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Prognoseanhebung: ThyssenKrupp gibt Stahlbranche Aufwind
Der Stahl- und Rüstungskonzern korrigiert seine Ziele für das laufende Geschäftsjahr nach oben und erntet Applaus an der Börse. Der Werkstoffhersteller profitiert vom Aufschwung der verarbeitenden Industrie, auch die Konkurrenz erholt sich.Der größte deutsche Stahlkonzern ThyssenKrupp hat nach Zuwächsen in den ersten neun Monaten seines Geschäftsjahres 2009/10 seine Prognose angehoben. Der Konzern erwarte nun ein bereinigtes Ergebnis vor Steuern (#Ebt#) im mittleren bis höheren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Der Umsatz werde leicht steigen. Bislang hatte ThyssenKrupp ein bereinigtes Ebt im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich und einen stabilen Umsatz in Aussicht gestellt.
Die Papiere von ThyssenKrupp verteuerten sich vorbörslich um 2,6 Prozent und gehörten damit zu den Favoriten im DAX . Besonders die Prognoseanhebung sei nach den Zuwächsen gut angekommen, sagte ein Börsianer.
Im dritten Quartal steigerte der Konzern den Umsatz um 26 Prozent auf 11,7 Mrd. Euro. Vor Steuern verdiente ThyssenKrupp 414 Mio. Euro nach einem Verlust von 772 Mio. im Vorjahreszeitraum. Der Konzern übertraf damit die Markterwartungen. Analysten hatten mit einem Umsatz von 11,194 Mrd. Euro und einem Ebt von 242 Mio. Euro gerechnet.
"Die Nachfrage in unseren Hauptabnehmerbranchen und Kernmärkten zeigt sich deutlich erholt", sagte Vorstandschef Ekkehard Schulz. Im Gesamtkonzern lagen die Auftragseingänge im dritten Quartal mit 10,9 Mrd. Euro 38 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Sowohl im europäischen Stahlgeschäft als auch im lange Zeit schwächelnden weltweiten Edelstahlgeschäft konnte ThyssenKrupp zulegen.
Im amerikanischen Stahlgeschäft, wo ThyssenKrupp neue Werke hochfährt, schreibt der Konzern noch rote Zahlen. Die Anlaufkosten für die neuen Werke in den USA und Brasilien treiben auch die Verschuldung in die Höhe. Ende Juni lagen die Netto-Finanzschulden bei 3,8 Mrd. Euro - das waren 1,7 Mrd. mehr als Ende September 2009.
Nach dem rabenschwarzen Jahr 2009 war die Nachfrage nach dem Werkstoff durch wichtige Kunden wie die Automobilindustrie und der Maschinenbau in diesem Jahr wieder deutlich angezogen. Die Hochöfen laufen auf Hochtouren. Dies hat in der Branche auch zu Befürchtungen geführt, das die Preise unter Druck geraten könnten.
Der Stahlhändler Klöckner & Co hatte daher die Hersteller dazu aufgefordert, die Produktion zurückzufahren. Der zweitgrößte deutsche Stahlhersteller Salzgitter war im Zeitraum von April bis Ende Juni operativ wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Sorgen bereiten Salzgitter und der Branche jedoch die drastisch gestiegenen Rohstoffkosten.
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13.08.2010
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