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  02.08.2010, 18:28    

Bühne: Premieren der Woche

Zu den interessanten Vorstellungen gehören unter anderen die Opern "Dionysos", "Ödipus auf Kolonos" und "Orfeo ed Euridice" auf den Salzburger Festspielen.
Eine Szene aus der Oper "Dionysos" bei den Salzburger ...   Eine Szene aus der Oper "Dionysos" bei den Salzburger Festspielen
Auch so kann zeitgenössische Oper daherkommen: Voller Klanggewalt inmitten von Bilderfluten, amüsant und unterhaltend. Selbst wenn es um Friedrich Nietzsche geht! Dessen Dithyramben bilden die Grundlage für Wolfgang Rihms Opernfantasie „Dionysos“. Rihm beweist damit vom ersten „Rheingold“-Zitat bis hin zum archaisch anmutenden Chorfinale, dass Musik unseres Jahrhunderts keineswegs akademisch-dröge klingen muss. Der Komponist und sein Regieteam lassen die Oper, die zentrale Momente aus dem Leben des Philosophen widerspiegelt, auf vier Ebenen stattfinden. Ob See, Gebirge oder Freudenhaus: Ausstatter Jonathan Meese visualisiert das alles fantasiereich und witzig. Es glitzert auf der Bühne, es flirrt und lärmt aus dem Graben, „N“ wird umgarnt von Nymphen, tanzt Walzer, häutet sich, und die Sängerdarsteller bringen großartige Leistungen, vor allem der Bariton Johannes Martin Kränzle und die Sopranistin Mojca Erdmann mit ihren fast unsingbaren hohen Tönen. Einmal mehr beweist Dirigent Ingo Metzmacher: In Sachen Neue Musik ist er einfach unschlagbar.
Von Dagmar Zurek
Dionysos
Ort: Salzburger Festspiele
Regie: Pierre Audi
Dirigent: Ingo Metzmacher
Bühnenbild: Jonathan Meese Solisten Mojca Erdmann, Johannes Martin Kränzle, Matthias Klink
FTD-Bewertung: 5 von 5 Punkten
Der Schwan gerupft, die Ritter tot – übrig bleibt: ein Überraschungsei, in dem ein Fötus hockt. Hans Neuenfels hat mit Richard Wagners Oper „Lohengrin“ eine gewagte Versuchsreihe auf die Bühne gebracht und damit einmal mehr sein Publikum geschockt. Die „Edlen von Brabant“ entpuppen sich als Ratten im Labor; der Schwan mutet zunächst an wie Badkeramik und befindet sich in einer Ausstellungsvitrine. Irgendwann sind die schwarzen Kostüme der Laborratten oben im Schnürboden verschwunden, und die Tiere haben sich zu Menschen in gelben Fräcken mit flotten Hüten gemausert. Bis zum Ende der Oper trippelt noch manches Mäuslein neckisch durchs Bild, was dem Triumph der Mitwirkenden keinen Abbruch tat: Bejubelt wurden wurden bei der Erstaufführung am vergangenen Sonntag vor allem der Festspielchor und die Sänger, allen voran die Medienlieblinge Annette Dasch und Jonas Kaufmann, Georg Zeppenfeld als König Heinrich sowie Evelyn Herlitzius in ihrer Paraderolle als Ortrud.
Von Dagmar Zurek
Lohengrin
Ort: Bayreuther Festspiele
Dirigent: Andris Nelsons
Regie: Hans Neuenfels
FTD-Bewertung: 3 von 5 Punkten
Es ist bereits alles passiert und ans Licht gekommen, was wir kennen. Ödipus ist geblendet und in der Fremde. Hier setzte Sophokles mit seinem Sequel an, das erst nach seinem Tod aufgeführt wurde. Soll dem König Asyl gewährt werden? Oder hat er mit seiner Schuld den Anspruch auf Hilfe verspielt? Klaus Maria Brandauer im langen Mantel nimmt sich zurück, spielt den alten Mann als zornigen, aber müden Greis. Regisseur Peter Stein setzt vor allem auf den Chor mit Hüten und Stöcken und nimmt die Methode der Stimmenverteilung aus seiner genialen „Orestie“ wieder auf. Wie er dabei musikalische Techniken und Verfahren des Call and Response einsetzt, mit wortlosen Passagen arbeitet, sich der Sprechoper annähert, stellt alles in den Schatten, was sich andere Regisseure zu und mit Chören einfallen lassen. Die Verfluchung der Söhne schließlich, ehe er im Hain der Eumeniden verschwindet, gerät Brandauer zu einer Crescendo-Arie.
Von Thomas Rothschild
Ödipus auf Kolonos
Ort: Salzburger Festspiele
Regie: Peter Stein
Darsteller: Klaus Maria Brandauer, Katharina Susewind
FTD-Bewertung: 5 von 5 Punkten
Was war denn bloß mit Riccardo Muti und den Wiener Philharmonikern los? So wenig inspiriert hat man sie selten erlebt wie bei der Premiere von Glucks „Reformoper“ über das wohl tragischste Liebespaar aller Zeiten, „Orfeo ed Euridice“. Zwar musizierte man wie eh und je voller Süße in den Streicherstimmen, jedoch fand hier einfach nur Oper in edler Einfalt und stiller Größe statt: langweilig in der szenischen Umsetzung, die es mehr oder weniger bei der Verdopplung dessen beließ, was im Orchestergraben geschah. Der war auf Bühnenhöhe heraufgefahren – warum nur? Für einen absoluten Hörgenuß sorgten die drei Protagonistinnen, die flankiert wurden von lauter schönen, jungen, langsam schreitenden Menschen. Anrührend, natürlich und wunderbar singend gestalteten Elisabeth Kulman als Orfeo, Genia Kühlmeier als Euridice und Christiane Karg als Amore ihre Partien. Einziger Gag am Ende der Oper: Szenen einer realen Ehe. Choristen hauen einander Blumen um die Ohren. Von Dagmar Zurek
Orfeo ed Euridice
Ort: Salzburger Festspiele
Dirigent: Riccardo Muti
Regie: Dieter Dorn
Sänger: Elisabeth Kulman u. a.
FTD-Bewertung: 3 von 5 Punkten
  • 02.08.2010
    © 2010 Financial Times Deutschland

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