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Hamburger Reederei: Hapag verliert Entwicklungsvorstand
Im Vorstand von Hapag-Lloyd wird in Kürze ein Posten frei. Nach FTD-Informationen verlässt Roland Kirch, der sich um das Ressort Entwicklung und Märkte kümmert, die Container-Reederei.Der 38-Jährige, der auch Arbeitsdirektor war, wurde erst im April 2009 in den Vorstand berufen, arbeitete insgesamt aber sechs Jahre bei dem Unternehmen. Eine Sprecherin von Hapag-Lloyd wollte sich ebenso wenig äußern wie ein Sprecher des Reisekonzerns TUI , einem der Gesellschafter von Hapag-Lloyd. Die Personalie war am Dienstag auch Thema auf der Sitzung des Aufsichtsrats.
Der Rückzug ist vor dem Hintergrund der andauernden Querelen innerhalb des Gesellschafterkreises pikant. Seit Monaten diskutieren die Eigner von Hapag-Lloyd darüber, ob das vierköpfige Führungsgremium neu zugeschnitten oder eventuell sogar erweitert werden sollte. Der Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne, der rund 15 Prozent an Hapag-Lloyd hält, möchte dem Vernehmen nach einen Chief Restructuring Officer einsetzen, der die Sanierung der Reederei vorantreibt.
Im Zuge der weltweiten Finanzkrise konnte das Traditionsunternehmen im vergangenen Jahr nur knapp vor der Insolvenz gerettet werden. Andere Eigner wie TUI-Chef Michael Frenzel , der 43,3 Prozent an der Reederei hält, halten einen solchen Posten aber mittlerweile für überflüssig, da die Auftragslage sich stark gebessert hat und Hapag-Lloyd einen Sparplan abarbeitet. Der Manager soll sich allerdings im Gegenzug dafür starkmachen, den Vertrieb zu stärken.
Intern gilt es als schwer vermittelbar, dass der Vorstand erweitert würde, während jüngst Mitarbeiter entlassen wurden. Dem Vernehmen nach soll das Gremium daher auch künftig aus vier Mitgliedern bestehen. Um eine Neuordnung zu ermöglichen, soll aber unter anderem Kühne sich dabei für eine Ablösung von Kirch starkgemacht haben. Diese erfolge inzwischen jedoch einvernehmlich, hieß es. Ein Nachfolgekandidat sei jedoch noch nicht in Sicht; auch schwelten die Diskussionen, wie die Aufgaben innerhalb des Gremiums künftig verteilt werden sollten.
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16.06.2010
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