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Versicherungskolumne: Wie die Allianz beliebt wird
Kommentar Allianz-Chef Michael Diekmann hat am Freitag indirekt die Verschiebung der Einführung von Solvency II gefordert. Das werden viele seiner Kollegen mit Freude hören. Doch entscheidend ist, was schließlich heraus kommt.Bei deutschen Versicherungsmanagern kann man leicht Punkte machen, wenn man über die Allianz herzieht. Ein Witz, eine Bemerkung über Mängel des Marktführers, das zündet immer. Die gesamte Branche reibt sich an Big Blue aus München. Das hat eine ganze Reihe von Gründen. Zahlreiche Vorstände anderer Gesellschaften kommen von der Allianz, nicht alle sind dort in Frieden geschieden. Die Allianz ist der Marktführer und tut vielen weh, die ihr Geschäft gerne schnell ausbauen würden. Und der Konzern baut um und reorganisiert, nicht immer erfolgreich, aber doch so, dass jeder weiß: Auch wir müssen etwas tun bei Kosten und Strukturen.
In diesen Tagen dürfte die Allianz-Führung plötzlich viele neue Freunde bekommen. Denn Michael Diekmann, der Chef des größten europäischen Versicherers, hat öffentlich Zweifel am Datum 2013 für die Einführung von Solvency II geäußert. Der Diskussionsbedarf sei so groß, dass der Zeitplan in Frage gestellt werden könnte, sagte Diekmann vor Journalisten.
Das hat Gewicht. Schließlich gehört die Allianz zu den Gesellschaften, die nicht nur stets einheitliche Aufsichtsgrundsätze für Europa gefordert haben. Ex-Finanzchef Helmut Perlet war auch maßgeblich an der Ausarbeitung dessen beteiligt, was heute als Solvency II auf dem Tisch liegt.
Doch ganz so hatte sich der Megaversicherer die Umsetzung nicht gedacht. In das so logisch scheinende Gebäude mit seinen drei Säulen füllten die Aufseher angesichts der Krise eine Kapitalanforderung nach der anderen. Dazu kommt die neue Rechnungslegung, die das Londoner IASB vorschlägt.
So, wie es jetzt steht, würde die Gesamtreform der Allianz Probleme bereiten. Sie wird auf Änderungen drängen. Für die Chefs der anderen Versicherer in Europa ist das eine gute Gelegenheit, sich aktiv in die Diskussion einzubringen und einen Fehler der vergangenen Jahre zu korrigieren. Da haben sie nämlich Solvency II nicht ernst genommen und das Feld den Verbänden, ihren eigenen Fachleuten und vor allem den großen Konzernen überlassen. Jetzt besteht die Chance, ein Regelwerk zu schaffen, das tatsächlich großen und kleineren Versicherern nutzt - und nicht ein Treibsatz für die Konsolidierung im Interesse der Marktführer wird.
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06.08.2010
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