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DAX & Stoxx-Schlussbericht: DAX schließt mit roten Vorzeichen
Der nachlassende Schwung der weltweiten Konjunktur beherrscht die Aktionen der Anleger. Selbst positive Makrodaten aus Deutschland verpuffen. Grund zum Jubeln haben dagegen K+S und ThyssenKrupp.Der DAX büßte 0,4 Prozent auf 6110 Punkte ein, nachdem er zum Handelsstart noch im Plus gelegen hatte. Der europäische Auswahlindex Stoxx 50 stieg dagegen um 0,3 Prozent. In Paris gab der CAC 40 0,3 Prozent nach, der Londoner FTSE 100 notierte um 0,2 Prozent fester.
Von der Freude über das Jahreshoch des DAX zum Wochenstart dürfte nicht viel geblieben sein: Die Sorgen um eine Abkühlung der Weltkonjunktur belasteten im Wochenverlauf den Handel. Wirtschaftsdaten aus Deutschland hoben am frühen Morgen nur kurzfristig die Laune: Das Bruttoinlandsprodukt stieg im zweiten Quartal so stark wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr.
Saisonbereinigt zog es um 2,2 Prozent gegenüber dem ersten Quartal an. "Die deutsche Wirtschaft hat sich eindrucksvoll aus der Krise gelöst", kommentierte Allianz-Experte Rolf Schneider. Das Wirtschaftswachstum werde sich laut Schneider in dem Tempo der letzten Monate sicher nicht fortsetzen: "Die Anzeichen vermehren sich, dass die Aufwärtsentwicklung der Weltwirtschaft an Schwung verliert."
Aktuelle Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten brachten keine neuen Erkenntnisse: Der US-Einzelhandel erfüllte die Erwartungen nicht ganz. Die Einzelhändler nahmen im Juli 0,4 Prozent mehr ein als im Vormonat. Von Reuters befragte Analysten hatten einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet. "Wir bleiben bei unserer Einschätzung, dass der US-Konsum in den nächsten Monaten nur verhalten wächst", schrieb Postbank-Analyst Thilo Heidrich.
Das von der Universität Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen stieg im August etwas stärker als gedacht auf 69,6. Im Juli hatte es noch bei 67,8 Punkten gelegen. Die Verbraucherstimmung bleibe auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau, kommentierte Ralf Umlauf.
Die abgelaufene Handelswoche habe gezeigt, dass der Erholungspfad steinig bleibe und Rückschläge einkalkuliert werden müssten, kommentierte LBBW-Experte Michael Köhler. "Der Phantasie nach oben sind damit zunächst Grenzen gesetzt."
Volkswagen-Vorzüge unter Druck
Im Blickpunkt standen die Aktien von ThyssenKrupp , die sich um 1,5 Prozent verteuerten. Das abgelaufene Quartal lief besser, als Analysten erwartet hatten. Im dritten Quartal steigerte der Konzern den Umsatz um 26 Prozent auf 11,7 Mrd. Euro. Vor Steuern verdiente ThyssenKrupp 414 Mio. Euro nach einem Verlust von 772 Mio. im Vorjahreszeitraum. Der Konzern übertraf damit die Markterwartungen und hob seine Prognose an. Besonders die Prognoseanhebung sei nach den Zuwächsen gut angekommen, sagte ein Börsianer.
K+S machte die Vortagesverluste wett, gewann 2,5 Prozent und belegte die DAX-Spitze. Die Analysten von Exane BNP hatten die Titel nach den Quartalszahlen vom Donnerstag von "Underperform" auf "Neutral" hochgestuft. Thorsten Strauß von der Nord/LB bestätigte sein Kaufvotum: "Da die längerfristigen Aussichten weiter günstig sind, die Aktie im Branchenvergleich noch Nachholbedarf hat und Konsolidierungstendenzen im Bereich der Düngemittelproduzenten für Übernahmephantasie sorgen, bleiben wir bei unserer Kaufempfehlung."
Weit hinten lagen die Aktien von HeidelbergCement , die zeitweise auf den tiefsten Stand seit fast einem Jahr fielen: Sie gingen ein Prozent leichter aus dem Handel. "Das liegt an den trüben Konjunkturaussichten in den USA", sagte ein Händler. "Solange die Wirtschaftsdaten schlecht ausfallen, wird auch die Aktie unter Druck stehen." Nordamerika sei neben Osteuropa der wichtigste Markt für HeidelbergCement.
Volkswagen -Anteile sanken um 1,2 Prozent, da sich das Absatzwachstum im Juli verlangsamte. Im vergangenen Monat seien weltweit 2,9 Prozent mehr Autos als vor Jahresfrist ausgeliefert worden. Im Juni war der Absatz noch um 5,7 Prozent, im Mai sogar um 8,6 Prozent angestiegen.
Insgesamt zogen sich auf europäischem Parkett Pharma- und Telekom-Titel am besten aus der Affaire, da sie als relativ konjunkturunabhängig gelten: Die jeweiligen Branchenindizes des Stoxx 600 entwickelten sich besser als der Gesamtmarkt. GlaxoSmithKline legten um 2,4 Prozent zu, France Télécom verteuerten sich um 1,2 Prozent.
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13.08.2010
© 2010 Financial Times Deutschland
15.08. 01:34 Uhr
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