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  enable2start-Gründertagebuch: Captcha Ad FTD-Serie: Werbung trifft Sicherheit

Seit einiger Zeit muss man an vielen Stellen im Internet Buchstaben-Kombinationen eingeben - zur Sicherheit. Doch jetzt gibt es flashanimierte Bilder, die das besser können. Für die Werbung ist das Verfahren ebenfalls gut nutzbar.

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  12.08.2010, 10:00    

enable2start Gründertagebuch: Ratgeber und Strippenzieher

12.08.2010 - Captcha-Ad: Gründer Jan Philipp Hinrichs braucht Leute für sein Start-up. Junge für IT und Vertrieb. Und erfahrene für eine Abteilung, die es bislang noch gar nicht gibt. von Claus Hornung
Die Suche nach guten Leuten für Captcha-Ad geht weiter. Der erste Praktikant im Marketing ist gerade eingearbeitet. Vergangene Woche führten Jan Philipp Hinrichs und seine Mitgründer Michael Keferstein und Thomas Zumtobel Gespräche mit einer möglichen Vertriebsmitarbeiterin – die könnte vor allem dafür sorgen, neue Publisher – also Webseiten – als Partner für Captcha-Ad zu gewinnen. Denn teils kann das Start-up Werbekampagnen nur deshalb nicht starten, weil es an Publishern in Branchen fehlt, die zum beworbenen Produkt passen.
Anfang dieser Woche führten die Gründer wieder Gespräche. Diesmal mit einem Bewerber, "der ziemlich gute Kontakte in die Medienbranche hat", wie Hinrichs sagt. Der hat allerdings schon einen Job. Worum es geht, ist ein Posten im Beirat von Captcha-Ad. Genauer gesagt: Im Beirat, den Captcha-Ad noch einrichten will.
Beirat gesucht: Die Gründer Michael Keferstein, Jan Philipp ...   Beirat gesucht: Die Gründer Michael Keferstein, Jan Philipp Hinrichs und Thomas Zumtobel (v.l.)
Warum es den geben soll? Zwingend vorgeschrieben wäre das für eine GmbH dieser Größe nicht. "Know-how und Netzwerk", sagt Hinrichs. Auch die Investoren mögen die Idee, die darum im Beteiligungsvertrag festgeschrieben ist. "Ich glaube, dass man dann als professioneller wahrgenommen wird ", sagt Hinrichs.
Langfristig will er drei bis vier Beiräte für Captcha-Ad gewinnen. Am besten Spezialisten aus allen Bereichen, die für das Start-up relevant sind, beispielsweise IT und Verlagswesen.
Natürlich sollen die Experten nicht aus reiner Lust, jungen Gründern zu helfen, mit guten Ratschlägen und Kontakten helfen. Die Gründer bieten den Beiräten in spe Gesellschafteranteile an. "Es sollen ja alle ihre Spaß haben", sagt Hinrichs und grinst.
Die nächste Runde von enable2start beginnt
Fünf mal 50.000 Euro und ein Jahr journalistische Begleitung - Deutschlands große Gründerinitiative geht in die vierte Runde. Bewerbungen sind möglich vom 3. August bis zum 3. Oktober. Teilnehmen kann jeder, der kurz vor einer Gründung steht oder vor maximal zwei Jahren gegründet hat. Weitere Details unter:
www.enable2start.de
Wie geht die Mitarbeitersuche voran?
Wir führen aktuell regelmäßig Gespräche mit Bewerbern, da wir sowohl für die Bereiche Marketing und Vertrieb als auch IT Unterstützung gut gebrauchen können. Zwei neue Mitarbeiter für Vertrieb und Marketing haben wir bereits gefunden. Außerdem haben wir einen freiberuflichen Mitarbeiter gefunden, der uns von München aus unterstützt. Im Bereich IT ist es etwas schwieriger. Wir suchen nach wie vor Ad-Server-Spezialisten. Das Problem ist, dass viele Unternehmen diese Spezialisten suchen. Die Nachfrage ist größer als das Angebot. Wir führen die Suche in unserem persönlichen Netzwerk, aber auch in Jobbörsen fort.
Was war der größte Erfolg im Juli?
Wir arbeiten seit ein paar Wochen mit Tremor Media zusammen, einem der weltweit führenden Video-Ad-Networks, und wollen diese Kooperation weiter ausbauen. Mit Tremor Media haben wir einen hochkarätigen Online-Video-Spezialisten an unserer Seite mit dem wir viele spannende Projekte umsetzen werden.
Was war die größte Überraschung?
Nachdem die Mitarbeitersuche doch sehr schleppend angelaufen war, kamen im Laufe des Julis immer mehr sehr gute Bewerbungen, so dass wir aus vielen potenziellen Bewerbern wählen konnten.
Natürlich nicht zu vergessen das positive internationale Echo nach dem Gewinn der Global Entrepreneuership Competition. Wir sind im Austausch mit interessanten Personen, die wir dort kennengelernt haben, speziell aus dem VC-Bereich.
Die Gründer Michael Kefertstein und Jan Philipp Hinrichs   Die Gründer Michael Kefertstein und Jan Philipp Hinrichs
Welche Aufgaben sind kommenden Monat wichtig?
Wir haben bei der Pressearbeit jetzt professionelle Unterstützung. Die Kölner Agentur Bruno Media Communication unterstützt uns seit Anfang des Monats in allen Belangen rund um unsere Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Wir wollen uns auch in diesem Bereich künftig noch professioneller aufstellen, die Zusammenarbeit mit Experten ist uns sehr wichtig.
Natürlich bleibt der Fokus auf unserem Hauptgeschäft, der Vermarktung von Captcha-Ads, das heißt: weitere Kooperationspartner gewinnen - sowohl auf Publisherseite als auch auf Seite der Werbetreibenden. Wir haben einige sehr interessante Anfragen für Kampagnen, vor allemaus dem Bereich Automotive. Außerdem konnten wir weitere große Websites davon überzeugen, künftig Captcha-Ads einzusetzen. Parallel arbeiten wir gerade daran, weitere Persönlichkeiten für einen Beirat zu gewinnen.
Auch der Relaunch unserer eigenen Webseite hat hohe Priorität und wird in Kürze abgeschlossen sein. Daneben arbeiten wir gerade auf Hochtouren auf die Dmexco hin, eine der international größten Messen für den gesamten Bereich des digitalen Marketings. Wir werden auf der Messe zusammen mit den Unternehmen Contilla, einem B2B-Marktplatz für Premium-Content, und Zone 2 Online, die auf spielbasierte Kommunikation spezialisiert ist, auf einem Stand vertreten sein. Dafür basteln wir gerade an einem Gesamtkonzept.
Die Antworten gab Captcha-Ad-Gründer Jan Philipp Hinrichs
Nichts als Kaffeekochen im Praktikum - das Problem hat der neue Praktikant bei Captcha-Ad nicht, der vergangene Woche dort antrat. Dort kümmert er sich jetzt vor allem darum, Listen von Publishern zu erstellen - von Websites, auf denen Captcha-Ads geschaltet werden könnten.
Bislang erledigten Jan Philipp Hinrichs und sein Mitgründer Michael Keferstein diesen Job. Aus Listen, in denen Webseiten samt ihrer Reichweiten aufgeführt werden - beispielsweise vom Online-Vermarkterkreis, erstellten sie eigene Rankings.
Entscheidend für Captcha-Ad sind dabei drei Kriterien sagt Jan Philipp Hinrichs. Zum einen geht es natürlich um die Reichweite: wie viele Page Impressions und Unique User hat eine Seite? Zweiter Punkt ist die Zielgruppe. Interessant für Captcha-Ad sind insbesondere die Bereiche Games, Auto und Sport.
Delegieren Aufgaben: Die Gründer Jan Philipp Hinrichs, Michael ...   Delegieren Aufgaben: Die Gründer Jan Philipp Hinrichs, Michael Keferstein (v.l.)
An dritter Stelle steht die Frage: Wo setzt diese Webseite bereits Captchas als Spamschutz ein - und an welcher Stelle wäre dies noch denkbar? Beim Einloggen, beim Download-Bereich, oder vielleicht um auf einer Gaming-Seite für eine höhere Spielstufe frei geschaltet zu werden. Um diese Stellen herauszufinden, muss das Team von Captcha-Ad die Seiten natürlich regelrecht scannen.
"Das ist eine echte Fleißarbeit", sagt Hinrichs. Gut also, dass es jetzt einen Mitarbeiter gibt, der sich vorrangig darum kümmert? "Nein, wir Gründer machen das ja auch weiter", sagt Hinrichs, "außerdem lernt man so sehr viele Webseiten kennen."
Endlich. Captcha-Ad-Gründer Jan Philipp Hinrichs atmet deutlich auf, als er es erzählt: "Wir haben unseren ersten Mitarbeiter. Am Dienstag dieser Woche startete ein Praktikant für Marketing und Vertrieb bei dem Bonner Start-up. Und für den gibt es gleich genug zu tun.
Denn Hinrichs und seine Gründerkollegen Michael Keferstein und Thomas Zumtobel planen ihren ersten Messe-Auftritt. Am 15. und 16. September werden sie einen Stand auf der Dmexco haben, einer der weltweit größten Messen für digitale Werbung. Den teilen sie sich mit zwei Unternehmen. Eines davon ist Contilla, ein Marktplatz für Online-Content von Videos bis hin zu Text. Das zweite Unternehmen ist Zone 2 Online, das Online-Spiele für Werbekunden entwickelt. Drei an einem Stand - das ist zum einen natürlich billiger für alle Beteiligten. "Außerdem gibt es Kunden, die für uns alle interessant sind", sagt Hinrichs.
Arbeitgeber: Jan Philipp Hinrichs, Thomas Zumtobel und Michael ...   Arbeitgeber: Jan Philipp Hinrichs, Thomas Zumtobel und Michael Keferstein(v.l.) haben ihren ersten Praktikanten
Für diesen Auftritt brauchen sie noch einiges an Marketing-Material. Pressemappen etwa, und Flyer. Schließlich müssen die auf dem neusten Stand sein und auch Informationen wie den Einstieg eines Investors beinhalten.
Und diesmal soll das mit ein wenig mehr Vorlauf passieren, als in Barcelona, wo Hinrichs und Zumtobel vor wenigen Wochen Teilnehmer beim Wettbewerb Global Entrepreneuership Competition waren. "Da haben wir noch vor Ort neue Flyer am Rechner gebastelt und im Copy-Shop ausgedruckt", sagt Hinrichs. Vor dem Abflug war die Zeit dafür zu knapp gewesen - es gab einfach noch zu viel zu erledigen. Aber jetzt haben sie ja Hilfe.
Geschäftsidee, Gründerteam, erste Aufträge und inzwischen sogar ein Investor - eigentlich hatte Captcha-Ad alles, was ein vielversprechendes Start-up braucht. Oder? Stimmt - etwas Entscheidendes fehlte in der Aufzählung. Aber das hat das Team um Jan Philipp Hinrichs gerade nachgeholt: seit wenigen Tagen steht bei Captcha-Ad ein Kickertisch.
Durch den Einstieg des Investors Paua Ventures ist jetzt auch Geld vorhanden, um die Inneneinrichtung am Bonner Firmensitz ein wenig aufzumöbeln. Eine neue Sofa-Ecke gibt es auch. "Die Mitarbeiter müssen sich ja auch mal ablenken können", sagt Hinrichs.
Und wenn alles gut läuft heißt "die Mitarbeiter" tatsächlich bald mehr als nur Hinrichs und seine Gründerkollegen Michael Keferstein und Thomas Zumtobel. In den vergangenen Wochen führten die Gründer mehrere Bewerbungsgespräche. "Zwei Bewerber haben einen sehr guten Eindruck hinterlassen", sagt Hinrichs. Anfang August werden diese zwei vielleicht schon als Praktikanten für Marketing und Vertrieb anfangen.
Kaffee kocht er selbst, für Vertrieb und IT braucht Gründer Jan ...   Kaffee kocht er selbst, für Vertrieb und IT braucht Gründer Jan Philipp Hinrichs noch Personal
"Wir brauchen dringend Unterstützung", sagt Hinrichs - und das nicht zum ersten Mal. Was allerdings noch immer fehlt, sind qualifizierte Bewerber für Festanstellungen in IT und Vertrieb. Trotz Anzeigen auf diversen Jobportalen wie Monster oder Jobs3000 und intensiver Suche der Gründer in ihren privaten und beruflichen Netzwerken.
"Die Ad-Server-Spezialisten die wir brauchen, sind extrem schwer zu finden", sagt Hinrichs, "und gute Vertriebsleute sowieso". Vor allem solche, die die gewünschte Affinität zu digitalen Medien haben. Falls möglich, würde Hinrichs auch mit freien Handelsvertretern auf Provisionsbasis zusammenarbeiten: "Aber langfristig möchten wir die Leute an unsere Firma binden."
Dort würden dann neue Schreibtische und PCs warten, die das Captcha-Ad-Team noch für neue Mitarbeiter anschaffen will. Und - wurde das schon erwähnt? - einen Kickertisch gibt's auch.
Captcha-Ad hat jetzt einen Investor. Wofür wird Captcha-Ad das Geld einsetzen?
Wir haben in Paua Ventures einen idealen Partner gefunden, besonders der pro-aktive Ansatz hat uns überzeugt. Darüber hinaus verfügt Paua Ventures über ein großes Netzwerk, in das wir unsere Ideen optimal einbringen können.
Wir werden unsere Technologie weiter entwickeln und aufrüsten. Darüber hinaus möchten wir zusätzliche Geschäftsmodelle neben unserem Captcha-Ad entwickeln. Außerdem wird es in Kürze einen Relaunch unserer Website geben.
Ein weiterer großer Bereich ist Personal. Wir wollen und müssen unser Team verstärken und suchen daher nach festen Mitarbeitern für die Bereiche Marketing und Vertrieb sowie IT, insbesondere Adserver-Spezialisten. Aber auch Bewerber für Praktika können sich sehr gern bei uns melden. Mit ersten Kandidaten sind wir bereits in weiterführenden Gesprächen.
Natürlich werden wir auch etwas in unser Büro investieren, neben weiterer Büroausstattung überlegen wir beispielsweise in unsere Küche zu investieren, damit hätten wir dann auch eine Kantine.
Die Gründer Jan Philipp Hinrichs, Michael Keferstein und Thomas ...   Die Gründer Jan Philipp Hinrichs, Michael Keferstein und Thomas Zumtobel (v.l.)
Was waren sonst noch wichtige Themen im Juni?
Direkt nach der Unterschrift des Investors haben wir die nächsten Monate gemeinsam geplant: Welche Schritte sind jetzt wichtig? Welche neuen Mitarbeiter brauchen wir? Diese Aufgaben haben wir in einem Aktionsplan gebündelt. Wir überlegen zudem, jeweils ein kleines Büro in München und in Hamburg zu eröffnen, damit wir in ganz Deutschland Captcha-Ad optimal repräsentieren können.
Und dann war da natürlich unser Auftritt beim Global Entrepreneurship Competition (GEC) in Barcelona. Die GEC ist Teil des World Innovation Summit, auf dem wir mit eigenem Captcha-Ad-Messestand vertreten waren, und ist einer der renommiertesten internationalen Wettbewerbe für junge Unternehmen. insgesamt kamen mehr als 2000 Besucher auf den Summit. Wir konnten mit vielen sehr interessanten Gründern und Leuten speziell auch aus der Investorenszene sprechen und sind mit einigen weiter in Kontakt.
Was war die größte Überraschung?
Mit Abstand die größte Überraschung war, dass wir den zweiten Platz beim GEC gewonnen haben - und das Echo darauf. Beim Finale waren 23 Unternehmen aus insgesamt 19 Ländern nominiert - aus den Bereichen Clean-Tech, Health-Care, IT und Medien. Die Finalisten mussten in einem dreiminütigen Pitch vor dem Auditorium eine 37-köpfige Jury von ihrer Geschäftsidee überzeugen. Die Jury-Mitglieder bestand aus Top-Investoren von Unternehmen wie Kleiner Perkins, Caufield & Byers, Mayfield Fund, CMEA Capital, Highland Capital Partners, Flagship Ventures und europäischen VC-Gebern.
Gab es auch Niederlagen?
Dass wir nicht alle Kampagnenanfragen von Werbetreibenden unterbringen konnten und daher dringend unsere Reichweite in Bezug auf Publisher ausbauen müssen - insbesondere in Segmenten wie Sport, Auto, Lifestyle und Mittelstand. Publisher, die sich angesprochen fühlen: Bitte melden Sie sich bei uns!
Und, dass wir immer noch auf der Suche nach Mitarbeitern für unsere IT sind. Es ist derzeit wirklich schwierig, gute Adserver-Spezialisten zu finden.
Die Antworten gab Captcha-Ad-Gründer Jan Philipp Hinrichs
Voll war es im Büro von Captcha-Ad. Dort trafen sich am Mittwoch alle Gesellschafter von Captcha-Ad. Und von denen gibt's inzwischen einige. Vorneweg die drei Gründer Jan Philipp Hinrich, Michael Keferstein und Thomas Zumtobel. Dann drei Business-Angel, die gleichzeitig Mentoren der Gründer sind, sowie einen Webmarketing-Spezialisten, der das USA-Geschäft für Captcha-Ad in Gang bringen soll und - seit neuestem - der Venture-Capital-Geber Paua Ventures.
Sie alle diskutierten über die Frage: Wie geht's weiter? Denn mit frischem Investoren-Geld können die Gründer nun eine Menge Aufgaben in Vertrieb, Technik und Marketing angehen.
Einen konkreten Ansatz beim Vertrieb gibt es bereits. Seit kurzem arbeitet Captcha-Ad mit Tremor Media zusammen, einem Spezialisten für die Vermarktung von Online-Videos. Mit denen könnte Captcha-Ad buchstäblich eine Lücke stopfen.
Wollen Lücken stopfen: Die Gründer Michael Keferstein und Jan ...   Wollen Lücken stopfen: Die Gründer Michael Keferstein und Jan Philipp Hinrichs
Denn bislang läuft das Geschäftsmodell von Captcha-Ad so: Bucht ein Unternehmen eine Werbekampagne mit Captcha-Ads, zahlt es für eine bestimmte Zahl von "Auslieferungen" - was in diesem Zusammenhang mit Klicks gleichzusetzen ist. Bucht etwa Universal Pictures 100.000 Auslieferungen, haben Hinrichs und Co. ihren Vertrag erfüllt, wenn die Captcha-Ads, die sie auf den Websites von Vertragspartnern (Publishern) platziert haben, hunderttausendmal angeklickt worden sind.
Das aber warf bei einigen Publishern eine Frage auf: "Was macht ihr denn, wenn Ihr gerade keine Kampagne habt?" Gute Frage - war alles, was Hinrichs bis vor einiger Zeit darauf sagen konnte. Jetzt hat er eine andere Antwort: "Dann setzen wir an der gleichen Stelle Onlinevideos von Tremor Media ein." Captcha-Ad kann so garantieren, dass die Werbeplätze dauerhaft belegt werden. Und Tremor Media könne dadurch Videos an Stellen platzieren, an die es nur durch die Captcha-Ad-Technik eingebunden werden könne, sagt Hinrichs: "Das ist für uns ein weiteres Geschäftsmodell."
Das hat sich gelohnt. 10.000 Euro, eine überdimensionierte Urkunde und viele, viele wichtige Kontakte bringt Captcha-Ad von Barcelona mit nach Hause.
Dort hat das Start-up von Jan Philipp Hinrichs, Thomas Zumtobel und Michael Keferstein den zweiten Platz bei der Global Entrepreneuership Competition gewonnen.
Hinrichs, der mit Zumtobel vor Ort war, klingt auch Tage danach noch aufgeregt, wenn er über das Ereignis spricht. Vom Gefühl, vor 37 Juroren zu präsentieren ("Das sind exakt drei Minuten, dann drehen die dir das Mikro ab"). Und über die zwei Tage zuvor, an denen er auf Gängen und Fluren und in wenigen Sätzen seine Idee präsentieren musste.
Ob wir das ins Handgepäck kriegen? Thomas Zumtobel und Jan Philipp ...   Ob wir das ins Handgepäck kriegen? Thomas Zumtobel und Jan Philipp Hinrichs bei der Preisverleihung
Einen Juroren traf er im Fahrstuhl, Randy Komisar vom Venture-Capital-Geber Kleiner Perkins. "Das war ein sprichwörtlicher Elevator Pitch", sagt Hinrichs und grinst. Dabei wollte ihn Komsiar zunächst abblocken: Nach sieben Stunden Pitches sei er zu erschöpft, um noch weiter zuzuhören. Zwischen dem zweiten und dritten Stock schoss Hinrichs dann doch noch einen Satz los. "Wir verbinden Online-Videoadvertising mit Spamschutz. Wir nennen das Captcha-Advertising."
Überhaupt sei das Zusammentreffen mit vielen Investoren viel entscheidender gewesen als die Siegprämie, sagt Hinrichs. Insbesondere mit solchen aus den USA - dem nächsten Zielmarkt von Captcha-Ad. Ein US-Investor habe ihm sogar konkrete Beispiele genannt, wie Captcha-Ad sein Geschäftsmodell erweitern könne. "Ich sagte: Das wäre toll. Aber, um das umzusetzen, brauchen wir viel Geld", erzählt Hinrichs: "daraufhin antwortete er: Wir haben Geld."
Gutes, Schlechtes, Überraschendes: Ein Quartal Captcha-Ad
Was zwischen Februar und April beim Onlinewerbung-Start-up passierte, steht in der 2. Quartalsreportage über Captcha-Ad, inklusive aller wichtigen Zahlen wie Ausgaben, Einnahmen, Schulden- und Kapitalstand.
Knappe 25 Grad Celsius meldet Jan Philipp Hinrichs per Telefon. Gar nicht mal so warm. Jedenfalls nicht für Barcelona. Höchstens angenehm. Aber vom Wetter bekommt Hinrichs ohnehin nicht so viel mit, schließlich ist er nicht zum Spaß hier.
Denn in der nordspanischen Stadt findet eine Konferenz statt, der World Innovation Summit statt und in dessen Rahmen wiederum ein Gründerwettbewerb, die Global Entrepreneuership Competition. Und Hinrichs Unternehmen Captcha-Ad ist als eines von 22 Unternehmen weltweit dort für einen Preis nominiert. 25.000 Euro gibt es für den ersten Platz, der in einem dreiminütigen Pitch die Jury von seinem Start-up überzeugt.
Preise sind gut, Kontakte besser, findet Gründer Jan Philipp Hinrichs   Preise sind gut, Kontakte besser, findet Gründer Jan Philipp Hinrichs
Dafür stehen Hinrichs und sein Mitgründer Thomas Zumtobel schon mal gern von acht Uhr morgens bis 20 Uhr. Denn dort schwirren rund 2000 Gäste herum. Viele Investoren sind darunter. Und natürlich andere Gründer. Aus Russland, aus Chile, aus Bulgarien, aus überall her. "Allein dafür lohnt es sich, hier zu sein", sagt Hinrichs, auch wenn er zugibt: "Das Geld würden wir schon gern mitnehmen."
Vielleicht können Hinrichs und Zumtobel schon Donnerstag Nacht einen weiteren Wettbewerbs-Sieg feiern. Die passende Location gäbe es. Irgendwo im Programm hat Hinrichs gelesen, dass es einen Cocktail-Empfang gibt. Wahrscheinlich draußen. Die Temperaturen sind ja angenehm.
Es ist vollbracht. Jan Philipp Hinrichs hat seine Masterarbeit abgegeben. Die letzte Nacht vor Abgabe arbeitete er durch. Fast wäre die Sache noch schiefgegangen. Um 15 Uhr sollte der Flieger abheben, der ihn von Köln nach München brachte, wo er den Master-Kurs Innovation & Business Creation besuchte und das Papier um 18 Uhr abgeben musste.
"Dann stand das Flugzeug eine halbe Stunde auf dem Rollfeld, bevor es los ging", sagt Hinrichs. Immerhin, der Pilot holte die Zeit ein - und Hinrichs war schließlich mit einem fast schon verschwenderisch großen Zeitpuffer von 45 Minuten vor Ort. "Das war ein verdammt gutes Gefühl", sagt er.
Endlich ist die Doppelbelastung weg. Endlich kann er sich auf voll auf seine Aufgaben bei Captcha-Ad konzentrieren. Eine davon ist die Überarbeitung der Website. Da ist seit gut einem Jahr kaum etwas geschehen.
Da geht noch was: Statt eines Demo-Videos sollen auf der Homepage ...   Da geht noch was: Statt eines Demo-Videos sollen auf der Homepage bald mehrere zu sehen sein
Noch steht dort darum prominent, dass Captcha-Ad Affiliate-Werbung macht. Denn das erste Projekt der Bonner waren Standbilder von Produkten, in denen eine Frage eingeblendet wurden. Etwa: "Wie heißt das Produkt?" Geld verdienten die Gründer aber nicht allein damit, dass User die richtige Antwort eintippten, sondern nur, wenn diese das Produkt auch kauften.
"Kunden, die auf die Website gehen, denken, dass wir das immer noch machen", sagt Hinrichs: "Inzwischen geht es aber vorrangig um Bewegtbilder." Videos also, in denen Fragen eingeblendet werden - und bei denen die Klicks entscheidend für ihre Bezahlung sind.
Also sollen jetzt die Erklärungen zum Affiliate-Marketing an untergeordnete Stellen verschoben werden. Oder vielleicht ganz verschwinden. Stattdessen sollen Videos von Kampagnen Platz, die Captcha-Ad bereits durchgeführt hat, in einem "Showroom" Platz finden. Eine bessere Verknüpfung von Blog-, Facebook- und Twittereinträgen wäre auch nicht schlecht. Und als Sahnehäubchen vielleicht noch Videos von Testimonials, um den Fokus "Bewegtbild" zu verstärken? Möglich ist vieles. "Jetzt machen wir erstmal einen Plan", sagt Hinrichs.
  • 12.08.2010
    © 2010 Financial Times Deutschland
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