuen Besitzer. Nach fast 50 Jahren verkaufte der Washington-Post-Konzern die Zeitschrift an den kalifornischen Milliardär Sidney Harman. Das Mutterhaus der renommierten Tageszeitung Washington Post hatte das 1933 gegründete Nachrichtenmagazin 1961 übernommen. Die Zeitschrift hatte sich über Jahrzehnte einen Kampf gegen den Hauptkonkurrenten Time geliefert, schrieb zuletzt aber hohe Verluste.

Der neue Besitzer Sidney Harman, der inzwischen über 90 Jahre alt ist, machte sein Vermögen mit Stereoanlagen. In den 50er Jahren war er mit seiner damaligen Firma Harman/Kardon einer der Pioniere dieser Technik. Harman erklärte, die Investition in Newsweek erfolge nicht aufgrund von "herkömmlichen ökonomischen Überlegungen". Er würde es bereits als Erfolg ansehen, wenn sich das Magazin einfach nur selbst tragen würde. Dazu wolle er die Zeitschrift künftig parallel auf die Schienen Print, Internet und Mobilfunk ausrichten.

Harman kündigte an, die meisten der 350 Mitarbeiter behalten zu wollen. "Meine Absicht ist, das Magazin in einer vernünftigen Zeit - Jahre, nicht Wochen - wieder eigenständig zum Laufen zu bringen", sagte der Industrielle, der sich 2008 aus dem Tagesgeschäft seiner Firma zurückgezogen hatte.

Neuer Chefredakteur

Chefredakteur Jon Meacham kündigte seinen Rücktritt an. Er hatte die Aufgabe 2006 übernommen, doch das Magazin leidet unter den ungünstigen Wirtschaftsbedingungen ebenso wie unter dem Andrang der Online-Konkurrenten. Das 1933 gegründete Magazin gehörte der Washington Post Co. seit 1961. Wegen eines kontinuierlichen Auflagen-und Anzeigenrückgangs steckt das Blatt seit 2007 in den roten Zahlen.

Newsweek verlor allein in den vergangenen beiden Jahren gut 15 Prozent seiner Leser. Viele von ihnen waren zu Gratisangeboten im Internet abgewandert. Mit einer Auflage von zuletzt 2,3 Millionen Exemplaren rangierte Newsweek weit hinter Time mit 3,4 Millionen gedruckten Exemplaren. Über den Kaufpreis wurde nichts bekannt. Es soll aber nur eine kleine Summe fließen, Harman wolle allerdings die Verbindlichkeiten übernehmen.


Artikel vom 03.08.2010 18:46 | apa/AFP/apn | csm


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