FTD-Serie: Wissen, was die Märkte bewegt
Inflation oder Deflation, Rezession oder Depression? Setzen staatliche Hilfspakete an der richtigen Stelle an, wie wirken sie sich auf Devisen und Börsen aus? Sollte man auf Gold, Renten oder Aktien setzen? Welche Sektoren und Firmen sind vielversprechend, welche Fusionen überflüssig? "Das Kapital", die führende Kolumne für Finanzmarktthemen, gibt pointierte Antworten.
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Das Kapital: Auch Arbeitslose dürfen wählen
Die Situation auf dem US-Arbeitsmarkt kann man getrost als Drama bezeichnen. Doch die Aktienanleger zucken bloß noch mit den Schultern. Als ob die von ihnen so geliebten Firmen nichts mehr mit der Gesellschaft zu tun hätten.Die Aktienanleger sind bekanntlich ein draufgängerisches Völkchen, dem der Begriff Besinnung eher fremd ist. Dennoch sollten sie zumindest ein Gespür dafür haben, dass auch die von ihnen so geliebten Firmen bluten werden, wenn sich ein gesellschaftliches Drama entfaltet. Und anders als dramatisch lässt sich die Situation auf dem US-Arbeitsmarkt kaum bezeichnen.
Stellen wir zunächst einen kleinen Vergleich an. Laut Uno leben in Deutschland 54,3 Millionen Menschen im arbeitsfähigen Alter zwischen 16 und 65 Jahren. Der Bundesbank zufolge sind 40,359 Millionen beschäftigt, was einem Anteil an der Erwerbsbevölkerung von 74,3 Prozent entspräche. In Amerika ergibt sich eine Quote von 65,5 Prozent, sofern man ebenfalls die Uno-Daten sowie die Befragung des US-Arbeitsministeriums der privaten Haushalte zugrunde legt, die eine Gesamtbeschäftigung von 138,96 Millionen besagt. Nun sind diese Daten mit Vorsicht zu genießen und definitorische Unterschiede zu beachten. Aber wenn das Statistische Bundesamt konstatiert, dass in Deutschland 8,6 Millionen Menschen gern (mehr) arbeiten würden ("Für die Betroffenen bedeutet der unerfüllte Wunsch nach Arbeit oder Mehrarbeit mitunter starke Einbußen in der Lebensqualität"), dann darf man in den - sozial raueren - USA getrost von einer Misere sprechen.
Laut der meist im Vordergrund stehenden Umfrage unter den Unternehmen ist die nichtagrarische US-Beschäftigung seit Dezember 2007 um 7,7 Millionen Stellen auf 130,2 Millionen gesunken. Bei einem Arbeitsplatzaufbau von 500.000 Posten im Monat würde es also 15,4 Monate dauern, um das alte Beschäftigungsniveau wieder zu erreichen. Im Herbst 2011 wird die Zahl der Amerikaner im Erwerbsalter laut Uno-Projektion gegenüber 2007 aber um 7,3 Millionen Menschen zugenommen haben. Um die Erwerbsquote zu erreichen, die Ende 2007 vorgeherrscht hat, müssten dann also immer noch fast fünf Millionen Stellen geschaffen werden. Selbst im Falle eines kräftigen Arbeitsplatzaufbaus von einer halben Million im Monat dauerte es mithin bis weit ins Jahr 2012, um den krisenbedingten Rückschlag wettzumachen.
Teil 2: Arbeitsmarktrealitäten
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08.08.2010
© 2010 Financial Times Deutschland
14.08. 23:59 Uhr
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