FTD-Serie: Fondsrating
Welche Fonds schlagen den Vergleichsindex und welche enttäuschen die Anleger? Unsere Serie, die auf Daten der Ratingagentur Morningstar basiert, hält Sie auf den Laufenden.
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Fondsrating: Nur Pessimisten greifen noch zu
Wer in diesen Tagen in einen Fonds für europäische Staatsanleihen einsteigt, muss Konjunkturpessimist sein. Denn nur solange die Wirtschaft dümpelt, kann die Europäische Zentralbank so billig Geld in die Märkte pumpen wie derzeit.Sollte dagegen ein Boom ausbrechen und die Inflation ankurbeln, müsste die EZB ihre Leitzinsen erhöhen. Damit aber verfallen automatisch die Kurse aller Staatsanleihen aus der Niedrigzinsperiode. Die Fonds werden dann kaum eine Chance haben, noch Gewinne über dem Geldmarktniveau zu erzielen.
In den vergangenen Jahren gab es für ein solches Zinswendeszenario keinerlei Anzeichen, wie das Morningstar-Rating belegt. Im Gegenteil: Die Notenbanken senkten weltweit die Zinsen, Anleger flüchteten in sichere Anlageklassen wie Staatsanleihen. Beides sorgte bei den Spitzenfonds des Ratings für Wertsteigerungen zwischen sieben und elf Prozent pro Jahr.
Nachdem mit sinkenden Zinsen zunächst die Renditen fallen, die Gläubiger für Kapital erhalten, das sie kurzfristig an den Staat verleihen, gibt es inzwischen auch für lang verliehenes Geld kaum noch nennenswerte Renditen. Experten sprechen von einer extrem flachen Zinsstrukturkurve. So sind beispielsweise die Kurse zehnjähriger Bundesanleihen aus Deutschland seit Jahresanfang so stark gestiegen wie nie zuvor in der Geschichte. In der Folge sank ihre Rendite auf inzwischen nur noch 2,65 Prozent. Das erklärt auch, warum im Rating so viele Indexfonds auftauchen, die rein passiv den deutschen Rentenmarkt abbilden. Die auffällig hohe Rendite des Pictet-Fonds in diesem Jahr hat dagegen einen völlig anderen Grund: die zwischenzeitliche Aufwertung des Schweizer Franken gegenüber dem Euro. Der Fonds handelt zwar ausschließlich mit in Euro notierten Anleihen, sein Wert wird aber in Franken bestimmt und für Schweizer Anleger abgesichert.
Fazit: Wer früh genug dabei war, konnte überaus gut an Geschäften mit dem Staat, vor allem dem deutschen, verdienen. Neueinsteiger muss die Entwicklung der vergangenen Monate dagegen beunruhigen. Denn die Chancen auf weitere Kurssteigerungen und einen noch stärkeren Renditeverfall am langen Ende schwinden.
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25.07.2010
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