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Nation & Europa - Deutsche Monatshefte
Bei der Zeitschrift 'Nation & Europa - Deutsche Monatshefte' (NE) ist ein wichtiges rechtsextremistisches Theorie- und Strategieorgan in der Bundesrepublik. NE erscheint als Monatszeitschrift im 'Nation Europa Verlag' - teilweise mit Doppelausgaben - seit 1951, nach eigenen Angaben mit einer Auflage von zurzeit 20.000 Exemplaren. Angeschlossen ist ein Buchdienst, in dessen Sortiment sich neben einschlägigen Eigenpublikationen zahlreiche Bücher anderer rechtsextremistischer Verlagsgesellschaften befinden.

NE ist eine Publikation der so genannten Neuen Rechten, die sich um eine Intellektualisierung des rechtsextremistischen Gedankengutes bemüht. Der angeschlossene Förderkreis 'Nation Europa - Freunde e.V.' unterstützt die Publikation in ihrer bislang erfolglosen Zielsetzung, die parteipolitisch und organisatorisch zersplitterte Rechte in Deutschland und auch in Europa in einer Sammlungsbewegung zu einigen. Die Zeitschrift bietet gemäß ihrer Zielvorgabe ein Forum für das gesamte nichtnazistische rechtsextremistische Spektrum in Deutschland. Die bei Rechtsextremen populäre Anlehnung an diffuse Verschwörungstheorien unter Einbeziehung obskurer multinationaler Kreise und finanzpolitischer Geheimorganisationen lässt sich auch bei NE wiederfinden. So verbirgt sich hinter der Kritik an möglichen Folgen der Globalisierung lediglich ein kaum getarnter Antiamerikanismus in Form der Furcht vor "amerikanischen Verhältnissen", wie sie unter anderem in multiethnischen Strukturen ihren Ausdruck finden. In Abkehr vor den gesellschaftspolitischen Folgen von Sozialismus und Kapitalismus favorisiert auch dieses Organ der Neuen Rechten einen so genannten europäischen Sonderweg.

Publikumswirksame tagespolitische Einzelaspekte wie die Frage der Wiedergutmachungsleistungen an ausländische Zwangsarbeiter oder den Staat Israel werden zur Verstärkung bestehender Ressentiments mit verallgemeinernden Schlussfolgerungen kommentiert, die im Zusammenhang mit einem erkennbaren Antisemitismus vorgefasste Meinungen bestärken sollen. Als deren weitere Folge soll beim Leser die gewollte Wechselwirkung einer von den tatsächlichen Hintergründen losgelösten unspezifischen Unzufriedenheit sowie ein fehlendes Identifikationsvermögen mit dem bestehenden Gesellschaftsmodell eintreten.

 

Mit gleicher Stoßrichtung werden in einer regelmäßigen Kurzdokumentation unter der Überschrift "Aktuelles aus Multikultopia" neben der im Tenor tendenziösen Schilderung angeblich unabänderlicher gesellschaftspolitischer Problematiken bei der Behandlung der Integration bzw. Zuwanderung in Europa unter anderem diverse Meldungen über Delikte mit ausländischer Täterbeteiligungen aufgegriffen. Im Gefolge wird so mittels unreflektierter Dokumentation bzw. fehlender notwendiger Differenzierung der tatsächlichen Geschehnisse die entstellende Fiktion einer in Anbetracht des Gesamtkontextes angeblichen unlösbaren akuten Gefährdungslage durch sowohl fehlenden Integrationswillen als auch eine natürliche mangelnde Integrationsfähigkeit gezeichnet.

Die Aufnahme und Einbindung nichteuropäischer, also "nichtweißer", Bevölkerungsgruppen und damit fremder kultureller Aspekte in die deutsche und europäische Gesellschaftsordnung wird unter der Propagierung der Theorie eines vermeintlich vorzuziehenden - tatsächlich jedoch die eigentliche Intention der grundsätzlichen Xenophobie (Fremdenangst) lediglich verklausulierenden - Ethnopluralismus abgelehnt.

NE - ehemaliger Untertitel 'Monatszeitschrift im Dienste der europäischen Neuordnung' - veröffentlicht häufig Artikel aus der Feder bekannter internationaler Rechtsextremisten; regelmäßig erscheinen Meldungen und Hinweise über Aktivitäten rechtsextremistischer Organisationen im Ausland.

 

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