FTD.de » Management + Karriere » Gründung » So viel ist sicher - die 2. Quartalsreportage von Yolk
  enable2start-Gründertagebuch: Yolk FTD-Serie: Zeiterfassung online

Zeiterfassungstools sind umständlich und schwer zu handhaben. Julia Soergel entwickelte zusammen mit Studienkollegen eine intuitiv zu bedienende, webbasierte Lösung. Mit ihr können Freelancer ihre Zeit deutlich einfacher abrechnen und verplanen.

14 Bewertungen  Schriftgröße: AAA

  02.06.2010, 09:00    

enable2start Gründertagebuch: So viel ist sicher - die 2. Quartalsreportage von Yolk

02.06.2010 - Yolk: Die Yolk-Gründer haben ihre Technik aufgemöbelt. Sie haben einen Mitarbeiter eingestellt. Sie haben Geld und Zeit investiert. Und dafür Freiräume gewonnen von Claus Hornung
Zufälle gibt's. Da besuchen Julia Soergel und Sebastian Munz Mitte April eine Konferenz in Madrid über digitale Innovationen. Mehr als 800 Menschen wuseln durch die Gänge. Designer, Regisseure und Spielemacher, Ingenieure für Robotik, Professoren für Informatik und Spezialisten für IT-Sicherheit. Aus Frankreich, aus Spanien, aus Finnland, aus den USA - aus der ganzen Welt halt.
Und dann treffen Soergel und Munz ausgerechnet auf diesen Webentwickler aus Amsterdam. Der bei einem Kaffee nebenbei erwähnt, dass er seit Monaten an einer genialen Idee arbeitet: eine Zeiterfassungs­software, die man über das Internet nutzt. "Die Programme, die es gibt, sind viel zu benutzerunfreundlich", meint der Niederländer. "Seine Software sollte anders sein", sagt Soergel: "Total einfach, fokussiert auf das Wesentliche und dabei noch schick aussehen." Sie grinst: "Er hat uns unser Konzept erzählt."
Haben keine Angst vor Konkurrenz: Julia Soergel und Sebastian Munz   Haben keine Angst vor Konkurrenz: Julia Soergel und Sebastian Munz
Das Konzept, das sie vor Jahren für ihre Diplomarbeit entwickelten. Daraus entstand 2007 die Software Mite - und im Mai 2008 das Unternehmen Yolk. Seitdem zahlen Einzelnutzer und Firmen 5 Euro pro Monat dafür, mit Mite ihre Arbeitsstunden zu erfassen. Könnten die nun bald zu einem Konkurrenten wechseln? "Wir sind nicht dadurch bedroht, dass jemand die gleiche Idee hat wie wir", sagt Julia Soergel: "Es wollten auch viele ein Handy wie das iPhone bauen. Aber man muss es auch umsetzen." Sie haben es umgesetzt.
AUSGABEN, EINNAHMEN, KAPITAL, SCHULDENSTAND
Hier steht die Bilanz von Yolk für Februar bis April 2010
100 neue Nutzer pro Monat - so hatten sie bei der Gründung geplant. Inzwischen sind es meist deutlich mehr. Das Rekordhoch, im März, lag bei 317. Im Laufe des Mais wurde der 3500. Nutzer freigeschaltet
Darum haben sie nachgerüstet, denn mehr Nutzer bedeuten auch mehr Belastung für die Technik. Im März schalteten die Gründer auf neue Server um, mit deutlich größerer Leistung. Stürzt ein Server ab, sollen nun alle Daten sofort über einen Ersatzserver laufen. Ohne dass es beim Nutzer auch nur ruckelt. "Ein Trapezkünstler will ja auch ein Netz haben."
Die Vorarbeiten waren aufwendig. Gut 200 Stunden brauchte Munz, um die Software anzupassen. Auch weil die Technik des alten Servers "organisch gewachsen" war. Etwa so, wie eine Fabrik­halle über die Jahre wächst: hier noch ein Regal, dort noch ein Lagerraum, da ein neues Vordach. Also nutzte er die Gelegenheit, in diese virtuellen Regale hineinzuschauen und jedes Mal neu zu entscheiden: Brauchen wir das eigentlich?
Die größte Neuerung aber gibt es beim Personal: Seit dem 1. Mai gehört ein Webentwickler zum Team. Für Yolk ist das so etwas wie eine Zeitenwende. Zwei Jahre lang gab es nur zwei Mitarbeiter: Soergel und Munz. Aber die brauchten auch für sich selbst endlich ein Netz. Das übernimmt jetzt Gregor Martynus.
Hatte viele Fragen: Der neue Yolk-Mitarbeiter Gregor Martynus   Hatte viele Fragen: Der neue Yolk-Mitarbeiter Gregor Martynus
Im März hatten die Gründer eine Jobausschreibung ins Netz gestellt. Zwölf Bewerber meldeten sich. Martynus' Bewerbung kam drei Minuten vor Fristablauf. Aber sie zeigte, dass er es ernst meint. In einem Video erklärte er Punkt für Punkt, was an Mite gut sei und was man verbessern könne. Zwei Wochen danach traf er die Gründer in Berlin. Schnell war klar: Das ist unser Mann. "Gregor sprühte vor Begeisterung", sagt Soergel.
Martynus sorgt jetzt dafür, dass Soergel erstmals seit zwei Jahren vier Tage am Stück in Urlaub fährt. Er soll gemeinsam mit Munz dafür sorgen, Mite zu verbessern. Das geht auch von Paris aus, wo Martynus lebt. Dafür setzen sie "Pair Programming" ein: Über Internet-Telefonsoftware wie Skype können Martynus und Munz gleichzeitig an Mite arbeiten. Einer führt aus, einer schaut zu, fragt nach, kommentiert. "Das ist, als ob man mit einem Co-Piloten fliegt", sagt Munz: "Man kommt nicht doppelt so weit. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass etwas schiefgeht, wird deutlich geringer." Und noch etwas bringt der neue Mann mit: Fragen.
Stundenlang diskutiert er mit Soergel und Munz. Warum wird eine Kalenderwoche angezeigt, wo der aktuelle Tag logischer wäre? Warum erscheinen Stundensätze, die man in eine Maske eintippt, nicht auto­matisch in der anderen? "Das war ein Streifzug durch unsere Vergangenheit", sagt Munz: "Wir mussten wieder nachdenken: Warum haben wir das so gemacht?"
Auf einige Fragen fanden sie Antworten, auf andere nicht. Genau darauf kam es ihnen an. "Gregor hat den Blick von außen", sagt Soergel, "das haben wir gebraucht." Aber alles hat seinen Preis. Martynus erhält ebenso wie Soergel und Munz 2500 Euro im Monat. Für ihre Server zahlen sie statt 125 Euro monatlich jetzt 950 Euro. "Wenn es so weiterlaufen soll, müssen wir unser Wachstum halten", sagt Soergel.
Seit 2008 auf dem Markt: Die Online-Zeiterfassungssoftware Mite   Seit 2008 auf dem Markt: Die Online-Zeiterfassungssoftware Mite
Aber sie ist sicher: Da geht noch was. Bislang kamen neue User nur über Mundpropaganda. Pressearbeit - das passierte so nebenher. Dabei wüssten sie, wie es geht. Sie könnten Blogger anschreiben. Sie könnten über Themen bloggen, die nicht direkt mit Mite zu tun haben, und so ihren Namen bekannter machen. Sie könnten auf Grafiken, die mit Mite erstellt werden, einen Hinweis auf Yolk anbringen. "Die Ideen sind nicht neu", sagt Munz: "Jetzt haben wir den Freiraum, sie umzusetzen."
Da müssen andere erst noch hinkommen. Wie der Niederländer, den sie in Madrid trafen. "Wenn die Seite live geht, schauen wir uns das an", sagt Soergel. "Dann sehen wir, ob wir das ernst nehmen müssen."
Mite ist zum Mitnehmen. Denn der typische Nutzer der Yolk-Zeiterfassungssoftware ist Freiberufler. Und damit ziemlich mobil – wie etwa der Architekt auf der Baustelle oder der Web-Entwickler, der im Zug programmiert.
Wollten diese User Mite über ein mobiles Endgerät nutzen, hatten sie seit November 2008 nur eine Möglichkeit: das iPhone.
Jetzt wird Mite sein Spektrum erweitern. Warum das so lang gedauert hat? Weil es zwei mögliche Herangehensweisen gab. Die erste: Yolk baut für jedes Endgerät eine eigene sogenannte native Applikation - die man beispielsweise in einem Appstore herunterladen kann. Oder: Man baut Versionen, die die User über verschiedene Browser ansteuern können.
Will Mite kompatibel für alle Smartphones machen: Gründerin Julia ...   Will Mite kompatibel für alle Smartphones machen: Gründerin Julia Soergel
"Für den Kunden macht es keinen Unterschied, welchen Weg wir benutzen", sagt Yolk-Gründerin Julia Soergel. Für Yolk schon. "Native Applikationen zu entwickeln, wäre mit viel mehr Programmieraufwand verbunden", sagt Soergel. Zudem in einem Gebiet, in dem sie sich nicht ganz zu hause fühlen: "Wir sind alle Webentwickler, keine iPhone- oder Blackberry-Entwickler."
Zudem gebe es neue Entwicklungen, sagt Soergel. Immer mehr Anbieter setzten ihre Browser auf die freie Software Webkit auf. Das führt zu technischen Überschneidungen, die die Arbeit für Yolk erleichtern. Den entscheidenden Anstoß gab eine Mitteilung von Blackberry, noch in diesem Jahr Browser auf Basis von Webkit zu veröffentlichen, sagt Soergel: "Da wussten wir: Wenn wir diesen Weg beschreiten, können wir Mite für viele Geräte anbieten."
Ab kommender Woche können Mite-Kunden über die Betriebssysteme Android (für Google), Web-OS (Palm) und Opera Mobile (unter anderem für einige Nokia-Handys) auf die Zeiterfassungssoftware zugreifen. Allerdings vorerst in einer Beta- sprich: Ausprobier-Version. "Das machen wir sonst nicht", sagt Soergel. Aber man könne nicht ausschließen, dass es anfangs in einigen Handy-Betriebssystemen Probleme gebe. "Es gibt so viel Handy-Modelle, dass wir nicht alle testen können."
Endlich mal raus. Nach knapp zwei Jahren hat Yolk-Gründerin Julia Soergel sich mal wieder Zeit für einen Urlaub genommen. Naja, was man als Gründer so Urlaub nennt: Drei Tage dauerte ihr Trip nach Paris, wo sie einen Studienkollegen besuchte.
Möglich machte das, dass Gregor Martynus seit vergangener Woche offiziell als drittes Teammitglied von Yolk antrat. Gemeinsam mit Soergels Mitgründer Sebastian Munz kümmerte er sich nicht nur darum, Verbesserungen an der Software ihres Zeiterfassungssystems Mite vorzunehmen, sondern auch um die Mail-Anfragen von Mite-Usern.
"Das war das erste Mal seit zwei Jahren, dass ich ohne mein Notebook verreist bin", sagt Soergel und klingt dabei, als ob sie das erste Mal verreist sei, ohne ihre Geldbörse mitzunehmen. Die paar Anfragen, die auf ihrem Handy anliefen, fallen für sie nicht ins Gewicht. "Am Wochenende halten sich da die meisten Nutzer dankbarerweise zurück", sagt sie.
"Ja, ich bin im Urlaub. Drei Tage. Kein Scherz"   "Ja, ich bin im Urlaub. Drei Tage. Kein Scherz"
Genug Zeit für sie also bei bestem Wetter die Pariser Cafés und Restaurants auszutesten. Und sich mit ihrem Gastgeber über die kleinen Unterschiede im Geschäftsverhalten zwischen Deutschen und Franzosen auszutauschen. Der ist Deutscher, arbeitete aber bereits einige Jahre als Angestellter und hat sich dort vor kurzem als Dienstleister für Online-Fotobearbeitungen selbstständig gemacht.
Es ging um Steuererklärungen, um lange Mittagspausen - und um Zahlungsverhalten. So erzählte Soergels Bekannter ihr, dass nach seiner Erfahrung in Deutschland 80 Prozent aller Kunden umgehend ihre Rechnung bezahlten. In Frankreich würden 90 Prozent hingegen mindestens die erste Zahlungsaufforderung abwarten. Und auch bei Zahlungsarten gebe es Unterschiede. Etwa beim Kauf auf Rechnung. "Er hat gesagt, dass es in Frankreich extrem verbreitet sei, Schecks per Post zu verschicken", sagt Soergel, "davon habe ich in Deutschland noch nie etwas gehört."
Der 1. Mai war ein Feiertag für Yolk. Zu feiern gab es gleich zwei Dinge - und der Tag der Arbeit ist dabei noch nicht einmal enthalten.
Zum einen stießen Julia Soergel und Sebastian Munz auf den zweiten Jahrestag ihrer Firmengründung an. Und zum zweiten, dass an diesem Tag offiziell ihr neuer Mitarbeiter anfing; Gregor Martynus.
Für eine Woche kam der Neue für eine Einarbeitungswoche nach Berlin. Alle drei, das geben sie im Nachhinein zu, waren vorher ziemlich aufgeregt. War die Entscheidung richtig? Wird man sich so gut verstehen, wie beim Bewerbungsgespräch?
Macht Yolk zum Dreier-Team: Gregor Martynus   Macht Yolk zum Dreier-Team: Gregor Martynus
Die Antwort lautet: Ja. "Gregor hat sich bei allen Dingen eingeschaltet, und hat wirklich gute Fragen gestellt", sagt Soergel, sichtlich begeistert: "Das lief super: Zack - war die Diskussionskultur da." Martynus lächelt. Er war ein Mite-Nutzer der ersten Stunde. "Ich habe die Entwicklung die ganze Zeit verfolgt", sagt er: "Als ich die Stellenausschreibung gesehen habe, war das für mich wie ein Schicksalsmoment."
Nach Berlin hatte er viele Fragen mitgebracht.
Etwa, warum beim Anlegen eines neuen Zeiteintrages auf dem Bildschirm nicht der jeweilige Tag daneben als Überschrift erscheint, sondern die Kalenderwoche - obwohl die ohnehin an anderer Stelle zu sehen ist. Das sollte man ändern, fanden auch Soergel und Munz.
Oder, warum ein User beim Erfassen seiner Arbeitszeit nicht sehen kann, welcher Stundensatz dafür berechnet wird. Das zu ändern wäre kritisch, meinten Soergel und Munz. Etwa, wenn ein Team an einem Projekt arbeitete: "Dann darf möglicherweise ein Mitarbeiter überhaupt gar keine Stundensätze einsehen."
So oder so, bei jeder Anwendung stellte sich nun die Frage: Was haben wir uns dabei gedacht, als wir das so gemacht haben? Oder: Haben wir uns eigentlich etwas dabei gedacht? "Für uns war das ein Streifzug in die Vergangenheit", sagt Munz.
Genauso hatten sie sich das vorgestellt, sagt Soergel: "Wir brauchen einen unverstellten Blick von außen."
Was war die größte Überraschung für Yolk im April?
Eyjafjallajökull! Die Auswirkungen seiner Aschewolke erwischten uns, als wir gerade in Madrid die Campusparty Europe besuchten, eine Konferenz rund um digitale Innovation. Unsere Flüge wurden gestrichen, wir strandeten. Das Yolk-Office wurde temporär spanisch. Dieser Umzug erwischte uns definitiv aus "heiterem" Himmel.
Im Mai erweitert sich das Yolk-Team von zwei auf drei Personen. Wie bereiten Sie sich darauf vor?
Mein Kompagnon Sebastian Munz und ich haben uns für diese Vorbereitungen einen ganzen Tag geschnappt und trafen uns in Berlin. Solch ein Schritt will gut geplant sein. Es geht schließlich nicht nur um eine reibungslose Einarbeitung unseres neuen Yolk-Mitarbeiters Gregor Martynus, sondern auch um die Evaluierung und Adaption von Arbeitsprozessen. Die können im Trio nicht mehr samt und sonders so funktionieren, wie sie es aktuell im Duo tun. Bisher reichte oft ein Spontantelefonat und schon war ganz Yolk im Bilde.
Die Yolk-Gründer Julia Soergel und Sebastian Munz   Die Yolk-Gründer Julia Soergel und Sebastian Munz
Unter die Lupe genommen haben wir also die Bereiche Kommunikation, Informations- und Projektmanagement. Was funktioniert aktuell gut, was schlecht? Welche der Prozesse sind auch im Dreierteam sinnvoll, und in welchen Bereichen müssen wir neue Strukturen einführen? Wichtig bei den daraus resultierenden Änderungen war uns vor allem, dass Yolk nicht zu schwerfällig wird.
Lieber ergänzen wir nach einigen Wochen ein Tool oder einigen uns auf strengere Regeln, als von vornherein Ballast anzuhäufen, den wir dann auf ewig mitschleppen müssen. Daneben war ein Ziel, E-Mails künftig weitgehend zu vermeiden. Die Gefahr ist schlicht zu hoch, dass aufgrund des bereits jetzt hohen E-Mail-Aufkommens wichtige Informationen verschütt gehen. Und wir möchten in möglichst vielen Bereichen auf textbasierte Kanäle zurückgreifen, um gleich ein gut durchsuchbares Archiv mit auf zu bauen, auf das wir alle drei zugreifen können.
Schlussendlich haben wir uns auf vier ineinandergreifende Bausteine geeinigt: Erstens einen textbasierten Gruppenchat via Jabber für fixe Zwischenrufe und dringende Fragen, zweitens ein webbasiertes Ticketingsystem für Bugtracking, Featureideen und -diskussionen, Iterationsplanungen und To-dos, drittens wöchentliche Teamkonferenzen via Skype, sowie viertens ein schlankes Wiki für wiederverwendbare Codeschnipsel, um kleine Tutorials und ähnliches abzulegen.
Was war der größte Erfolg?
Die uns zwar theoretisch bewusste, doch praktisch durchaus neue Erfahrung, wirklich ortsunabhängig arbeiten zu können. Andere Unternehmen brachte Eyjafjallajökull ins Straucheln - Yolk konnte fast im Normalmodus weiterwerkeln.
Gab es auch Niederlagen?
Am 20. April hätte Yolk an einer Podiumsdiskussion über IT-Gründungen im Rahmen einer prominent besetzten Veranstaltung zur Eröffnung des Zuse-Jahrs-Office teilnehmen sollen. Zudem hätte wir über den Tag hinweg unser Unternehmen an einem eigenen Stand präsentieren können. Da wir jedoch an diesem Tag in Madrid festsaßen, mussten wir absagen. Schade für uns, aber vor allem eine miese Situation, in die wir die Veranstalter damit brachten.
Die Antworten gab Yolk-Gründerin Julia Soergel
Entschlossenheit zahlt sich aus. Das lernten die Yolk-Gründer Julia Soergel und Sebastian Munz, als sich ihr Aufenthalt in Madrid flugverbotsbedingt verlängert hatte. Munz trieb dienstags eine deutsche Festnetznummer ihrer Fluggesellschaft auf, die nicht dauerbesetzt war, und an der sich obendrein statt eines Menüs ein realer Mensch meldete. Der bot den Yolk-Gründern einen Flug für Donnerstag an. Die schlugen zu - und saßen in einem der ersten Flugzeuge, das nach Aufhebung des Verbots in die Luft ging. "Es waren sogar noch Plätze frei", wundert sich Soergel.
Umbuchungsgebühren wurden nicht fällig. Und die Kosten für die Zusatz-Übernachtungen seien auch relativ ausgefallen, meint Soergel. Schmerzhafte Verluste gab es trotzdem: Soergels Zimmerpflanzen. "Vier Tage werden die gerade so überleben", sagte sie sich vor ihrem Abflug. Aus Rücksichtnahme auf naturliebende Leser soll hier nicht beschrieben werden, wie die Pflanzen aussahen, als aus vier Tagen acht geworden waren.
Sind zurück vom unfreiwillig verlängerten Madrid-Trip: Julia ...   Sind zurück vom unfreiwillig verlängerten Madrid-Trip: Julia Soergel und Sebastian Munz
Schließlich gibt es auch andere zukunftszugewandte Themen: Am 1. Mai kommt der neue Yolk-Mitarbeiter Gregor Martynus aus seinem Wohnort Paris für eine Einarbeitungswoche nach Berlin. "Wir sind schon ein bisschen nervös", sagt Soergel, "aber positiv nervös." Denn mit dem Eintritt von Martynus werden sich viele Arbeitsabläufe ändern müssen. Besser gesagt: Auf vielen Ebenen werden Soergel und Munz erstmals überhaupt Arbeitsabläufe festlegen müssen.
Worauf sie sich schon geeinigt haben, sind unter anderem folgende Punkte: In einem Wiki werden wichtige Informationen über Mite gesammelt. Jede Woche gibt es eine Telefonkonferenz. Es wird ein Ticketing-System geben - eine Art Auftragsliste, in die jeder gewünschte Veränderungen für künftige Mite-Versionen hineinschreiben kann. Und: Bei Yolk wird es auch in Zukunft keine Kernarbeitszeiten geben. "Jeder soll nach seinem Rhythmus arbeiten", sagt Soergel.
Das erste enable2start-Quartal von Yolk
Was bei Yolk von November 2009 bis Januar 2010 passierte -inklusive aller wichtigen Zahlen wie Ausgaben, Einnahmen und Kontostand.
So hatten sie das nicht geplant. Am Sonntag wollten Julia Soergel und Sebastian Munz von der Campusparty Europe in Madrid zurück nach Deutschland fliegen. Aber dann kam ihnen die Asche des Eyjafjalla-Gletschers in die Quere.
Das Chaos begann am ersten Konferenztag, dem Donnerstag vergangener Woche. Da erschien nur die Hälfte der geplanten Redner (Soergel und Munz waren bereits Mittwoch angereist). "Wird sich bald einrenken", dachten die Yolk-Gründer: "Wir fliegen ja erst am Sonntag." Doch dann ging nichts mehr.
Und die Bahn? "Kann man vergessen", sagt Soergel. "Am Bahnhof soll es Warteschlangen geben, für die man vierstellige Nummern ziehen muss." Und eine ziemlich lange Fahrt wäre es obendrein: 2300 Kilometer. "Man hat ja durchs Fliegen das Gefühl für Entfernungen verloren", sagt Soergel.
Camping unter Gründern: Der Zelt-Schlafsaal auf der Campus Party ...   Camping unter Gründern: Der Zelt-Schlafsaal auf der Campus Party Europe in Madrid
Immerhin konnten sie ein bezahlbares Hotelzimmer ergattern. "Wir hatten Glück, dass jemand auf der Campusparty, ein Hotel kannte, das man nicht im Internet findet." Dort hoffen sie darauf, dass nach der Freigabe des Luftraums bald auch für sie in einem Flieger Platz ist. Und sie arbeiten. Ganz normal. "Das läuft wunderbar", sagt Soergel gut gelaunt." Um mit ihren Usern Kontakt zu halten, brauche es schließlich nur einen Platz im W-Lan-Café. "Nur die Handygespräche sind teurer". Keine schlechte Erfahrung, meint Munz: "Wir wussten zwar, dass wir theoretisch von jedem Ort der Welt aus arbeiten können. Aber jetzt wird uns bewusst, dass wir diese Freiheit viel mehr nutzen könnten."
Ach ja, die Campusparty selbst hat ihnen auch gefallen. Nicht zuletzt wegen Flugchaos und der Unterbringung in einer riesigen Campingarea. "Das war nicht sehr komfortabel", sagt Soergel: "dafür war alles sehr locker und überhaupt nicht businessmäßig."
Business-Kontakte knüpften sie trotzdem. Unter anderem zu einem Niederländer der, eine Zeiterfassungssoftware entwickeln will. Eine, die möglichst einfach zu handhaben ist. Das kam Soergel und Munz doch sehr vertraut vor. "Wir fühlten uns aber nicht als Konkurrenten, sondern haben uns einfach ausgetauscht", sagt Soergel.
Der Sonne entgegen. An diesem Mittwoch steigen Julia Soergel und ihr Mitgründer Sebastian Munz in den Flieger nach Madrid. 22 sonnige Grad herrschen dort. Aber das ist natürlich nicht der Grund für ihren Besuch.
In der spanischen Hauptstadt findet die Campusparty Europe statt. Die Yolk-Gründer wurden dazu von einem der Mitorganisatoren eingeladen, einem finnischen Professor, der sie vor einigen Monaten auf einer Gründerveranstaltung in Österreich kennenlernte, von ihrem Zeiterfassungssystem Mite begeistert ist und es von seinen Studenten einsetzen lassen will.
Dank der Einladung fliegen die beiden gratis. Theoretisch könnten sie auch gratis übernachten. Im "Indoorcamping" in einer mehreren Hektar großen Multifunktionshalle. "Das schauen wir uns mal eine Nacht an", sagt Soergel diplomatisch, "danach entscheiden wir, ob wir nicht doch ein Hotelzimmer nehmen."
Hola, somos Julia y Sebastian de Yolk   Hola, somos Julia y Sebastian de Yolk
Ach ja, worum es bei der ganzen Sache geht? Um Astronomie, um Roboterhacking, um IT-Innovationen und vieles anderes. Ganz sicher ist sich Soergel nicht: "Es gab Infomails auf Spanisch oder welche mit drei englischen Zeilen, die auf spanische Webseiten verlinkten", lacht sie: "Aber ich hoffe, dort gute Kontakte knüpfen zu können. Vor allem zu Leuten, die etwas mit Webanwendungen machen."
Und natürlich wolle sie allen, die es hören wollen, viel Gutes über Mite erzählen und eine Visitenkarte in die Hand drücken, sagt Soergel. "Richtig vorbereitet haben wir nichts. "Dann fällt ihr doch noch etwas ein: "Ich habe noch die Zahlen von eins bis zehn auf Spanisch gelernt."
Sie haben auf Ihrem Blog alle Geschäftszahlen offen gelegt, noch mehr als bei enable2start - Warum?
Vor Gründung von Yolk hätten wir sonstwas dafür gegeben, echte Zahlen bestehender Jungunternehmen einsehen zu können. Zahlen, die Einblick in die ersten Monate gewähren und die Entwicklung verständlich werden lassen. Zahlen, die Unterschiede zwischen Geschäftsmodellen aufzeigen. Die beispielsweise Wachstums- und Konvertierungsraten von im Freemium-Modell angebotenen Webapplikationen mit Premium-only-Diensten vergleichen. Auf dieser Basis hätten wir eigene Annahmen und Schätzungen auf reale Erfolge und Misserfolge stützen und so sicherer planen können.
Wir fanden solche Zahlen nicht.
Also öffneten wir selbst unsere Bücher, durchaus vorhandene Bedenken hin oder her. Nicht nur unsere Einnahmen und Ausgaben der ersten 20 Monate, sondern auch Kennziffern zu neu erstellten Probeaccounts, zahlenden Kunden, Konvertierungsraten etc.
So wenig allgemeingültig unsere Zahlen sind - jeder Anhaltspunkt kann doch hoffentlich zumindest andere ein bisschen bei der eigenen Planung unterstützen. Darüber hinaus brechen damit eine Lanze für unser Geschäftsmodell: Premium-only in Kombination mit einer 30-Tage-Testversion. Obwohl wir keinerlei Werbung schalten, sondern uns rein auf Produktentwicklung und Service fokussieren, wachsen wir zwar langsam, doch überaus stetig.
Auch im Kleinen kann es gut gehen. Dieses Zeichen senden wir mit der Veröffentlichung nicht zuletzt an unsere Kunden: wir sind gekommen, um zu bleiben.
Legte ihre Bücher offen: Yolk-Gründerin Julia Soergel   Legte ihre Bücher offen: Yolk-Gründerin Julia Soergel
Wie waren die Reaktionen?
In einem Wort: überwältigend. Über 100 Kommentare wurden allein auf unserem Blog abgegeben. Blogs Dritter verwiesen auf unseren Beitrag, analysierten die Zahlen, dankten für diesen Input, äußersten sich positiv bis begeistert. Via Twitter und Facebook wurde der Link hundertfach verbreitet. Nicht zuletzt schaffte es der Beitrag auf die US-Plattform Hackerne.ws - eine wirklich besondere Ehre, diese Newssite ist fast eine Art Heiliger Gral für uns. Wir wurden sogar zu einem Radiointerview beim RBB eingeladen.
Über 10.000 Besucher (Unique Visitors) riefen den Blogeintrag schlussendlich auf. Für uns viel bedeutender ist jedoch die wirklich positive Art der Resonanz.
Die Resonanz ging nicht nur mit einem Motivationsschub einher, auch unseren Zahlen tat dieser Schritt gut. Im März entschieden sich überdurchschnittlich viele Einzelkämpfer und Unternehmen zu einem Test unserer Online-Zeiterfassung Mite. Nicht nur aus dem deutschsprachigen Raum, sondern vor allem aus dem englischen.
Was war der größte Erfolg für Yolk im März?
Neben den Reaktionen auf die Veröffentlichung unserer Geschäftszahlen eine weitere, ganz andere Zahl: Unser Duo wird zum Trio werden. Im März konnten wir Gregor Martynus für unser Yolk gewinnen. Gregor wird die Entwicklung von unserer Zeitabrechungssoftware Mite und Yolk ab dem 1. Mai mit vorantreiben. Ein großer Meilenstein für uns, obendrein pünktlich zum zweiten Geburtstag von Yolk.
Wir freuen uns wirklich enorm auf Gregor. Seine Bewerbung war in Form und Inhalt außergewöhnlich (super) und unser Kennenlerntreffen sehr sympathisch. Wir halten ihn für eine ehrliche Haut mit genug Begeisterung, Motivation und Expertise, um ein dritter Yolk-Mitarbeiter zu werden. Dieser frische Kopf wird unseren Nutzern und uns guttun.
Gab es auch Niederlagen?
Natürlich machten uns einige kleinere Probleme zu schaffen. Mein Telefon- und Internetanschluss fiel beispielsweise für 10 Tage aus. Das ärgert und behindert bei der täglichen Arbeit, doch als Niederlage würde ich dies nun wirklich nicht bezeichnen. Schmerzlicher war da schon die Absage eines Bewerbers, den wir als künftige Verstärkung unseres Yolk in die engere Auswahl gezogen hatten. Doch auch dieser Punkt war nicht weiter schlimm, schließlich hat ja nicht Gregor abgelehnt.
Was ist die größte Herausforderung im kommenden Monat?
Yolk muss sich auf den Sprung vom Duo zum Trio vorbereiten - kein triviales Wachstum. Einige Praktiken gilt es anzupassen oder neu einzuführen, doch darf Yolk auf der anderen Seite auch keinesfalls zuviel Speck ansetzen.
Die Antworten gab Yolk-Gründerin Julia Soergel
Wenn man nicht alles selbst macht - dann dauert es manchmal etwas länger. Trotz seines verheißungsvollen Namens "Dynamite" hat es Monate gedauert, bis das entscheidende Element des Programms umgesetzt wurde. So ist das eben, wenn man die Programmierung nicht selbst macht, sondern sie anderen überlasst, wie Yolk das tut. Stefan Fürst, Entwickler aus Zürich, ist der Urheber von Dynamite. Das Programm, dass er schon im Vorjahr entwickelt hat, vereinfacht als Stoppuhr auf dem Computerbildschirm die Bedienung der Mite-Zeiterfassung. Die Nutzer - und die Yolk-Gründer - wünschten sich aber von Anfang an, auch Notizen zu den Zeitabschnitten machen zu können. Zu kompliziert, aus technischen Gründen nicht möglich, hieß es von dem Schweizer.
Die Yolk-Gründer Julia Soergel und Sebastian Munz   Die Yolk-Gründer Julia Soergel und Sebastian Munz
Bis vor zwei Wochen. Da war Fürst, den die beiden bislang nur vom Chat kannten, auf Kennenlerntour in Deutschland. Alle "Buddies", Bekannte aus dem Internet, wollte er mal persönlich treffen. So auch die Yolk-Gründer. Beim Kaffeetrinken "haben wir ihn uns ein wenig zur Brust genommen", sagt Julia Soergel. Das hat geholfen. Seit Montag ist die zweite Version des Stoppuhr-Programms verfügbar. "Seit es Dynamite gibt, ist Mite um so vieles besser geworden", schwärmt Soergel, "Wir lieben's total".
Es hat etwas gedauert. Bereits an der Stellenausschreibung, mit der Julia Soergel und Sebastian Munz einen dritten Mann für ihr Start-up Yolk suchten, feilten sie bis zum letzten Wort. Sie gaben den Text Dritten zum gegenlesen, feilten noch einmal, übersetzten und ließen den Text noch einmal gegenlesen. Mehrere Stunden nahmen sie sich Zeit für drei persönliche Treffen mit Bewerbern. Und sprachen fast ebenso lang mit einem weiteren über Skype. Jetzt endlich steht fest: Yolk ist zu dritt.
Der Neue heißt Gregor Martynus und ist Entwickler mit einem ziemlich kosmopolitischen Lebenslauf: geboren in Polen, aufgewachsen in Deutschland und wohnhaft in Paris - von wo aus er vor allem für eine amerikanische Firma arbeitet.
Wen nehmen wir bloß? Die Yolk-Gründer Julia Soergel und Sebastian ...   Wen nehmen wir bloß? Die Yolk-Gründer Julia Soergel und Sebastian Munz ließen sich Zeit für die Mitarbeitersuche
Ungewöhnlich war bereits die Bewerbung. In Videos erklärte Martynus, welche Dinge er an der Yolk-Zeiterfassungssoftware Mite gut fand, und wo er Verbesserungsbedarf sah. Das Ganze hatte er auf eine eigens gebaute Internetseite in Mite-Design gestellt. "Er hat viel getan, um aufzufallen", sagt Soergel: aber es war auch inhaltlich gut."
Auch die anderen Kandidaten gefielen den Yolk-Gründern. Einer sagte jedoch ab. Und einer "wusste noch nicht so richtig, wo er mit uns und Mite hin will", sagt Soergel. Zwischen den beiden verbliebenen entschieden letztlich "softe Faktoren" - neudeutsch für Sympathie. "Gregor sprüht einfach vor Begeisterung", sagt Soergel.
Ein wenig Sicherheit möchte man aber dann doch haben. Darum wird Martynus zunächst als freier Mitarbeiter für Yolk arbeiten. Und das haben die Gründer auch schriftlich vereinbart. Viel heißt das allerdings nicht. Soergel und Munz unterschrieben ebenfalls zur Gründung von Yolk vor zwei Jahren Arbeitsverträge, inklusive Regelungen über Urlaubstage und Gehalt, erzählt Soergel: "Seitdem habe ich da nie wieder reingeschaut."
Über Zahlen spricht man nicht. Zumindest nicht in Deutschland. Selten, dass ein Jungunternehmer erzählt, wie viel es in Marketing, Personal und Technik investierte. Wie lang es dauerte, Nutzer zu gewinnen. Oder wie hoch seine Konversionsrate liegt, sprich: wie viele Nutzer werden zu zahlenden Kunden?
"Wir hätten viel dafür gegeben, wenn wir vor unserer Gründung Zahlen bestehender Jungunternehmen hätten einsehen können", sagt Yolk-Gründerin Julia Soergel. Eine Vorlage für Gründungswillige: das ist einer der Gründe, warum die Geschäftszahlen der enable2start-Sieger veröffentlicht werden. Und der Grund dafür, dass Soergel und ihr Mitgründer Sebastian Munz sich jetzt entschieden, noch mehr offenzulegen, als in ihrer enable2start-Quartalsbilanz. "Wir wollten zeigen, was man auch im Kleinen erreichen kann." Auf dem Yolk-Blog haben sie alles aufgeschrieben und in Grafiken gepackt: Probenutzer, Konversionsrate, Zahl der Nutzer pro Accounts - und einiges mehr.
Noch Fragen? Die Yolk-Gründer Julia Soergel und Sebastian Munz ...   Noch Fragen? Die Yolk-Gründer Julia Soergel und Sebastian Munz packen aus
"Wir hatten schon Bedenken vor der Veröffentlichung", sagt Soergel, "Wie reagieren die Nutzer? Sagen die: Ihr verdient ja eine Wahnsinns-Marge?" Vor allem Nutzer der ersten Stunde, die ihre Monatsbeiträge nur auf freiwilliger Basis entrichten, könnten so denken, fürchtete Soergel.
Nichts davon traf ein. Im Gegenteil. Bislang gingen 100 Kommentare ein - einige wenige sind neutral gehalten, die große Masse zeigt sich begeistert. Allein an einem Tag wurde der Blogeintrag 10.000 Mal angeklickt - das ist eigentlich der Durchschnittswert von einem Monat. Es gab ein Radiointerview. Und ungezählte Erwähnungen in Blogs. Auch Hackernews war darunter. "Das wird vor allem von US-Gründern und Hackern gelesen", sagt Soergel völlig begeistert: "Im Ausland waren wir noch nicht so richtig in die Blogsphäre vorgedrungen. Vielleicht bringt das den Stein jetzt ins Rollen."
Wenn's klappt, erzählen wir es Ihnen.
Auf die Telekommunikationsbranche ist einfach Verlass. Privatisierung hin, neue Technologien her - irgendwann hakt jeder Anschluss. Nach den Abotic-Gründern ist nun Yolk-Gründerin Julia Soergel telefonisch abgeschnitten. Seit zehn Tagen ist die Festnetzleitung tot. Dabei soll das Handy eigentlich für Anrufe von Mite-Nutzern frei bleiben.
Weder Bitten noch Drohen konnten bislang die Fehlersuche- und -behebung beschleunigen. Immerhin, die "Maßnahmen zur Entstörung sind eingeleitet", hieß es jetzt. "Das heißt wohl: Sie wissen, woran es liegt, aber sie sagen es mir nicht", meint Soergel: "soviel zum Thema Service."
Handy statt Festnetz: Yolk-Gründerin Julia Soergel   Handy statt Festnetz: Yolk-Gründerin Julia Soergel
Dafür läuft Mite störungsfrei. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Zumindest nicht seit vergangenem Wochenende. Denn in der Nacht von Samstag auf Sonntag zogen die Server von Yolk um. Soergel und Munz schalteten Mite für zwei Stunden ab, zogen Daten vom alten Server herunter spielten sie auf die neuen Server. "Dabei können Daten korrupt werden", sagt Soergel. Aber nichts passierte. "Es hat so gut funktioniert, dass es mir schon fast ein bisschen unheimlich war", sagt Munz.
"Ich schlage drei Kreuze dafür, dass das so bleibt", sagt Soergel. Auch, damit sie den Kopf für wichtige Termine freihat: In dieser Woche treffen sie und Munz zwei Bewerber für ihre freie Stelle. Insgesamt zwölf Kandidaten meldeten sich bis zum Bewerbungsschluss am vergangenen Freitag. "Nicht sehr viele, aber dafür sehr gut", sagt Soergel. Drei zog sie in die engere Auswahl.
Dass der dritte noch keinen Vorstellungstermin hat, hat logistische Gründe: zum einen kam seine Bewerbung buchstäblich in letzter Minute, um 23.47 Uhr am Freitag. Zum anderen wissen Soergel und Munz noch nicht, wo ihr Bewerber eigentlich wohnt. Je nachdem, ob man dessen bisherige Auftraggeber oder seine Angaben in sozialen Netzwerken heranziehe, gebe es unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten, sagt Soergel grinsend: "Wir vermuten Paris oder die USA"
  • 02.06.2010
    © 2010 Financial Times Deutschland
Kommentare
  • 04.06.2010 10:28:23 Uhr   Kopfschüttel: weniger Distanz, mehr Detailgrad

    Sie sollten wohl doch lieber etwas genauer lesen als aus größerer Distanz. Im Text steht nämlich, dass die Idee während der Diplomarbeit der Gründer entstanden ist. Ohne stehlen...

    Den Versuch, eine Brücke von Geschäftsideen zu Kinderschändern zu bauen, finde ich fraglich...

  • 03.06.2010 10:03:57 Uhr   jc tyler: Yolk und die Ideenklauer
Kommentar schreiben Pflichtfelder*




enable2start-Tagebücher 2008
  • Welches ist das höchste Gebäude der Welt? Wie viel Zigaretten konsumiert ein deutscher Raucher im Schnitt und wo liegt der durchschnittliche Steuersatz von alleinerziehenden Vätern? Antworten darauf gibt es bei Statista, strukturiert aufbereitet und mit Suchbegriffen versehen. mehr

  Selbsttest Stinke ich etwa?

Schön warm im Office? Wenn Sie sich manchmal nicht sicher sind, ob Sie vielleicht nach Schweiß müffeln, dann ist dies Ihre Gelegenheit: Mit unserem nicht ganz ernst gemeinten Test bekommen Sie Gewissheit!

Vervollständigen Sie bitte diesen Satz: "Jeden Morgen vor der Arbeit duschen …"

Selbsttest: Stinke ich etwa?

Alle Tests

  23.07. Porsche, Ifo, Stresstests

Porsche schickt neuen Sporthybriden ins Rennen. Ifo macht größten Sprung seit der Wiedervereinigung. Schweizer wollen EU mit härteren Bankenstresstests übertrumpfen. mehr

  Bilderserie 15 Top-Businessfrauen Deutschlands Frauen, die man im Blick behalten sollte
  22.07. Kopf des Tages Sara Ortwein - Tiefsee-Abenteurerin
Kopf des Tages: Sara Ortwein - Tiefsee-Abenteurerin

Sara Ortwein soll verhindern, dass defekte Ölplattformen zu Umweltkatastrophen führen. Dafür bringt die Texanerin viel Ingenieurerfahrung mit. Für Exxon Mobil bereiste sie schon die halbe Welt. mehr

 



  •  
  • blättern
Alex - der Comic aus der FTD
Gründermarktplatz Marktplatz

Das Forum für Gründer und Jungunternehmer mehr

Gründer des Monats

Hier geht's zum Sieger im Monat Juli

Das Ergebnis des Stresstests ist für mich als Bankkunde ...

 

Das Ergebnis des Stresstests ist für mich als Bankkunde ...

Zum Ergebnis Alle Umfragen

Immobilien-Kompass Immobilien-Kompass

Bewertung von Wohnlagen und Immobiliensuche in Deutschland und Europa.  mehr

Business English

Der englische Podcast der FTD.de

23.07.   Tip of the week: much and many

Listen and improve your English skills mehr

Impulse - Gründerzeit

Informationen für Gründermehr

Impulse - Gründerzeit
FTD-Serie

Hier finden Sie alle Texte, Videos und Bilder zur Serie "Die Spleens der Alphatiere" mehr

Businesstalk
Soziale Unternehmer Social Entrepreneur

Die Schwab Stiftung, Boston Consulting Group und die FTD suchen den "Social Entrepreneur des Jahres 2010".

Bewerben Sie sich hier.

 

Kreative Zerstörer

Mit ihren Ideen erfinden sie völlig neue Geschäftsfelder und krempeln den Markt um

Kreditvergabe: Die Angst des Bankers vor dem Gründer
Kreditvergabe: Die Angst des Bankers vor dem Gründer
  •  
  • blättern
Businesstalk

Diese Begriffe sollte man als angehender CEO besser kennen. mehr

Businesstalk
Sudoku

Lösen Sie das Zahlenkniffel mehr

leicht mittel schwer

Sudoku - Lösen Sie das Zahlenkniffel
FTD-Abo-Shop

Jetzt online attraktive Preisvorteile und Prämien sichern.Eine zusammengerollte Ausgabe der FTD
Einfach hier klicken!

FTD-Mobil

Aktuelle Nachrichten und Börsenkurse rund um die Uhr. mehr FTD-Mobil

markets - Das Finanzinformationsportal

Markets-Suche

Wetter

weitere Städte

24.07.2010

wolkig 21°C

13°C

20 %

25.07.2010

wolkig 22°C

12°C

20 %

26.07.2010

wolkig 23°C

12°C

25 %

27.07.2010

Regen 23°C

14°C

65 %

powered by wetter.com

 FTD-Wirtschaftswunder

Alles über Konjunktur und Economics mehr

FTD-Chefökonom Thomas Fricke
Newsletter

Egal ob Eilmeldung oder Wochenrückblick - bei uns erhalten Sie die Nachrichten, die Sie wünschen, per Mail.

Newsletter abonnieren!
MANAGEMENT
  •  
  • blättern
KARRIERE
  •  
  • blättern
GRÜNDUNG
  •  
  • blättern
BUSINESS ENGLISH
  •  
  • blättern
RECHT + STEUERN
  •  
  • blättern
 
Home | Unternehmen | Finanzen | Börse | Politik | Management+Karriere | IT+Medien | Wissen | Sport | Auto | Lifestyle | zum Seitenanfang

© 1999 - 2010 Financial Times Deutschland
Aktuelle Nachrichten über Wirtschaft, Politik, Finanzen und Börsen

Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch die Interactive Data Managed Solutions AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!

Über FTD.de | Impressum | Datenschutz | Disclaimer | Mediadaten | E-Mail an FTD | Sitemap | Hilfe | Archiv
Mit ICRA gekennzeichnet

VW | Siemens | Apple | Gold | MBA | Business English | IQ-Test | Gehaltsrechner | Festgeld-Vergleich | Erbschaftssteuer
G+J Glossar
Partner-Angebote