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  14.07.2010, 14:50    

Konjunkturbarometer: US-Bürger verweigern Wirtschaft die Stütze

Kaum neue Jobs, viel zu hohe Schulden: Der US-Verbraucher hat viel zu viele Sorgen für fleißiges Shopping. Die Umsätze gehen erneut zurück. Das verstärkt die Gefahr eines zweiten Abrutschens in die Rezession.
Die Einzelhandelsumsätze in den USA sind im Juni zum zweiten Mal in Folge rückläufig. Sie fielen gegenüber dem Vormonat um 0,5 Prozent, nachdem sie im Mai bereits um revidiert 1,1 Prozent zurückgegangen waren. Entscheidend für das Minus waren ein schwächerer Autoabsatz und geringere Benzinverkäufe.
Die Importpreise sanken im Juni um 1,3 Prozent. Das ist der größte Rückgang seit Januar 2009. Bereits im Mai waren sie um 0,5 Prozent gefallen. "Die Einzelhandelsumsätze enttäuschen leicht und verstärken die Sorgen einiger Marktteilnehmer, wonach die US-Konjunktur an Dynamik verliert. Es gilt allerdings zu beachten, dass die Zahlen nicht preisbereinigt sind und daher das schwache Ergebnis teilweise den niedrigeren Benzinpreisen geschuldet ist", sagte Ralf Umlauf, Devisen- und Anleihenstratege bei der Helaba.
In den USA wachsen die Sorgen über einen Rückfall in die Rezession. Volkswirte korrigieren ihre Prognosen nach unten. Nachdem das amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal um 2,7 Prozent zulegte, erwarten die Experten für das zweite, dritte und vierte Quartal ein Plus von 3,2 Prozent, 2,7 Prozent und 2,8 Prozent. Alle Schätzungen revidierten sie um 0,3 Prozentpunkte nach unten. Einzelhandelsumsätze sind ein Indikator für den privaten Konsum, der rund 70 Prozent des US-BIPs ausmacht.
Die Verbraucher halten sich zurück, weil sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt nur äußerst schleppend aufhellt. Im Juni schuf die Privatwirtschaft mit 83.000 neuen Stellen deutlich weniger Jobs als gedacht. In der ersten Jahreshälfte liegt der monatliche Zuwachs damit im Schnitt bei 99.000 Stellen. Hält das Tempo an, dann würden die Vereinigten Staaten mehr als sieben Jahre brauchen, um die während der Rezession erlittenen Jobverluste auszugleichen.
Gegen ein Anspringen des Konsum spricht aus Sicht der Experten auch die hohe Verschuldung der Haushalte. Stephanie Pomboy von Macromavens rechnet vor, dass die Amerikaner ihre Verbindlichkeiten um 6300 Mrd. Dollar drücken müssten, um zur Situation vor der Ära von Ex-Notenbankchef Alan Greenspan zurückzukehren. Das würde, so Pomboy, Ausgabenkürzungen über sechs bis zehn Jahren voraussetzen.
Sollten die Amerikaner dagegen nicht sparen, drohten Verwerfungen auf dem Hausmarkt. Von den 14.000 Mrd. Dollar an Verbindlichkeiten seien 10.500 Mrd. Dollar Hypothekenschulden. Es sei wahrscheinlich, dass viele Haushalte nicht alles davon zurückbezahlen würden. "Dem Banker eins auszuwischen, ist inzwischen sozial akzeptiert", schreibt Pomboy in einer Analyse. Das wird zunehmen, so dass Haushalte ihre Bilanz bereinigen könnten. Die Folge: Steigende Ausfälle bei Hypothekenschuldnern.
  • 14.07.2010
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