05.08.2010, 13:04

Gewinnrückgang: Telekom stabilisiert Festnetzgeschäft

Der Konzern steht im Heimatmarkt offenbar vor der Trendwende. Die Festnetzsparte meldet den geringsten Umsatzrückgang seit zwei Jahren. Für einen kräftigen Gewinnrückgang sorgte dagegen der Teilrückzug aus England.

Die Deutsche Telekom hat im zweiten Quartal dieses Jahres einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Schuld war das Geschäft in Großbritannien. Besser sieht es dagegen im Heimatmarkt aus. Im Deutschlandgeschäft, dem größten Umsatzträger des Konzerns, kam die Telekom der lang ersehnten Trendwende näher. "Ein ganz zentrales Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit des Deutschlandgeschäfts wiederherzustellen, haben wir erreicht", sagte Konzernchef René Obermann .

Obermann ist zuversichtlich

Nachdem im ersten Quartal zum ersten Mal seit langem wieder ein Umsatzplus im Mobilfunkgeschäft erzielt wurde, ging der Umsatz in der Festnetzsparte im zweiten Quartal nur noch um drei Prozent zurück - das ist der geringste Rückgang seit zwei Jahren. Die Erlöse im Mobilfunkgeschäft stiegen um 5,5 Prozent, vor allem weil immer mehr Menschen unterwegs im Internet surfen. Ingesamt gingen die Erlöse auf dem Heimatmarkt um 0,4 Prozent auf 6,2 Mrd. Euro zurück. Obermann will das Geschäft in zwei Jahren spätestens wieder flott kriegen.

Die Papiere des Unternehmens legten am Donnerstag in einem starken Marktumfeld moderat um 0,4 Prozent auf 10,54 Euro zu.

Schwaches Geschäft in Großbritannien

Dagegen belastete der Teilrückzug aus dem schwächelnden Großbritanniengeschäft die Telekom abermals. Der Überschuss des Bonner Konzerns sank nach den Angaben vom Donnerstag im zweiten Quartal um neun Prozent auf 475 Mio. Euro.

Die Telekom hatte ihr britisches Mobilfunkgeschäft T-Mobile UK Anfang April mit der France-Telecom-Tochter Orange UK zusammengelegt. Das Gemeinschaftsunternehmen sorgte nun noch für eine Nettobelastung von etwa 200 Mio. Euro.

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Ohne diesen Effekt wäre der Überschuss also gestiegen. Bereits 2009 hatte die Telekom auf T-Mobile UK 1,8 Mrd. Euro abgeschrieben. Der Konzernumsatz ging im abgelaufenen Vierteljahr um 4,4 Prozent auf 15,53 Mrd. Euro zurück. Analysten hatten bei 15,4 Mrd. Umsatz mit 757 Mio. Euro Überschuss gerechnet.

Im ersten Halbjahr ergab sich ein Umsatz von 31,3 Mrd. Euro, ein Minus von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Konzernüberschuss stieg gleichzeitig auf 1,2 Mrd. Euro, nachdem es im Vorjahr noch einen Fehlbetrag von 603 Mio. Euro gegeben hatte. Auf der Basis des guten ersten Halbjahres könne das Unternehmen die Planung für das Gesamtjahr noch einmal bestätigen, sagte Obermann.

Für 2010 erwartet der Vorstand des rund 260.000 Mitarbeiter starken Konzerns unverändert einen Free Cash-Flow von 6,2 Mrd. Euro und ein bereinigtes Betriebsergebnis (Ebitda) von etwa 19,5 Mrd. Euro. 2009 betrug das bereinigte Ebitda 20,7 Mrd. Euro.

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