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Führungswechsel: Deutsche Bank tauscht BHF-Chef aus
Privatkundenvorstand Björn Robens löst Wilhelm von Haller ab und soll das Institut durch den Verkaufsprozess führen. Der eigentlich für den Posten vorgesehene Ex-WestLB-Chef Hilgert hatte abgesagt.Mitten im Verkaufsprozess wechselt die Deutsche Bank den Chef ihrer ungeliebten Tochter BHF-Bank aus. Neuer Vorstandssprecher wird mit sofortiger Wirkung der bisherige Privatkundenchef Björn Robens. Sal.-Oppenheim-Chef Wilhelm von Haller, der bisher in Personalunion nebenher die BHF-Bank führte, soll sich künftig allein auf seinen Job in Köln konzentrieren.
Die BHF-Bank war im Zuge der Sal.-Oppenheim-Übernahme an die Deutsche Bank gefallen, soll nun aber abgestoßen werden. Intern hieß es, Robens sei eher eine Notlösung. Die Deutsche Bank hätte lieber den früheren WestLB-Chef Heinz Hilgert für den Posten gewonnen, der habe aber abgewinkt. Die Bieterfrist für die Abgabe unverbindlicher Angebote läuft am Montag aus.
Mit der Berufung von Robens vertraut Deutschlands größtes Geldhaus seine Tochter einem Seiteneinsteiger an, der über keinerlei Erfahrung mit der Führung eines Geldinstituts verfügt. Andererseits: Mit strategischen Fragen, die beim BHF-Verkauf eine wichtige Rolle spielen dürften, kennt sich Robens aus: Bevor er 2005 als Bereichsleiter zur BHF-Bank kam, war er Partner bei der Unternehmensberatung Roland Berger - und beriet die BHF bei ihrer Neuausrichtung. Unter dem Dach des niederländischen Finanzkonzerns ING hatte die BHF damals mit einer hohen Risikovorsorge im Firmenkundengeschäft sowie operativen Verlusten zu kämpfen. Die Geschäftsbereiche wurden umstrukturiert und die Bank Ende 2004 für rund 600 Mio. Euro an Sal. Oppenheim verkauft.
Drei Jahre nach seinem Start bei der BHF trat Robens 2008 im Vorstand die Nachfolge von Louis Graf von Zech an - einem der dienstältesten Privatbankiers am Finanzplatz Frankfurt. Neben dem jüngst verpflichteten früheren HVB-Manager Rolf Friedhofen, der die Ressorts Finanzen, Revision, Recht und Personal verantworten wird, besteht der Vorstand noch aus Loukas Rizos und Frank Behrends. Der langjährige BHF-Banker Behrends, der wie Friedhofen erst vor Kurzem in das Führungsgremium eingezogen ist, wird sich um das Kreditrisiko, den Bankbetrieb und die IT kümmern. Rizos werde nach wie vor das Kapitalmarktgeschäft verantworten, hieß es.
Dass Robens ganz nach oben will, daraus hat der gebürtige Schwabe noch nie einen Hehl gemacht. "Ich will das Private Banking der BHF-Bank in die europäische Spitzenliga führen", sagte er einmal in einem Interview. Das Privatkundengeschäft der BHF gehört aber noch nicht zur Oberliga. Hinzu kommt, dass das Institut 2009 im Kapitalmarktgeschäft deutlich mehr verdient hat als mit der privaten Vermögensverwaltung. Insgesamt verwaltet die Bank konzernweit 43 Mrd. Euro - hier sind aber auch institutionelle Gelder enthalten.
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12.08.2010
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