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Entscheidung in Guantánamo: 14 Jahre Haft für Bin Ladens Ex-Koch
Für den meistgesuchten Terroristenführer der Welt hatte er den Löffel geschwungen. Nun muss der Sudanese Ibrahim al Kosi hinter Gittern. Er hat zugegeben, das Extremistennetzwerk Al-Kaida materiell unterstützt zu haben.Eine US-Militärjury in Guantánamo Bay hat den ehemaligen Koch von Terroristenchef Osama bin Laden, Ibrahim Ahmed Mahmud al Kosi, am Mittwoch zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt. Es ist aber mehr als zweifelhaft, dass der 50-jährige Sudanese tatsächlich so lange in Haft bleibt.
Der Grund: Ankläger und Verteidiger hatten bereits zuvor ein Strafmaß ausgehandelt, das am Montag von der zuständigen Militärrichterin akzeptiert worden war. Wie hoch diese Strafe ist, wurde - aus Sicherheitsgründen, wie es hieß - vorläufig geheim gehalten.
Nach den Regeln gilt für al Kosi nun die Strafe, die milder ist. Die höhere kommt dann auf ihn zu, wenn er gegen Bedingungen verstößt, die in der Vereinbarung zwischen Anklage und Verteidigung festgelegt
sind. Es gilt als sehr wahrscheinlich, dass das von der Richterin gebilligte Strafmaß unter den 14 Jahren Haft liegt. Die Jury selbst wurde vor ihren Beratungen nicht über den Inhalt der zuvor getroffenen Übereinkunft informiert.
Freiwillig schuldig bekannt
Al Kosi hatte sich im Juli freiwillig schuldig bekannt. Ein solcher Schritt ermöglicht es, dass sich die Gegenseiten auf eine Strafe verständigen, der dann das Gericht aber zustimmen muss. Dadurch wird ein Prozess mit oft hohen Kosten vermieden - und der Angeklagte kommt meistens deutlich glimpflicher davon, als es bei einem Schuldspruch in einem Prozess der Fall gewesen wäre. In arabischen Medienberichten hatte es geheißen, dass al Kosi laut der Absprache noch zwei Jahre festgehalten und dann in seine Heimat Sudan abgeschoben werden solle.
Das Urteil gegen ihn ist das erste gegen einen Guantánamo-Häftling seit der Amtsübernahme von US-Präsident Barack Obama im Januar vergangenen Jahres. Er hatte die umstrittenen Sondertribunale in dem Lager vorübergehend ausgesetzt und erreicht, dass Angeklagte in diesen Verfahren mehr Rechte erhalten als ursprünglich vorgesehen. Die Tribunale waren unter Obamas Vorgänger George W. Bush geschaffen worden.
Al Kosi hatte im Juli zugegeben, Ende der 90er-Jahre Osama bin Laden in afghanischen Al-Kaida-Lagern unterstützt zu haben. Er war 2001 in Afghanistan festgenommen worden und sitzt seit 2002 in
Guantánamo. Er soll bin Laden auch als Leibwächter und Fahrer gedient haben.
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12.08.2010
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