12 Bewertungen Schriftgröße: AAA
Führungswechsel: Pragmatismus bei GM
Leitartikel Die Berufung einer Chef-Heuschrecke zum neuen GM-Chef zeigt, wie unterschiedlich Amerikaner und Deutsche mit der Finanzkrise umgehen.Die Ernennung von Daniel Akerson zum neuen Chef von General Motors ist ein faszinierender Beleg, wie unterschiedlich die USA und Deutschland die Spätfolgen der Finanzkrise aufräumen. Die Amerikaner im Zweifel pragmatisch; die Deutschen lieber ideologisch.
Um den einst weltgrößten Autohersteller GM vor dem Untergang zu bewahren, hat Washington vor gut einem Jahr den Opel-Mutterkonzern mehrheitlich übernommen. Präsident Barack Obama hat jetzt den Auftrag, das Unternehmen für den Steuerzahler so unschädlich wie möglich wieder zu privatisieren. Dafür holt er sich keinen Autofachmann an die Spitze, sondern einen, der Zahlen, Börse und Investoren versteht: einen lupenreinen Repräsentanten des Finanzkapitalismus, eine Chef-Heuschrecke sozusagen.
Mehr zu: Autoindustrie, General Motors
Es gibt wohl keinen Beruf, der im öffentlichen Ansehen zuletzt so sehr verloren hat wie der des Geldmanagers - sei er nun aktiv in einer Bank, bei einem Hedge-Fonds oder einem Private-Equity-Fonds. Natürlich hat es deswegen auch in den USA eine riesige Regulierungswelle gegeben. Die großen Banken müssen ihre Geschäftsmodelle umstellen, weite Teile ihres Eigenhandels aufgeben.
Damit ist es dann aber auch gut. Es gibt keine grundsätzlichen Zweifel am Finanzkapitalismus, keine kulturelle Skepsis, ob diese Branche neben der Kreditvergabe und dem Management von Konten weitere segensreiche Wirkungen entfalten kann. Die Berufung des neuen GM-Chefs ist daher pragmatisch und nebenbei so etwas wie die Rehabilitierung der Wall Street.
In Deutschland gibt es einen vergleichbaren Fall - mit dem aber völlig anders umgegangen wird: die Commerzbank. Für den Aufsichtsrat hat die Bundesregierung Mitglieder nach dem Kriterium der politischen Korrektheit ausgewählt. Und ein Expertenrat soll sie bei dem Ausstieg aus dem DAX-Konzern beraten. Den Vorsitz führt ein Professor für Handels- und Wirtschaftsrecht der Universität Bonn, der selbst nicht so recht weiß, wie er zu der Ehre kommt. Hoffentlich geht das gut.
-
12.08.2010
© 2010 Financial Times Deutschland
Kommentare
- 14.08.2010 00:15:59 Uhr Efried: Government Motors
- 14.08.2010 00:10:00 Uhr Joe Bartsch: Nur Rendite = Unfug
- 12.08.2010 21:17:38 Uhr Bernd: Automanager für Autohersteller
Meine FTD.de
Home |
Unternehmen |
Finanzen |
Börse |
Politik |
Management+Karriere |
IT+Medien |
Wissen |
Sport |
Auto |
Lifestyle |
zum Seitenanfang
© 1999 - 2010 Financial Times Deutschland
Aktuelle Nachrichten über Wirtschaft, Politik, Finanzen und Börsen
Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch die Interactive Data Managed Solutions AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!
Über FTD.de | Impressum | Datenschutz | Disclaimer | Mediadaten | E-Mail an FTD | Sitemap | Hilfe | Archiv
Mit ICRA gekennzeichnet
VW | Siemens | Apple | Gold | MBA | Business English | IQ-Test | Gehaltsrechner | Festgeld-Vergleich | Erbschaftssteuer
G+J Glossar
Partner-Angebote
© 1999 - 2010 Financial Times Deutschland
Aktuelle Nachrichten über Wirtschaft, Politik, Finanzen und Börsen
Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch die Interactive Data Managed Solutions AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!
Über FTD.de | Impressum | Datenschutz | Disclaimer | Mediadaten | E-Mail an FTD | Sitemap | Hilfe | Archiv
Mit ICRA gekennzeichnet
VW | Siemens | Apple | Gold | MBA | Business English | IQ-Test | Gehaltsrechner | Festgeld-Vergleich | Erbschaftssteuer
G+J Glossar
Partner-Angebote
GM braucht wohl eher jemanden der den Konzern in Punkto Teamwork saniert und Markt- und Produktbereinigungen ducrhzieht ohne Staaten zu beleidigen. Das spricht für einen Psychologen . Milosevic wäre zu haben!